Junge Frau erstochen
Totschlag-Anklage: Prozess gegen 32-Jährigen beginnt
Die Frauenleiche war am 28. September 2024 nahe der preußischen Brücke in Oberstein entdeckt worden.
Hosser

Fassungslosigkeit löste eine Tat aus, bei der eine 21-jährige junge Mutter 2024 in Idar-Oberstein zu Tode kam. Der Fall wird nun vor Gericht behandelt.

Eine Geschichte, die viele tief betroffen machte und auch überregional für Schlagzeilen sorgte, wird nun ab Freitag, 21. März, 9.45 Uhr, vor der 1. Strafkammer (Schwurgericht) Bad Kreuznach erörtert: Die Staatsanwaltschaft Bad Kreuznach wirft einem 32 Jahre alten, nicht vorbestraften, derzeit in der JVA Rohrbach in Untersuchungshaft befindlichen Angeklagten aus Idar-Oberstein Totschlag vor. Der Angeklagte soll am 28. September 2024 in der Wohnung seiner damaligen Lebensgefährtin in Idar-Oberstein mit seiner Partnerin Streit gehabt haben.

Im Laufe der zunächst verbalen Auseinandersetzung habe der Angeklagte den Entschluss gefasst, seine damalige Lebensgefährtin zu töten. Hierzu soll er seine Lebensgefährtin mit beiden Händen am Hals gepackt und sie massiv gewürgt haben, bis sie bewusstlos geworden sei. Im Anschluss daran habe er aus der Küche ein Messer geholt und mit dem Messer viermal in die Halsvorderseite der Frau gestochen. An diesen Verletzungen ist die junge Frau innerhalb kurzer Zeit verstorben. Fortsetzungstermine sind auf den 7., 10., 14., 15. und 24. April terminiert.

Mann räumt Tat ein

Ein Rückblick: Am Morgen des 28. September 2024, einem Samstag, hatte ein Spaziergänger eine vermeintlich hilflose Person unterhalb eines steilen Abhangs in der Hauptstraße in Idar-Oberstein nahe der preußischen Brücke gegenüber der dortigen Kläranlage gemeldet. Eine sofort entsandte Streife stellte jedoch fest, dass es sich nicht um eine hilflose Person, sondern, wie später auch von einem Notarzt vor Ort bestätigt, um einen weiblichen Leichnam handelte.

Ein Kran war bei der Bergung der Leiche im Einsatz.
HOSSER. Hosser

Bei der Frauenleiche handelte es sich um eine 21-jährige Idar-Obersteinerin. Die junge Frau, die erst im Januar ein kleines Mädchen zur Welt gebracht hatte, war gewaltsam zu Tode gekommen: offenbar eine Beziehungstat, wie schnell vermutet wurde.

Der Leichnam der 21-Jährigen wies mehrere Verletzungen auf, an denen die Frau letztlich verstorben ist. Die intensiven Ermittlungen der Kriminalpolizei konzentrierten sich schnell auf das soziale Umfeld. Im Rahmen von Zeugenvernehmungen verstrickte sich der damalige Lebensgefährte zunehmend in Widersprüche.

Direkt einen Haftbefehl erlassen

Im weiteren Verlauf der Vernehmung räumte der Mann die Tat ein. Daraufhin wurde er als dringend tatverdächtig vorläufig festgenommen und in polizeiliches Gewahrsam überführt. Die Staatsanwaltschaft Bad Kreuznach beantragte direkt einen Haftbefehl gegen den Mann beim zuständigen Amtsgericht in Bad Kreuznach. Die Motivation zur Tat und die genauen Geschehensabläufe sind bislang nicht öffentlich bekannt. Eingeschaltet werden sollte auch ein psychiatrischer Sachverständiger.

Der Angeklagte engagierte sich im Rettungs- und Hilfebereich der Stadt, galt nach Informationen unserer Zeitung wohl zuweilen als schwierig, psychisch problembehaftet und auch zu körperlicher Gewalt neigend. Die junge Frau lebte wohl in Angst und hatte ihr Baby bereits in sichere Hände abgegeben.

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