Versicherung gewährt für Spielgelände in Rhaunen nur Schutz bis zu einem Wasserstand von 40 Zentimetern
Versicherung moniert: Bach auf dem Spielgelände stellt ein Risiko dar
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Schön fügt sich der Rhaunelbach in die Landschaft – doch im Hinblick auf das Spielgelände stellt er für eine Versicherung ein Risiko dar.
Reiner Drumm

Rhaunen. 40 Zentimeter: Das ist für den Rhaunelbach auf dem Gelände der Mühlenbitzen mit dem dortigen Spielplatz eine entscheidende Marke. Denn nur bis dahin ist der Versicherungsschutz für die Ortsgemeinde Rhaunen gewährleistet. Was aber, wenn das Wasser höher steigt? Darum ging es in der jüngsten Sitzung des Ortsgemeinderats.

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Bisher wird das Areal abgesperrt, wenn es über 40 Zentimeter hinausgeht, um so den Vorgaben der Versicherung Genüge zu tun, berichtete Ortsbürgermeister Yannick Bares. Er brachte in der Sitzung als alternative Lösung einen 200 Meter langen Bauzaun ins Gespräch, der auch bei Veranstaltungen zur Sicherung des Bachlaufes eingesetzt werden könnte. Wobei ihm bewusst sei, dass auch dieser keine absolute Sicherheit biete. Die Versicherung habe sich zudem bisher nicht klar dazu geäußert, ob ihr ein solcher Zaun als Vorsorgemaßnahme ausreicht.

Der Zaun soll nach den Vorstellungen des Ortschefs von Oktober bis Ostern vor allem den Bereich um das Piratenschiff abschirmen. Der Zweite Beigeordnete Georg Dräger plädierte hingegen für ein anderes Vorgehen. Er befürchtet, dass der Zaun bei Hochwasser weggespült und dann an anderer Stelle zum gefährlichen Abflusshindernis werden könnte. Der frühere Bürgermeister der alten Verbandsgemeinde Rhaunen schlug vor, statt 200 gleich 400 Meter Zaun zu ordern und ihn direkt nach dem Rhauner Markt so aufzustellen, dass der Fußweg zur Schule gesichert wird.

„Warum müssen wir so viel Aufwand betreiben?“, stellte Bernd Dräger als Frage in den Raum. Es sei doch schlicht nicht möglich, sich für jeden Fall zu wappnen. Und den Bach gebe es schließlich schon ewig. Georg Dräger erinnerte daran, dass das Gelände Mühlenbitzen im Rahmen der Gründung des Nationalparks mit einer Förderung in Höhe von 90 Prozent neu gestaltet worden sei. Der Rhaunelbach wurde dabei als Attraktion in den großen Spielbereich integriert. Frank Spicker gab zu bedenken, dass nach seinen Beobachtungen an vielen Tagen im Jahr die „magische Grenze“ von 40 Zentimetern überschritten werde – und das sogar an mehreren Stellen auf besagtem Areal. Hermann Schub sah nicht nur deswegen noch Beratungsbedarf und schlug deshalb vor, das Thema zu vertagen. Der Rat folgte diesem Antrag einstimmig.

Ebenfalls ohne Gegenstimme beschloss das Gremium, einen neuen Antrag zu stellen, um Fördermittel aus dem Investitionsstock des Landes für den geplanten Umbau und die Sanierung des Vereinshauses zu erhalten. Ein erster Vorstoß in diese Richtung war abschlägig beschieden worden. Das habe die Kreisverwaltung der VG-Verwaltung Herrstein-Rhaunen auch so mitgeteilt. Die aber habe es danach leider versäumt, die Ortsgemeinde Rhaunen darüber zu informieren, berichtete Bürgermeister Bares. Dadurch habe man Zeit verloren. Er wolle jetzt wegen dieser Panne darauf drängen, dass die VG-Verwaltung die Ortsgemeinde bei ihrem neuen Anlauf nach Kräften unterstützt.

Von Kurt Knaudt

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