Idar-Oberstein – Noch steht nicht fest, wann im geplanten Heilstollen im Steinkaulenberg die ersten Gäste kuren. Bevor die Genehmigung erteilt werden kann, muss in den nächsten Monaten bis zum Frühjahr noch eine ökologische Frage geklärt werden: Finden die dort vorhandenen Fledermäuse in dem weitläufigen Stollensystem genügend Rückzugsmöglichkeiten für ihren Winterschlaf?
Oberbürgermeister Bruno Zimmer ist zuversichtlich, dass Artenschutz und Gesundheitsprojekt auf einen Nenner zu bringen sind, wie er am Donnerstag bei einem Ortstermin mit Mitgliedern des städtischen Bau- und Umweltausschusses bekundete. Dabei ging es vorrangig um ein spezielles Problem: Der lange Weg vom Besucherparkplatz zum Steinkaulenberg ist zwar geteert, aber mit seinem Auf und Ab von Besuchern mit Gehbehinderungen kaum ohne fremde Hilfe zu bewältigen, wie sich die Ausschussmitglieder überzeugen konnten. Weil aber gerade ältere Menschen zum potenziellen Kreis derer zählen, die in dem Heilstollen Linderung von ihren Asthma-, Allergie- oder Atemwegsbeschwerden suchen, sei Barrierefreiheit wichtig, wie CDU-Sprecher Armin Korpus betonte, der den Ortstermin angeregt hatte.
Geprüft werden soll, ob dafür nicht die Baustraße vom Parkplatz zum Plateau über dem Barbarastollens geeignet ist, die für die Umsetzung des Projekts eingerichtet werden soll. Zu diesem gehört auch ein Empfangsgebäude mit Warte- und Behandlungszimmer im Eingangsbereich des Barbarastollens, der bisher als besonderer Rahmen für kleine Feiern und Veranstaltungen diente. Zukünftig sollen dort Umkleidekabinen entstehen.
Von dort führt der Weg dann direkt in den Heiltrakt, wo insgesamt 25 Liegeplätze geplant sind. In diesem begrenzten Bereich soll mittels Beleuchtung, Musik und im Fels platzierten Drusen „eine ganz besondere Atmosphäre geschaffen werden“, wie der OB erläuterte. Auch Heilsteine sollen in das Konzept integriert werden. Die wichtigste Voraussetzung für den Erfolg ist bereits vorhanden: Durch entsprechende Messungen wurde nachgewiesen, dass die Luft in dem Stollen hervorragend ist. Die Stadt bekommt die neue Attraktion zum Nulltarif: Das Land übernimmt 75 Prozent der Kosten, die Restsumme bringt die Edelsteinminen GmbH auf, die auch alle Betriebskosten trägt.