Stände auf Birkenfelder Kirchplatz öffnen bereits am Freitag - Fünftägiges Programm endet mit Kür der schönsten Hütte
Vorfreude in Birkenfeld: Weihnachtsmarkt startet diesmal schon einen Tag früher
Endlich ist es wieder möglich, einen ganz normalen Weihnachtsmarkt zu feiern. Darauf freuen sich nicht nur Marktmeister Jürgen Schug und Stadtbürgermeister Miroslaw Kowalski, sondern sicher auch viele andere Birkenfelder Bürger. Auf die am Freitag beginnende Veranstaltung weist am Kreisel vor dem Mozartplatz ein großes Werbebanner hin. Foto: Reiner Drumm
Reiner Drumm

Nach der Corona-Zwangspause und den Absagen 2020 und 2021 gibt es in diesem konkreten Fall beim Feiern gleich einen Tag Zuschlag: Vor der vertrauten Kulisse des evangelischen Gotteshauses und der stimmungsvoll beleuchteten Alten Schule findet vom 2. bis zum 6. Dezember rund um den Kirchplatz der traditionelle Birkenfelder Weihnachtsmarkt statt.

Lesezeit 3 Minuten

Damit erstreckt sich die Veranstaltung diesmal über fünf statt wie früher vier Tage. Denn bereits am späten Freitagnachmittag werden um 16.30 Uhr die insgesamt circa 35 Stände im Hüttendorf eröffnet, das vom Team des städtischen Bauhofs aufgebaut wird. Gleiches gilt für die große Modelleisenbahnausstellung in der Alten Schule, in der wie gewohnt auch einige Hobbykünstler ihre Waren anbieten.

„Es ist einfach mal einen Versuch wert, und wir können schauen, ob dieser frühere Eröffnungstermin angenommen wird“, sagt Jürgen „Schnugga“ Schug im NZ-Gespräch. Der städtische Marktmeister organisiert federführend die Traditionsveranstaltung, die bisher stets erst an einem frühen Samstagnachmittag gestartet hatte. „Da war aber meist nur wenig los“, konstatiert Schug.

Auftakt nun mit mehr Besuchern?

Da in der Vergangenheit aber ohnehin freitagnachmittags schon fast alle Stände eingeräumt und dekoriert waren, hatte der Marktmeister der Stadtspitze vorgeschlagen, diesmal auch schon gleich mit dem Betrieb im Hüttendorf loszulegen. „Zum einen haben die Aussteller dann diesmal einen Tag mehr, an dem sie Einnahmen erzielen können, und zum anderen haben wir natürlich die Hoffnung, dass am Starttag mehr Besucher kommen. Denn vielleicht sagt sich so mancher nach Feierabend, dass er einfach mal auf dem Kirchplatz vorbeischauen könnte“, so Schug.

Der frühere Profimusiker, der einst mit Grand-Prix-Siegerin Nicole tourte, wird später auch noch zur Gitarre greifen und am Freitag ab 18 Uhr für Unterhaltung auf der kleinen Bühne sorgen, die am Rand des Kirchplatzes aufgestellt wird. Dort wird am Samstagabend ebenfalls ab 18 Uhr mit Ralf Brücher ein weiterer Alleinunterhalter zu einer „musikalischen Schlittenfahrt“ aufbrechen. Der Birkenfelder Musikverein wird am Sonntag um 14.45 Uhr auf dem Kirchplatz aufspielen, und um 17 Uhr gibt es im evangelischen Gotteshaus unter der Leitung von Kantor Volker Schöpfer ein Konzert mit Chorsängern.

Auf die Verpflichtung weiterer Musikgruppen, bei denen die Zahlung einer Gage nötig gewesen wäre, hat die Stadt als Veranstalterin aber aus finanziellen Gründen bewusst verzichtet. „Insofern haben wir diesmal beim Bühnenprogramm schon abgespeckt“, räumt der Marktmeister ein. Auch das kleine Riesenrad, das in der Vor-Corona-Ausgabe 2019 die große Attraktion war, wird diesmal nicht dabei sein. Der Betreiber dieses Fahrgeschäfts habe leider für einen anderen Weihnachtsmarkt seine Zusage gegeben, hatte Schug erst kürzlich informiert.

Dennoch habe man auch diesmal eine Veranstaltung auf die Beine gestellt, „bei dem jeder auf seine Kosten kommen kann und für alle Geschmäcker etwas dabei sein wird“. Mit dem zweiten Teil seiner Aussage spielt der Marktmeister auf das reichhaltige kulinarische Angebot an den Ständen an.

Süßes und Deftiges wird verkauft

Die Auswahl reicht von Grumbeerwaffeln und Flammkuchen über Falafel und Burger bis hin zu Würstchen und Spießbraten. Fürs Wohlbefinden von Naschkatzen ist ebenfalls gesorgt, da zum Beispiel Crêpes, Waffeln, Berliner und Schokofrüchte angeboten werden. Natürlich muss auch niemand befürchten, dass er durstig nach Hause gehen muss. Es gibt Glühwein, Kakao, Cocktails und noch viele andere Getränke.

Neben dem Direktverzehr können sich die Besucher auch mit feinen Sachen für den heimischen Vorratsschrank eindecken und beispielsweise Senf, Likör oder Honig erwerben. Wer noch ein Weihnachtsgeschenk sucht, kann ebenfalls fündig werden. An den Ständen auf dem Kirchplatz und in der Alten Schule werden zum Beispiel Schmuck, Kleider, Gestecke und Dekoartikel aus Holz und anderen Materialien angeboten.

Für die kleinen Besucher, die während der ganzen Dauer des Markts in einem Karussell ihre Runden drehen können, wird vor allem am Montag viel geboten, wie Stadtbürgermeister Miroslaw Kowalski betont. Neben Aufführungen eines Kasperletheaters hat sich der Nikolaus um 18 Uhr für einen Besuch angesagt. Das ist eine Gelegenheit, bei der sich der Kirchplatz erfahrungsgemäß besonders stark füllt. „Wir werden diesmal rund 450 kleine Geschenktüten verteilen können“, sagt Kowalski, der diesbezüglich einen besonderen Dank an die Fördergemeinschaft als Sponsor richtet.

Fahrende Händler beim Finale

Im Zeichen des Krammarkts, bei dem zusätzliche fahrende Händler ihre Waren im Innenstadtbereich anbieten, steht schließlich der Finaltag beim Weihnachtsmarkt. Dieser wird am Dienstagabend enden, wenn es für die schönste Hütte bei der 2022er-Ausgabe eine kleine Auszeichnung geben wird. Kowalski betont abschließend, dass zwar trockene Bedingungen wünschenswert wären, „aber das Wetter muss man so nehmen, wie es kommt“. Er sei aber wie auch immer vor allem darüber froh, „dass wir nach zwei Corona-Jahren, in denen soziale Kontakte gelitten haben, endlich wieder gemeinsam feiern können. Denn die Leute sehnen sich nach Zusammenkünften“, so Kowalski.

Top-News aus der Region