Freizeit Trailpark für Mountainbiker am Erbeskopf ist eröffnet
Trailpark Erbeskopf: Im Sommer Radfahren, im Winter Skibetrieb
Viel Spaß hatten mehr als 400 Mountainbiker auf den neu angelegten Strecken am Erbeskopf. Am Wochenende wurde der Trailpark offiziell eröffnet, in der ersten Sommerferienwoche laufen die Lifte ab 13 Uhr, ansonsten nur am Wochenende. Foto: Christoph Strouvelle
Christoph Strouv

Erbeskopf. Am Wochenende sind die ersten beiden von acht geplanten Strecken des Trailparks am Erbeskopf eröffnet worden. Mehrere Hundert Mountainbiker haben für erheblichen Andrang gesorgt. Das Resümee der Sportler ist weitgehend positiv.

Lange Schlangen stehen vor dem Lift. Sie alle warten darauf, dass sie sich an die Schleppstangen einhängen können und sich auf die höchste Erhebung von Rheinland-Pfalz ziehen lassen können. „Gleich macht der zweite Lift auf, dann geht es schneller“, sagt Martin Halm, einer der Verantwortlichen. Doch sind es an diesem milden Junitag keine Skifahrer, die den Lift nutzen. Es sind Mountainbiker, die am Eröffnungswochenende des Trailparks Erbeskopf die beiden frisch angelegten Trailstrecken im Wald und auf den im Winter als Skipisten genutzten Wiesenhängen hinabfahren wollen.

Etwa 170 Radsportler sind am Samstag die ersten Abfahrer gewesen. Am Sonntag kamen rund 250 hinzu. „Auf der roten Piste sind es acht Table-Lines mit Anliegerkurven“, berichtet Halm, einer der vier Gesellschafter der Trailpark Erbeskopf GmbH, die die Mountainbikestrecken betreibt. Was sich hinter den Fachausdrücken verbirgt: Die Klassifizierung ist vergleichbar mit den Pisten beim Skifahren: rot bedeutet mittelschwere Abfahrt, Table-Lines sind mit Erde aufgeschüttete Hügel, über die die Mountainbiker wahlweise fahren oder springen, und in Anliegerkurven können sich die Abfahrer, die wegen der Sturzgefahr mit Helmen und Protektoren geschützt sind, so richtig in die Kurve legen.

Und so geht es auch an diesem Vormittag Schlag auf Schlag: Immer wieder nehmen die Biker Tempo auf, springen über die Schanzen und erzählen sich am Ziel schwer atmend von der Anstrengung von ihren Erfahrungen auf der Abfahrt. „Die Strecke ist gut, die Sprünge sind cool“, sagt Manuel Neumann aus Kell am See. „Die Strecke hat einen schönen Flow und ist auch für Anfänger gut zu fahren“, meint Yannik Blaha aus Thiergarten. Doch gibt es am Liftausstieg offensichtlich Verbesserungspotenzial: „Man rollt da nicht richtig weg, da hat jeder Probleme“, sagt ein Radfahrer.

Schwarz heißt gefährlich

Die schwarze Strecke durch den Wald ist geübten Bikern vorbehalten. Ein Umfahren der Sprünge, der sogenannten Gaps, ist – anders als auf der roten Piste – nicht möglich. „Die Strecke ist schwer und anspruchsvoll“, sagt ein Radsportler, der aus dem westfälischen Münster angereist ist. Bereits am Samstag hat er die Strecke in Augenschein genommen. Jetzt am Sonntag kann er sie schon flüssig durchfahren. „Bis jetzt zwölf Mal, bis die Kondition Nein sagt.“

Doch wird es nicht bei den beiden Abfahrtsstrecken bleiben. Insgesamt acht Linien sollen am Erbeskopf entstehen, erläutert Halm, der mit drei weiteren Bikefreunden das Projekt ins Leben gerufen und nach einer Planungszeit von drei Jahren in wenigen Monaten realisiert hat. Als Nächstes wird eine Anfängerstrecke mit Anliegerkurven entstehen. Wann die restlichen Bahnen eröffnet werden, kann er noch nicht sagen. „Wir haben ja alle auch noch einen richtigen Beruf...“, bittet er um Verständnis.

Bei der offiziellen Eröffnung, bei der die vier Unternehmer gemeinsam mit Marc Hüllenkremer, Bürgermeister der VG Thalfang und Vorsitzender des Zweckverbands Erbeskopf, stilecht einen Fahrradschlauch durchschnitten, lobten alle Protagonisten das neue Projekt. „Ein schöner Tag für den Zweckverband“, sagte zum Beispiel Hüllenkremer. Am Erbeskopf würden immer mehr Aktivitäten wie der Waldseilgarten, Gummihuhngolf und Sommerrodeln angeboten. Von dem Gesamtangebot profitierten auch Familien.

Die aufgeschütteten Tables können auch die Snowboarder im Winterbetrieb nutzen. „Da reichen zehn Zentimeter Schnee“, sagt Halm. Es gebe viele Skigebiete mit Fun-Park. „Die Angebote ergänzen sich“, sagt er. Die Genehmigung für den Betrieb durch die Trailpark-Erbeskopf GmBH laufe auf 70 Tage im Jahr, berichtete Hüllenkremer. Die Lifte, die bereits einige Jahrzehnte alt sind, seien immer noch gut in Schuss. „Ich hoffe, dass sie noch lange halten. Alles, was sich bewegt, hält länger“, sagt er.

Rettungswagen im Einsatz

Ganz unfallfrei ist es an den beiden ersten Betriebstagen am Erbeskopf dann nicht zugegangen. Am Samstag hätten sich zwei Biker verletzt, berichtet Halm. Und auch am Sonntag ist ein Rettungswagen an der Strecke im Einsatz gewesen. Für Halm ist das aber nicht außergewöhnlich. Denn bei der Menge an Bikern, die alle mehrfach auf der Strecke sind, könne es bei insgesamt mehr als 1000 Abfahrten auch mal zu vereinzelten Stürzen kommen, sagt er.

Von unserem Mitarbeiter Christoph Strouvelle

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