Laut Hans Werner Maus von der Polizeiinspektion Türkismühle trudelten die ersten größeren Gruppen an bereits am frühen Morgen ein. „Um 10.30 Uhr kamen dann 350 bis 400 Leute mit dem Zug auf einmal.“ Die Menge sei quer über die Straße durch den Ort gezogen, schildert der Beamte. Kollegen hätten dafür gesorgt, dass Autofahrer durchkamen und nicht die ganzen Massen durch Wohngebiete zogen. Das habe auch soweit funktioniert.
Wenig später versammelten sich Wanderer auf ihrem Weg zum See auf dem Sportplatz in Gonnesweiler. Dort sollen viele ihren Müll hingeworfen haben. In erster Linie Flaschen und Dosen, aber auch Rucksäcke blieben zurück.
„Bis 14 Uhr hatten wir keine Probleme“, sagt Maus. Trotz der geschätzten 10 000 Besucher, die sich im Laufe des Tages rund um den See versammelten. „Dann bekamen wir die ersten Auseinandersetzungen“, berichtet er. Die Türkismühler Inspektion habe deshalb die Bereitschaftspolizei aus Saarbrücken zur Hilfe gerufen, damit die Situation nicht eskalierte. Kurz nach 20 Uhr war es laut Maus „schlimmer als am 1. Mai vor einem Jahr“. Damals drohte die Lage aus den Fugen zu geraten. Jugendliche „Alkoholleichen“ mussten in Krankenhäuser, Betrunkene bei Raufereien getrennt werden.
Auch am Donnerstag kam es am Bahnhof in Türkismühle zu einer Schlägerei. Die Polizei rief die Mutter eines verletzten 16-Jährigen aus Nohfelden. Sie holte ihn ab. „Ja, es war Alkohol im Spiel. Und das nicht zu knapp“, wie Maus sagt. Für gleich fünf Verletzte sorgte ein faustdicker Streit am See zwischen Biergarten und Strandbad. Leidtragende waren in diesem Fall auch Unbeteiligte: Zwei Frauen wurden von umherfliegendem Glas verletzt.
Es waren nicht nur Schlägereien, mit denen es die Polizei zu tun hatte. So entdeckten die Ordnungshüter am Abend einen völlig betrunkenen 17-Jährigen in Gonnesweiler in einem Vorgarten. Maus: „Den hatte seine Gruppe wohl vergessen.“ In diesem Fall wurden die Eltern aus Abentheuer informiert, um den Sturzbetrunkenen aufzulesen. Auch am frühen Abend riss der Besucherstrom nicht ab, während auf der Biergartenbühne die regionale Kult-Band Buhää & The Rhabarbers spielte. „Wir bekamen andauernd Notrufe über hilflose Personen rein“, berichtet Maus. Hauptsächlich Jugendliche zwischen 16 und 18 Jahren seien betroffen. Auch der vom Landkreis St. Wendel eingesetzte private Sicherheitsdienst reagierte. Maus: „Er hat seinen Dienst auf unbestimmte Zeit verlängert.“
Unterdessen gingen weitere Meldungen über Alkoholleichen im Umfeld ein. Sachbeschädigungen an Autos ergänzten den Straftatenkatalog. Ein Jugendlicher ist so betrunken, dass er ins Birkenfelder Krankenhaus gebracht werden muss. Weitere Alkoholleichen lagen gegen gegen Abend im Bereich der Toilettenanlage des Freizeitzentrums und im Umfeld der Seeverwaltung, auch hier war der Einsatz von Krankenwagen erforderlich. hgn