Von unserem Redakteur Sascha Saueressig
Doch auch wenn das Verfahren – und damit die Festlegung, welche Flächen schlussendlich für den Bau von Windkraftanlagen übrig bleiben – völlig ergebnisoffen ist, wie VG-Bürgermeister Georg Dräger es beschreibt, will man seitens der VG nicht untätig bleiben.
Hans-Dieter Weyand, Geschäftsführer der Anstalt öffentlichen Rechts (AöR) Energiewelt Idarwald, erläutert, dass nun in den nächsten Wochen zwischen der AöR und den Ortsgemeinden Hellertshausen und Hottenbach Grundsatzverträge geschlossen werden sollen, um die vom Fachbüro Laub vorgeschlagenen zusätzlichen Potenzialflächen zu pachten. „Unser Ziel ist es weiterhin, eine Erschließung von Windenergie in der Verbandsgemeinde aus einer Hand umzusetzen“, erklärt der VG-Werkleiter.
Schließlich habe die im Jahr 2012 gegründete AöR bislang bereits knapp 85 Prozent der im Regionalplan für Windkraft ausgewiesenen Eignungs- und Vorrangflächen für eine zentrale Entwicklung übernommen. Da ein Großteil dieser rund 300 Hektar nach weitergehenden naturfachlichen Untersuchungen – wie beispielsweise jener mit dem Rotmilanvorkommen bei Oberkirn – nun wohl nur noch eingeschränkt für den Bau von Windenergieanlagen infrage kommt, gelte es, auch die im Idarwald identifizierten Flächen zu betrachten.
Infrage kommt dabei eine knapp 200 Hektar große, nordwärts des alten Eignungsgebiets 43 im Vierherrenwald liegende Fläche. Vorrangig strebt die AöR Verträge für die Gemeindewälder von Hellertshausen und Hottenbach an, für die es bislang noch keine vertragliche Regelung gibt, wobei ein Teil hiervon auch in Privatbesitz ist. „Wir streben den Abschluss zeitlich befristeter, grundsätzlicher Regelungen an, die dann konkretisiert werden, sollte der Bau von Windkraftanlagen an diesen Standorten möglich werden“, sagt Weyand.
„Wir wollen keinen Wildwuchs in unserer Verbandsgemeinde, daher sind wir bestrebt, dass die AöR mögliche Flächen für Windenergie zentral erschließen kann“, erklärt VG-Chef Georg Dräger. Durch die vorgeschriebene Betrachtung der gesamten Verbandsgemeinde für den neuen Flächennutzungsplan befinde man sich in Sachen Windkraft wieder am Anfang. Dennoch setzt er darauf, dass man in den Gemeinderäten den beschrittenen Weg einer Solidargemeinschaft fortsetzt. Das Anhörungsverfahren für den Flächennutzungsplan soll nun schnellstmöglich umgesetzt und zu einem für die VG positiven Abschluss gebracht werden, sagt Dräger. „Ich bin gespannt, wie sich die SGD dazu positioniert, Windkraftanlagen in der Kernzone des Naturparks zu ermöglichen.“