Der Weiterbildungsverbund sagt dabei nicht nur die Bereitstellung der notwendigen Arbeitsplätze in Krankenhäusern und Arztpraxen zu, sondern auch Unterstützung bei der Suche nach erschwinglichem Wohnraum, einem Kita-Platz für den Nachwuchs, passenden Freizeitmöglichkeiten und einem Job für den Partner zu. Ebenso wird Hilfe bei der Suche nach einer Perspektive für die Zukunft nach dem Facharztabschluss als niedergelassener Arzt oder in einer angestellten Tätigkeit versprochen.
Nach Abschluss des Medizinstudiums sind zur Ausbildung zum Allgemeinmediziner insgesamt fünf Praxisjahre erforderlich, von denen 18 Monate in einer Klinik absolviert werden müssten, zwei Jahre in einer Facharztpraxis und weitere 18 Monate nach freier Wahl.
Zu den Unterzeichnern des Weiterbildungsverbundes gehören neben den Vertretern des Klinikums Idar-Oberstein und der Elisabeth-Stiftung in Birkenfeld auch sieben niedergelassene Ärzte aus den Verbandsgemeinden Rhaunen und Birkenfeld sowie der Stadt Idar-Oberstein. Landrat Matthias Schneider verwies auf die Erfolge, die man mit einer solchen Initiative in anderen Bundesländern erzielen konnte. Uwe Weber, der Bürgermeister der VG Herrstein, betonte, dass die medizinische Versorgung zur Basisinfrastruktur einer Region gehöre, für die man sich ebenso einsetzen müsse wie etwa für die Breitbandversorgung. Es sei also im ureigensten Interesse der hiesigen Bürger, angehenden Ärzten die Nationalpark-Region schmackhaft zu machen. Georg Dräger, Bürgermeister der VG Rhaunen, erklärte, dass im Moment die medizinische Versorgung in seiner Verbandsgemeinde zwar noch ausreichend sei, aber die entstehenden Lücken schon heute absehbar seien.
Prof. Dr. Ulrike Zwergel, die Ärztliche Direktorin des Klinikums Idar-Oberstein, unterstrich die Notwendigkeit einer vertrauensvollen Zusammenarbeit und einem guten Miteinander von Kliniken und niedergelassenen Ärzten und sprach die Hoffnung aus, dass diese mit dem Weiterbildungsverbund noch einmal um neue Impulse bereichert werden könne. Dr. Susanne Hautmann-Strack, Obfrau der Kreisärzteschaft betonte, dass die Weiterbildung zu Allgemeinärzten von den niedergelassenen Ärzten aus eigener Initiative angegangen worden sei, da der sich vermutlich noch weiter verschärfende Landärztemangel zu einem großen Problem zu werden drohe. Es gelte, die Attraktivität ländlicher Räume besser zu vermitteln, wobei sie die Vision habe, dass sich Wanderungsbewegungen zwischen Stadt und Land zugunsten der ländlichen Räume umdrehen lassen.