Wegen des hohen Investitionsbedarfs müssen laut VG-Bürgermeister Uwe Weber Prioritäten gesetzt werden - Für ihn hat die Altburg Vorrang
Tourismusausschuss der VG Herrstein-Rhaunen: Schmerzhafte Einschnitte im „Tal der Jahrtausende“ nötig
Im Tal der Jahrtausende – vorn die Schmidtburg, im Hintergrund die Altburg – gibt es an mehreren Stellen Handlungsbedarf. Foto: (Archiv) Reiner Drumm
Reiner Drumm

VG Herrstein-Rhaunen. Im Tal der Jahrtausende in Bundenbach gibt es gleich mehrere Baustellen. Alles wieder auf Vordermann zu bringen, würde einen siebenstelligen Euro-Betrag kosten, berichtete VG-Bürgermeister Uwe Weber in der jüngsten Sitzung des Tourismusausschusses der Verbandsgemeinde Herrstein-Rhaunen. Das werde man nicht finanzieren können, sondern es müssten Prioritäten gesetzt werden, kündigte er an.

Weber verband das mit dem Hinweis, „dass schmerzhafte Entscheidungen notwendig sein könnten“. Er verwies auf ein von der Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Hunsrück mit EU-Mitteln gefördertes Konzept, in dem das weitere Vorgehen des Ensembles im Tal der Jahrtausende skizziert wird. Dazu gehört für den VG-Chef auch die Schmidtburg. Vorrang habe für ihn die Keltensiedlung Altburg, wie Weber betonte. Ein dickes Fragezeichen setzte er hingegen hinter das Fossilienmuseum an der Besuchergrube Herrenberg.

Das von der Ortsgemeinde Bundenbach getragene Schaubergwerk ist seit einem massiven Schieferabbruch im Februar vorigen Jahres geschlossen. Für die Gemeinde seien die Grube und auch die Altburg zunehmend ein Klotz am Bein, hatte Ortsbürgermeisterin Verena Mächtel nach dem Steinschlag gegenüber der Nahe-Zeitung hervorgehoben. Man sei damit auch finanziell zunehmend überfordert und würde die Trägerschaft am liebsten in andere Hände abgeben. Die Verbandsgemeinde könne es nicht betreiben, machte Weber im Tourismusausschuss deutlich.

Nach Meinung von Uwe Anhäuser (LUB) gibt es im Tal der Jahrtausende neben erheblichem Investitionsbedarf nicht nur zu viele Schilder, sondern auch zu viel Müll. Der müsse erst mal beseitigt werden, bevor man über weitere Maßnahmen nachdenke. Alfred Wenz reagierte darauf in der Ausschusssitzung mit einer spontanen Idee: Er will eigens dafür einen Umwelttag organisieren.

Noch keine konkreten Fortschritte gibt es beim Rundweg um die Steinbachtalsperre. Zunächst soll laut Bürgermeister ein Zaun aufgestellt werden, um die Wasserschutzzone abzuschirmen. Die Frage ist, in welcher Qualität er gebaut werden soll. Bei der Entscheidungsfindung soll ein in Kürze geplanter Besuch bei der Riveris-Talsperre bei Trier helfen. Sobald das Thema Zaun geklärt ist, „können wir loslegen“, unterstrich Weber.

Neben diesen Projekten listete Caroline Conradt, Leiterin der Tourist-Info in Herrstein, weitere Vorhaben in diesem Jahr auf: Dazu zählen die Nachzertifizierung von Traumschleifen, die 24-Stunden-Benefizwanderung in Kirn, die auch durch das Gebiet der VG Herrstein-Rhaunen führt, die Optimierung der Panoramaradtour auf dem Sonnenplateau durch leichte Änderungen der Streckenführung und eine verbesserte Beschilderung sowie am 7. Mai die Eröffnung der Hildegard-von-Bingen-Begegnungsstätte in Niederhosenbach.

Im neuen Tourismushaushalt, den der Ausschuss mit einem einstimmigen Empfehlungsbeschluss für den am 20. April tagenden VG-Rat absegnete, ist eine zusätzliche Stelle vorgesehen. Um die zahlreichen Ideen umzusetzen, benötige man eben Personal, unterstützte Katharina Reis für die SPD diese Aufstockung ausdrücklich.

Der Start in das Tourismusjahr sei bestens gelaufen, berichtete Caroline Conradt mit Blick auf die ersten beiden Messeauftritte in Stuttgart und Saarbrücken. Die Nachfrage nach Angeboten aus dem Edelsteinland am Stand war nach ihren Angaben sehr vielversprechend. Auch der neue Urlaubskatalog mit dem Idarkopf-Turm auf der Titelseite sei sehr gut angekommen.

Den Wandersommer im Naheland, bei dem die verschiedenen Angebote von der Naheland-Touristik noch einmal zentral beworben wurden, gibt es nicht mehr, bestätigte sie auf Nachfrage von Reiner Mildenberger (SPD). Ihm ist beim Stöbern auf der Internetseite der Einrichtung zudem aufgefallen, dass unter der Rubrik Aktuelles „nur uralte Beiträge stehen“. Das sei keine gute Visitenkarte, kritisierte er.

Von Kurt Knaudt

Top-News aus der Region