Straußjugend nimmt Entwicklung des Stadtgeschehens spöttisch aufs Korn - Festwirt mit seiner ersten Zeltkirmes zufrieden
Von der Wäschbach zum Trevibrunnen: Baumholder feiert nach zwei Jahren wieder Kirmes
Stadtbürgermeister Günther Jung (hinten) begrüßte rund 60 geladene Gäste zum kommunalen Frühschoppen an Montag.
Saueressig

Nach zwei Jahren Abstinenz konnten die Baumholderer am Wochenende wieder ihre Kirmes feiern. Und dies taten sie trotz kühler Temperaturen ausgiebig. Festwirt Patrick Gaul zeigte sich am Montag zufrieden mit seinem ersten Auftritt als Mitausrichter der Kirmes. Aber auch die Angebote der Straußjugend oder des Fördervereins Triathlon mit seinem Stadtlauf fanden wieder viel Zuspruch.

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Stadtbürgermeister Günther Jung (hinten) begrüßte rund 60 geladene Gäste zum kommunalen Frühschoppen an Montag.
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So lobte Stadtbürgermeister Günther Jung anlässlich des kommunalen Frühschoppens alle Helfer und Unterstützer vor und hinter den Kulissen, die zum Erfolg des viertägigen Stadtfestes beigetragen hatten. Die Entscheidung für eine Zeltkirmes sei richtig gewesen, und man habe trotz des Temperaturrückgangs und viel Wind doch noch Glück mit dem Wetter gehabt, sagte er. Es sei toll anzuschauen gewesen, wie 140 Kinder am Sonntagnachmittag in der Kennedyallee zeigten, wie viel Spaß sie hatten. „Die Augen der Kinder haben geleuchtet“, betonte Jung, während VG-Bürgermeister Bernd Alsfasser für die Altersklassen des Stadtlaufs als Starter fungierte.

Festwirt Patrick Gaul ist zufrieden

Auch die Spiel- und Süßigkeitenstände hätten ihren Zuspruch gehabt. Doch Jung bekannte frei heraus, dass man gerade für die Jugendlichen und Heranwachsenden Fahrgeschäfte wie einen Autoscooter brauchen könnte. „Wir mussten nach der Corona-Pause wieder von vorn anfangen. Einige Schausteller gibt es nicht mehr und viele haben Verträge an anderen Standorten“, sagte er. Dennoch wolle man gemeinsam mit Kirmeswirt Patrick Gaul auf dem positiven Trend aufbauen. Und ein Baustein dazu ist auch die Osterkirmes, die in diesem Jahr erstmals stattfand – und nicht nur von den Straußrednern vor dem Hotel Westrich hervorgehoben wurde.

Auch der Stadtchef weiß, dass die zehntägige Veranstaltung bei den Schaustellern gut ankam – und er hat bereits zahlreiche Anfragen für eine Neuauflage 2023. „Wir wollen schauen, ob wir vielleicht den ein oder anderen Schausteller auch für die Kirmes gewinnen können“, hofft Jung. Festwirt Patrick Gaul war bei seiner ersten Zeltkirmes in Baumholder durchaus zufrieden: „Freitag und Samstag waren an die 600 Leute im Zelt. Das war schon gut“, sagte er. Der Zuspruch am Sonntag sei hingegen verhalten gewesen.

35 Jahre Straußjugend

Zur Eröffnung der Kirmes veranstaltete die Straußjugend am Freitag erneut ein Flunkyballturnier. Doch zu den Höhepunkten der Kirmes gehörte wieder einmal die Straußrede am Sonntagnachmittag. Diese wurde anlässlich des 35-jährigen Bestehens von Maren Meschenmoser, Vivienne Keppen, Sabina Kaps und Yannick Simon ausgerufen. Gut 300 Zuhörer verfolgten die pointierte Rede und klatschten reichlich Beifall. Schonungslos nahmen die vier Straußredner Politik und Stadtgeschehen auf die Schippe.

Maren Meschenmoser (von links), Vivienne Keppen, Sabina Katz und Yannick Simon trugen die Straußrede vor dem Hotel Westrich vor.
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Ob das Facelifting des Weihers oder die gelungene Sommerparty der BKG – zufällig die närrische Heimat der Straußredner –, man lobte zwar auch positive Entwicklungen in der Stadt, doch mit der Benennung ihres Weihers zur besseren touristischen Vermarktung als Badesee konnte sich die Straußjugend gar nicht anfreunden: „Die Kerch is ach net de Baumhollerer Dom, un die Wäschbach werd ach ke Trevibrunne“, rief Simon. In Baumholder gelte: „Weiher bleibt Weiher!“ Auch VG-Chef Bernd Alsfasser nahmen sie aufs Korn und hielten ihm vor, dass Kenny Hey in kurzer Zeit schon mehr Geschäfte in der Stadt eröffnet habe, als Alsfasser in seiner bisherigen Amtszeit anlocken konnte.

Weniger Kinder beim Stadtlauf

Gut 170 Läufer nahmen am fünften Stadtlauf teil. Eine besondere Auszeichnung erhielt bei der Siegerehrung Alfred Schinnerer vom LAZ Birkenfeld. Der Leiseler war mit 83 Jahren der älteste Teilnehmer des Wettbewerbs. Er benötigte 38:01 Minuten für die 6000 Meter.

Mit großer Energie starteten die jüngsten Teilnehmer bei der fünften Auflage des Stadtlaufs am Sonntag in der Kennedyallee.
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Die Organisatoren des Stadtlaufs waren froh, dass es trocken geblieben war, auch wenn so mancher Helfer sehr gefroren hat. Organisationschef Günter Heinz bedauerte, dass die Resonanz doch geringer ausfiel als vor drei Jahren. Beim Hauptlauf der Erwachsenen gingen insgesamt 27 Männer und Frauen an den Start, darunter auch einige Amerikaner. Bei den Kindern und Jugendlichen zählte man 141 Jungs und Mädels in den einzelnen Altersklassen.

16 Beschicker hatten ihre Stände am Montag zum Krammarkt in der Kennedyallee aufgebaut.
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Am Montag fand dann ab morgens wieder der Krammarkt mit jedoch nur 16 Ausstellern statt. Nachmittags stand die Formation West aus München auf der Bühne. Damit klang die Kirmes aus.

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