Tag der offenen Tür am UCB war gut besucht
Umwelt-Campus Birkenfeld bringt Projekt auf den Weg: Neuer Lehrpfad für die grünste Hochschule Deutschlands
Selbst der Hund war mit dabei: Diese Besucherinnen informierten sich über die Arbeit und die Lehrangebote am Umwelt-Campus.
Reiner Drumm

Das Stichwort „Nachhaltigkeit“ ist sicher nicht neu, und manche könnten sagen, es wird inflationär gebraucht. Aber wenn es den Umwelt-Campus Birkenfeld (UCB) in Neubrücke betrifft, hat es natürlich seine Berechtigung.

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Selbst der Hund war mit dabei: Diese Besucherinnen informierten sich über die Arbeit und die Lehrangebote am Umwelt-Campus.
Reiner Drumm

Der UCB -ist anerkanntermaßen die „grünste Hochschule in Deutschland und belegt im weltweiten Greenmetric Ranking, in dem unter anderem Themen wie Klimaschutz und Energie auf der Bewertungsskala stehen, Rang sechs. Deshalb hatten am Tag der offenen Tür auf dem Campusgelände die Aussagen von Professor Klaus Helling und von Dorit Schumann, der Präsidentin der dem UCB übergeordneten Hochschule Trier, besonderes Gewicht, Bei der offiziellen Begrüßung der Gäste, zu denen regionale Partner aus Politik, Wirtschaft und Schulen zählten, betonte Helling: „Wir müssen deutlich machen: Wir sind die nachhaltigste Hochschule Deutschlands.“ Dorit Schumann ergänzte: „Wir stehen für ökologische, ökonomische und soziale Nachhaltigkeit.“

Ein Beispiel dafür ist der relativ neue Studiengang „Non-Profit und NGO-Management“, den Präsidentin Schumann erwähnte: Dieser ist, so heißt es in der Beschreibung, ein nachhaltigkeitsorientierter Bachelorstudiengang, der Studierende in die Lage versetzt, an der Lösung gemeinwohl-orientierter Fragen mitzuwirken und später nicht nur in Non-Profit-Organisationen zu arbeiten, sondern auch in Unternehmen und im öffentlichen Dienst.

Der Tag der offenen Tür ist eine gute Gelegenheit, solche Neuerungen wie diesen Bachelorstudiengang in der Öffentlichkeit zu beschreiben. Auch ein anderes Projekt, das das auf dem Campus ansässige Ifas-Institut zusammen mit dem Nationalparkamt auf den Weg bringen will, trägt das Stichwort Nachhaltigkeit im Namen: Der „Lehrpfad biodiverser und nachhaltiger Umwelt-Campus“. Das Vorhaben ist weit fortgeschritten, aber noch nicht fertig. Ende des Jahres soll es so weit sein, erklärte Professor Dr. Peter Heck, der Leiter des Ifas-Instituts.

Im zentralen Neubau präsentierten die Verantwortlichen an zahlreichen Ständen die diversen Studiengänge.
Reiner Drumm

An 32 Stationen werden künftig Ideen, die auf dem Hochschul-Gelände entwickelt wurden und werden, entlang eines Lehrpfads auf dem Campus-Gelände, am Bahnhof in Neubrücke und entlang des Radwegs auf der früheren, nach Birkenfeld führenden Bahntrasse verwirklicht.

Manches gibt es bereits, und es wird in diesen Pfad integriert. Anderes kommt neu dazu. Eine Trockenmauer, zum Beispiel, die Hecks Team baut, und an der zum Beispiel Eidechsen Nahrung finden können. Ein anderes Projekt, der Totholzbaum, trägt eher die Handschrift des Nationalparks. Keiner weiß, wer sich dort einnisten wird. „Es wird spannend, was passiert“, findet Heck.

32 Stationen wird es geben und 32 Schautafeln. Und eine weitere könnte künftig am neuen Domizil des Nationalparkamts stehen, das auf dem Umwelt-Campus errichtet werden soll, sagte Lars Temme, Abteilungsleiter im Nationalparkamt. Doch die geplante Umsetzung dieses Vorhabens geht schleppend voran. Auch Temme hatte keine besseren Neuigkeiten. Der Lehrpfad wird mit 55.000 Euro von der Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz gefördert, der Rest der Gesamtsumme in Höhe von 70.000 Euro wird mit Eigenmitteln finanziert, informierte Heck.

Das Lehrpfadprojekt wurde im Kommunikationsgebäude des UCB vorgestellt. Vor diesem Haus und im zentralen Neubau präsentierten Studierende den interessierten Besuchern Ergebnisse aus ihrer täglichen Arbeit, in Hörsälen wurden Vorlesungen und Vorträge gehalten, es gab Führungen, Labore hatten geöffnet. Im Technikum Maschinenbau begrüßte ein sprechender Roboter die Gäste. Darunter waren viele junge Leute, für die ein Studium am UCB eine Option sein könnte und die sich deshalb dort umschauten.

Und in einem Hörsaal sprach ein Vortragender von den Veränderungen des Weltklimas und äußerte die Hoffnung, dass es noch nicht zu spät ist, etwas dagegen zu tun: „Wir können es schaffen, wir müssen uns nur zusammenraufen“, so sein eindringlicher Appell.

Von Karl-Heinz Dahmer

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