Mit der Entscheidung, dass beim Wasserpreis 2018 alles beim Alten bleibt, stellte sich das Gremium gegen die ursprünglich von der Leitung der VG-Werke vorgelegte Empfehlung einer Entgelterhöhung. Diese wäre darauf hinausgelaufen, dass die Grundgebühr für einen in den Haushalten eingebauten Wasserzähler von 96 auf 102 Euro klettert. Der Preis für jeden verbrauchten Kubikmeter Wasser sollte um 2 Cent von 2,97 auf 2,99 Euro steigen. Der Rat machte bei diesem Vorschlag aber nicht mit, wobei es diesbezüglich in der Sitzung keine Diskussionen mehr gab. Denn Bürgermeister Bernhard Alscher war schon zuvor von den beiden großen Fraktionen SPD und CDU darüber in Kenntnis gesetzt worden, dass diese sich untereinander kurzgeschlossen hatten und einen Verzicht auf höhere Wasserpreise fordern würden.
Die SPD hatte eine solche „Nullrunde“ bereits vor dem Treffen des VG-Rats gegenüber unserer Zeitung gefordert, während sich die CDU im NZ-Bericht vom 12. Dezember zunächst nur gegen den Anstieg der Verbrauchstarife um 2 Cent ausgesprochen hatte. „Da die SPD aber auch die Grundgebühr so belassen wollte, wie sie ist, und wir an einer gemeinsamen Position interessiert waren, haben wir uns der Haltung der SPD angeschlossen“, sagte CDU-Sprecher Immanuel Hoffmann nach der Entscheidung des VG-Rats der NZ.
Verlust im Wirtschaftsplan steigt
Bei einem Beispielhaushalt mit einem Jahresverbrauch von 120 Kubikmeter Wasser hätte die ursprünglich geplante Preiserhöhung 8 Euro ausgemacht. Diese Zusatzbelastung wird es nach dem Votum des Rates nun aber doch nicht geben. Im Umkehrschluss bedeutet der Verzicht auf steigende Gebühren aber auch, dass den VG-Werken Einnahmen fehlen, mit denen sie in ihrem Wirtschaftsplan 2018 eigentlich kalkuliert hatten. Deren Höhe beziffert Werkleiter Jürgen Jahn gegenüber unserer Zeitung auf 66.900 Euro. Um diesen Betrag steigt nächstes Jahr der Gesamtverlust im Betriebszweig Wasser an, der laut Jahn nun bei voraussichtlich 342.750 Euro liegen wird. Im Betriebszweig Abwasser wird 2018 laut Wirtschaftsplan der Werke ein Minus von 386.670 Euro eingefahren. Beim Betrieb des Freibads wird in der nächsten Saison mit einem Defizit in Höhe von 312.390 Euro gerechnet.