Der im September verstorbene Künstler hatte eine besondere Beziehung zu Bergen
Werk von Karlheinz Brust ziert Alte Mühle
An der Giebelwand des Gebäudes prangt das Kunstwerk des kürzlich verstorbenen Karlheinz Brust. Foto: Günter Weinsheimer
Günter Weinsheimer

Bergen. Ein Kunstwerk des Künstlers Karlheinz Brust ist zurück in der Gemeinde Bergen und kann an der Giebelwand der Alten Mühle bewundert werden. Der im September 94-jährig verstorbene Maler, Grafiker und Bildhauer Karlheinz Brust aus Kirn-Sulzbach hatte einen weitreichenden Bekanntheitsgrad, aber auch eine besondere Beziehung zu Bergen. Zur Einweihung der neu erbauten Volksschule im Jahr 1960 war es eines seiner ersten Werke in der Kategorie „Kunst am Bau“, welches er an der Stirnseite anbrachte, dem noch viele im weiten Umkreis folgen sollten.

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Die Putzkratzarbeit zeigt einziehende Kinder, Vögel, Sonne und Bäume. Vor ein paar Jahren erhielt das Gemeindehaus einen neuen Anstrich, bei dieser Gelegenheit wurde auch das drei mal drei Meter große Bild – nach den Vorgaben Brusts – neu ausgemalt. Eine besondere Beziehung hatte Brust zum Ehepaar Karl und Luzie Buch in Bergen. Er war zeitlebens als Bauingenieur, sie als Lehrerin tätig. Auch an deren früherem Bauernhaus hatte sich Karlheinz Brust mit einem sechs mal drei Meter großen Bild verewigt. Mit etwas Fantasie kann man das Ehepaar Buch erkennen: sie als Lehrerin am Schreibtisch sitzend, er als Architekt in seinem Büro.

Aus dem Bild geht auch hervor, dass Karl Buchs Wurzeln in der Landwirtschaft und im Leben mit der Natur liegen. Nach dem Tod des Ehepaares Buch wechselte das Haus den Besitzer, der aber – nach umfangreicher Renovierung – wenig Interesse an dem Kunstwerk zeigte und es weitergab. Über Umwege kam das Bild jetzt wieder in die Gemeinde Bergen, wo es an der Giebelwand der Alten Mühle in Bergen einen würdigen Platz gefunden hat.

Die sechs Metallplatten in hochwertiger Qualität und ebenso hochwertigen Materialien wurden fachmännisch angebracht. Ortsbürgermeister Stefan Ruppenthal und der Beigeordnete Dietmar Petry sind ganz begeistert. „Ich weiß gar nicht, wie oft die Alte Mühle mit dem Kunstwerk in letzter Zeit schon fotografiert wurde, auch von Auswärtigen“, beobachtete Ruppenthal. Petry meint, dass auch die 1921 erbaute Mühle dadurch eine Aufwertung erfährt.

Die landwirtschaftlichen Betriebe hatten sich in den Glanzzeiten der elektrisch betriebenen Mühle zu einer Mühlengesellschaft zusammengetan. Alte Bergener wussten noch, dass die Genossen anfangs reihum dem Müller das Mittagessen in die Mühle brachten.

Der heute 93-jährige Karl Knebel war der letzte Müller in der Bergener Mühle, der diese bis Anfang der 60er-Jahre betrieb. Heute ist die Alte Mühle ein Kommunikationsraum für die ganze Gemeinde. Am ersten Mittwoch im Monat wird zum geselligen Nachmittag bei Kaffee und Kuchen eingeladen.

Von Günter Weinsheimer

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