Verantwortung übernahmen stattdessen mit Hans-Georg Heck als Vorsitzender, Tino Schmitt als „Vize“ und Rita Stüllein für die Kasse drei absolute Neulinge. Einzig die als Bibliotheksverwalterin von Josefine Eisenbrandt abgelöste jetzige Schriftführerin Isolde Krieger betätigte sich schon im Verein. Kontinuität bleibt indes auf anderen Positionen gewahrt, die für die Qualität der Arbeit der Heimatkundler eminent wichtig sind: Sowohl Schriftleiter Edgar Schäfer als auch Museumsverwalter Hisso von Selle ließen sich für weitere drei Jahre bestätigen. Allerdings bekundete der demnächst 84-jährige Kustos, für jede Entlastung dankbar zu sein.
Corona-bedingt habe im Verein „etwas Stillstand“ geherrscht, bedauerte Nauert. Stark auseinander klaffte die Resonanz der Ausstellungen. Vor dem Ausbruch der Pandemie waren die „Jüdischen Lebenswelten“ mit lokalen Bezügen und zwei Vorträgen nach seinen Worten „gut besucht“. Als Misserfolg erwies sich „Wo es war“. „Die Ausstellung kam bei den Besuchern nicht an“, begründete von Selle den Abbruch.
Lediglich zwei Schulklassen besichtigten im Vorjahr das Landesmuseum. Eine Multimediastation soll die Attraktivität steigern. Platzmangel zwang dazu, eine Vielzahl landwirtschaftlicher Geräte abzustoßen. Fast 600 Euro betrug der Verkaufserlös, während die angefragten Museen kein Interesse zeigten. Stark zurück gingen die Ausleihungen während der Corona-Krise laut Krieger.
Auf inzwischen 90 Sonderbände ist die Schriftenreihe mit der Chronik von Schmißberg gewachsen, berichtete Schäfer. Zweimal erschienen die jährlichen Mitteilungen verspätet. Mit einem professionellen Setzer soll es künftig besser klappen.
Zum neuen Führungsduo wählten die rund 40 anwesenden Mitglieder den aus dem Siegerland stammenden und seit 2007 am Birkenfelder Gymnasium unterrichteten Geschichts- und Religionslehrer Hans-Georg Heck und den Leiter dieser Schule, Tino Schmitt.
Seit Jahren engagiert sich der neue Vereinschef für die Verlegung von „Stolpersteinen“ in Birkenfeld und Hoppstädten. Neben den Regionalvertretern Manfred Rauscher (Idar-Oberstein), Helmut Arend (Baumholder), Franz Henrici (Herrstein) und Eberhard Stumm (Rhaunen) komplettieren die Beisitzer Michael Koch und Michael Suska den Vorstand des traditionsreichen Vereins, der seine Rücklagen in den letzten Jahren vermehrt hat.
Seinen ausgeschiedenen Vorstandskollegen Redmer, Enders und Einhorn dankte Nauert für die geleistete Arbeit, ehe ihn der Ehrenvorsitzende Adolf Grub mit der Silbernen Ehrennadel überraschte. Acht Jahre lang hatte der vormalige Stadtbürgermeister das Amt des Zweiten Vorsitzenden inne, das er kompetent und umsichtig versah. Davon zeugen auch die hervorragend organisierten Fahrten.
Einmütig beschlossen die Mitglieder, den von Grub als „Doyen der Geschichtsschreibung im Land an der oberen Nahe“ gepriesenen Hans Peter Brandt zum Ehrenmitglied zu ernennen. Wie üblich rundete ein Referat – Michael Koch beleuchtete die keltische Vergangenheit der Region – die Jahreshauptversammlung ab. ks