„Vor Ort war ein reges Klappern zu hören. Die Störche hatten offenbar ein interessantes Thema“, heißt es augenzwinkernd auf der Internetseite der Gemeinde. „Über was sie sich unterhalten haben, ist unklar. Vieles deutet darauf hin, dass Lotte und Bernie ihren Gästen erzählt haben, wie schön es in Schmißberg ist – naheliegend eigentlich...“ Die Voliere befindet sich auf dem ehemaligen Schmißberger Reitplatz am Ortsausgang in Richtung Elchweiler. Sie liegt zudem direkt am 2020 fertiggestellten Wanderweg „Im Land von Milan, Storch und Co.“. Dieser rund 20 Kilometer lange Naturerlebnispfad mit mehreren Stationen ist ein gemeinsames Projekt der Orte Niederhambach. Rimsberg und Schmißberg. Seine Verwirklichung erfolgte mit finanzieller Unterstützung der Europäischen Union. Auf dem Weg können sich Wanderer unter anderem über die heimische Vogelwelt informieren.
Die Schmißberger Voliere ist dabei eine besondere Attraktion. Ihr Bau hat etwa ein Jahr gedauert und wurde mit viel Eigenleistung sowie einer großen Spendenbereitschaft von Unternehmen aus der Region gestemmt. Lotte und Bernie wohnen seit September 2019 in Schmißberg. Ursprünglich kommen die beiden Störche aus Theisbergstegen in der Pfalz, und es verbindet sich eine echte Liebesgeschichte mit ihrem Umzug in den Hunsrück. Die beiden Tiere waren vor eineinhalb Jahren von einem Betreuer des Vereins Storchenfreunde Glantal zu ihrem neuen Zuhause in gebracht worden.
Lotte, das Weibchen, kann nach einer Verletzung dauerhaft nicht mehr fliegen. Auch ihr Partner Bernie war zunächst verletzt, ist mittlerweile aber wiederhergestellt. Allerdings hatte es in Theisbergstegen bei der ursprünglich geplanten Auswilderung von Bernie Probleme gegeben, weil er nicht für sich alleine sorgen konnte und bei Lotte bleiben wollte. Aus diesem Grund fanden die beiden Tiere in der Schmißberger Voliere eine neue Heimat und werden dort gemeinsam ihr Leben verbringen, bis dass der Tod sie scheidet.