Mehr als zwei Stunden nahm der Dresdener Fotograf seine Zuschauer mit auf eine faszinierende Reise, die in die neuseeländischen Alpen und auf die subantarktischen Inseln führte.
Neugierige Pinguine, freche Bergpapageien und der seltene Kiwi, der Wappenvogel Neuseelands, sprangen einem dank der 3-D-Technik buchstäblich ins Auge. Da nahm man es gern in Kauf, dass man eine 3-D-Brille tragen musste (was für Brillenträger gar nicht so einfach ist ...) Auf Vanatua ging der begeisterte Outdoorsportler dann auch noch dem Geheimnis des Ursprungs des Bungeespringens auf den Grund.
Der Dresdener Naturfotograf Stephan Schulz entführte die Besucher zum Beispiel in den ...
Zuvor hatten der Erste Kreisbeigeordnete Bruno Zimmer, der neue Sprecher der Abteilung Fotografie im Kunstverein Obere Nahe, Klaus Doch, und Messechef Mirko Arend die Veranstaltung eröffnet, die bis zum Sonntagnachmittag Vorträge von renommierten Naturfotografen präsentierte und erfahrungsgemäß viele Fans auch von weit her nach Idar-Oberstein lockt. Arend dankte in seiner Rede Inge und Carsten Braun, Witwe und Sohn des viel zu früh verstorbenen Initiators der Hunsrücker Naturfototage, Hans-Martin Braun, für die Unterstützung im Vorfeld der Veranstaltung.
Roland Günter nahm seine knapp 100 Zuschauer am Samstag mit in eine wundersame Welt zu unseren Füßen. Die einzigartigen Aufnahmen kamen zustande, indem der Naturfotograf tagelang von morgens bis abends vor einem Quadratmeter Wiese verbrachte. Und sich dort auf eine einzige Blume konzentrierte: die Magerwiesen-Margerite. Hier eröffnete Günter den staunenden Betrachtern das ganze Faszinosum einer verborgenen Welt durch seine überwältigenden Makroaufnahmen.
Und auch, indem er das komplexe Netzwerk der Natur an dieser einen Blume aufzeigte, die von unscheinbaren Käfern besucht wird und ihnen als Lebensraum dient. Der Fotograf kommt dieser Welt so nahe und führt so plastisch und lebendig durch diese Wunderwelt, dass es geradezu natürlich erscheint, wenn er zwei winzige Bohrfliegen Frieda und Friedolin nennt, deren Leben sich auf den Blüten einer Margerite abspielt: von der Geburt, dem Kampf um ein Revier, der Paarung bis zur Vermehrung. Und indem er die Gefahren begreifbar macht, die Frieda und Friedolin dort drohen.
Am Ende seines mit Begeisterung aufgenommenen Vortrages geht Günter auch auf die Bedrohung dieser Wunderwelt ein, die mit bis zu 50 Arten pro Quadratmeter einen ähnlichen Artenreichtum aufweist wie der tropische Regenwald.
Ganz anders der Vortrag von Monika Lawrenz, die ihre Bilder, mit Musik unterlegt, für sich sprechen lässt. Die renommierte Porträt-, Musik- und Naturfotografin aus Woosten bei Schwerin zeigte stimmungsvolle Fotografien und Filmsequenzen aus Mecklenburg-Vorpommern, tanzende Silberreiher, verwunschene alte Eichen, von Nebel umwaberte Seen, die Ostsee im Mondlicht zu Claude Debussys „Clair de lune“ – einfach großartig.
Da nahm man auch in Kauf, dass man für den spektakulären Vortrag 3D-Brillen tragen musste.
Florian und Lisa Smit nahmen die Zuschauer am Sonntagmorgen mit auf eine Reise durch die wilde Natur Skandinaviens. Ihre gemeinsame intensive Beziehung zur Natur und zueinander war zu spüren. Die Fotos zeigen die unbeschreibliche Schönheit der skandinavischen Natur in all ihren Facetten durch alle Jahreszeiten. Hautnah kam das staunende Publikum dank der opulenten Aufnahmen den scheuen Polarfüchsen, den erhabenen Rentieren und den mächtigen Moschusochsen im Morgennebel sowie den neugierigen und kecken Vögeln in den Nationalparks nahe. Auch das Polarlicht durfte natürlich nicht fehlen.
Der Vortrag vermittelte auch einen unmittelbaren Eindruck von den Schwierigkeiten, der Mühe und den Gefahren eines Naturfotografen, wenn Florian Smit bei minus 35 Grad und Sturm im Schlafsack zitternd auf unvergessliche Foto am nächsten Morgen hofft. Die Zuhörer waren sich hinterher einig: Es war die Mühe wert.
Der Biologe und Naturfotograf Daniel Spohn ist in Tasmanien dem Teufel auf der Spur – natürlich nicht dem wahrhaften, sondern dem Tasmanischen Beutelteufel, dem größten Raubtier des Landes, der durch eine höchst ansteckende Tumorerkrankung vom Aussterben bedroht ist. Mit seinen beeindruckenden Bildern stellt Spohn neben der faszinierenden Natur auch Geschichte, Literatur und Völkerkunde dieses Landes am Rand der Welt vor.
Auf seiner Reise durch Tasmanien entstanden Fotos von Schnabeltieren, fremdartigen Gänsen mit gelben Schnäbeln, kaninchengroßen Wombats, Vögeln mit silbernen Augen, Riesenkängurus und immer wieder einer einzigartigen Landschaft – um schließlich fernab der Zivilisation auf einer abgelegenen Insel eines der letzten Rückzugsgebiete des Beutelteufels zu finden.