Wenn geschlachtet wird, kontrolliert der Veterinär vor Ort und stempelt das Fleisch ab: So ist es in jedem Schlachtbetrieb, auch in jenem der Metzgerei Leyser in Kempfeld. Karl-Heinz Leyser zeigt den Stempel, den der Veterinär am Schlachttag gestern auf eine Schweinehälfte gedrückt hatte. Reiner Drumm
Kreis Birkenfeld. Corona-Infektionen, Arbeitsbedingungen, industrielle Tötung und Verarbeitung von Schweinen: Ist die wieder aufgeflammte Aufregung um Zustände in Großschlachtbetrieben eine Chance für die regionale Fleischwirtschaft? Auf den ersten Blick ja, sagen die Akteure. Zumindest kurzzeitig hat die Krise für bessere Verkaufszahlen gesorgt, erklärt Reimund Schmidt, Obermeister der Fleischerinnung Rhein-Nahe-Hunsrück, zu der auch der Kreis Birkenfeld gehört: In den ersten Wochen waren Gaststätten, Imbisse, Kantinen und andere Restaurationsbetriebe geschlossen, man kaufte – unter anderem – öfter in den Metzgereien ein. Die Verkäufe stiegen – bis nach einiger Zeit flächendeckend Lieferdienste eingerichtet wurden.
Interesse an regionalen Produkten?
Doch jetzt stellt sich eine andere Frage: Ist die aktuelle Diskussion um die Zustände in der industriellen Schlachtung nicht eine gute Gelegenheit für regionale Anbieter, ihre Vorzüge (die nichtindustrielle Schlachtung und Fleisch vom Landmetzger) hervorzuheben?