Die Station mit 45 Betten werde vorläufig von den beiden Oberärzten geleitet und über eine Personalagentur sei man bereits auf der Suche nach einem Nachfolger auf dem Chefarztposten der inneren Medizin . „Wir sind auch guter Dinge, dass wir ihn bis zum 1. Juli und womöglich schon früher wieder neu besetzt haben“, sagt Herter.
Leistungspalette nicht eingeschränkt
Er versichert, dass sich Patienten auch in der Zwischenzeit darauf verlassen können, dass in der Klinik das bisherige internistische Leistungsspektrum, zu dem etwa die Kardiologie, Gastroenterologie, Intensivmedizin, Ultraschallbehandlung und Röntgen zählen, vollumfänglich angeboten wird „und die Gesundheitsversorgung in keinster Weise gefährdet ist“.
Mit dem Weggang von Großmann verliert das Krankenhaus, dessen Verantwortliche erst kürzlich die Schließung der Geburtshilfeabteilung Ende März angekündigt haben, einen seiner renommiertesten Mediziner. Das ist auch Herter bewusst. Er betont jedoch zugleich: „In jedem guten Unternehmen geht auch mal ein guter Mitarbeiter. Es kommen dann aber auch wieder gute dazu.“
Die Personalie Großmann hat jedoch bereits zu einer Reaktion aus der Kommunalpolitik geführt. VG-Bürgermeister Bernhard Alscher findet es sehr bedauerlich, dass die Klinik nun in Zukunft auf die Dienste „eines überregional anerkannten Fachmanns“ verzichten muss und bezeichnet es als nicht nachvollziehbar, warum es nun zur sofortigen Trennung gekommen ist und die Verantwortlichen der Elisabeth-Stiftung nicht für einen fließenden Übergang gesorgt hätten.
Alscher sieht Situation kritisch
Mit der Beendigung des Arbeitsverhältnisses mit Großmann würde den niedergelassenen Ärzten in Birkenfeld und Umgebung, die Patienten ins Krankenhaus einweisen, zudem ein besonders wichtiger Ansprechpartner fehlen, erklärt Alscher, der auch angesichts der Schließung der Geburtshilfe von einer Entwicklung spricht, „die nicht gut ist“. Herter entgegnet dieser Kritik, dass die vom VG-Chef geforderten fließenden Übergänge in Form einer Einarbeitungsphase im medizinischen Bereich „definitiv nicht üblich sind. Es besteht auch überhaupt kein Anlass, die Situation zu dramatisieren, nur weil uns ein Chefarzt verlässt.“ Im Übrigen betont der Geschäftsführer ausdrücklich, dass man die Klinik nicht nur mit dem geplanten neuen OP-Saal baulich modernisieren, sondern sie auch mit der Spezialisierung auf zusätzliche medizinische Leistungsangebote zukunftsfest machen will, damit, so Herter, „das Krankenhaus in drei bis vier Jahren in neuem Glanz erstrahlt“. Axel Munsteiner