THW-Ortsverband Idar-Oberstein hat den Ernstfall geprobt
THW-Ortsverband Idar- Oberstein probt den Ernstfall: Vermisste Personen aus den Trümmern gerettet
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Die THW-Helferinnen und -Helfer verbrachten ein anstrengendes, aber sehr nutzbringendes Wochenende, das zur Weiterbildung diente. Foto: Michelle Fefler/THW
Michelle Fefler/THW

22 Helfer des THW übten auf dem Gelände des Heinrich-Hertz-Campus in Birkenfeld das Bergen von Personen. Dabei waren für jede Rettung verschiedene Szenarien nachgestellt.

Mehrere vermisste Personen sind unter Trümmern eingeschlossen. So lautete das Einsatzstichwort bei der Mehrtagesübung des Ortsverbands des Technischen Hilfswerks (THW) Idar-Oberstein auf dem Gelände des Heinrich-Hertz-Campus in Birkenfeld.

Dort konnten 22 Helfer des THW unter nahezu realen Bedingungen das Erkunden von Einsatzstellen sowie das Retten und Bergen von Personen üben. „Ein solches Wochenende bietet die Möglichkeit, zuvor erlerntes Wissen und Können in einem Großgeschehen unter Beweis zu stellen. Mit diesem Gelände haben wir ein ideales Objekt gefunden“, sagt der Ausbildungsbeauftragte und Übungsleiter Tom Ruppenthal.

Erkundung des Geländes in voller Ausrüstung

Wie einem Pressebericht des THW zu entnehmen ist, ging es am frühen Freitagabend los, als ein Technischer Zug in einer Kolonne von Idar-Oberstein nach Birkenfeld verlegt wurde. Dieser Technische Zug bestand aus einer Führungseinheit, einer Bergungsgruppe (B) sowie den Fachgruppen Notinstandsetzung/Notversorgung (N) und Räumen (R).

Nach der Ankunft auf dem weitläufigen Gelände wurde ein Lager zur Notunterbringung eingerichtet. Den Umschlag der dafür benötigten Materialien ermöglichte die Fachgruppe R. Am Samstagmorgen war es dann so weit: In voller Einsatzkleidung und mit umfangreicher Ausrüstung ausgestattet, erkundeten die Übungsteilnehmer die Gebäude und das umliegende Gelände. Schnell konnten sie einige verschüttete und verletze Personen ausfindig machen.

Um die Übung lehrreich zu gestalten, waren für die Rettung jeder dieser Personen verschiedene Szenarien vorgesehen. Wegen der dargestellten Einsturzgefahr galt es zuvor jedoch, einige Bereiche abzustützen und auszusteifen. Möglich wurde dies durch das Einsatzgerüstsystem sowie Bauholz. Die eingeschränkten Zugänge erschwerten die Rettungsmaßnahmen zusätzlich.

„Entweder es gibt einen, Weg oder du machst dir einen“

Nach dem Motto „Entweder es gibt einen, Weg oder du machst dir einen“ setzte die Bergungsgruppe das Kernbohrgerät ein, um die Position von verschütteten Personen zu lokalisieren. Anschließend konnte die Rettung über einen Wanddurchbruch erfolgen. An einer weiteren Einsatzstelle war der einzige Weg zur Rettung eine Dachluke. Mittels Leiterhebel und einem Auf- und Abseilgerät war es möglich, eine zweite Person in Sicherheit zu bringen.

Diese Unterstützungsaufgabe übernahm die Fachgruppe N. Mit vereinten Kräften musste schließlich eine weitere Person aus dem ersten Obergeschoss geborgen werden. Als einziges Rettungsmittel kam eine Stahlseilstrecke mittels Schleifkorbtrage infrage. Um dieses Stahlseil zu fixieren, mussten die Helfer zur Befestigung eigene Widerlager in den Wänden und im Erdreich errichten.

Zum Abschluss wurde gegen Abend in einem der Bunker mithilfe einer Nebelmaschine ein Rauchgasaustritt simuliert. Ein Atemschutzgerätetrupp sollte den Keller nach weiteren Personen absuchen. Um sicher in den betreffenden Bereich vorzudringen, wurde ein Gaswarngerät eingesetzt. Es ermöglicht das frühzeitige Erkennen von gefährlichen Gasen. Der Zugtrupp dokumentierte und überwachte das gesamte Einsatzgeschehen mithilfe einer Lagekarte und des Einsatztagebuchs. „Stetige Fort- und Weiterbildungen der Helferschaft tragen dazu bei, im Ernstfall gut gerüstet zu sein“, erläutert Ruppenthal.

Nach einem erfolgreichen und anstrengenden Samstag versammelten sich die THW-Helfer, um sich über die gelernten Ausbildungsinhalte auszutauschen. Am Sonntagmorgen trat man nach dem Abbau des Feldlagers der Heimweg an. „Ohne die Unterstützung von Unternehmen, die solche Übungsobjekte bereitstellen, könnten wir uns nicht ausreichend auf den Ernstfall vorbereiten“, betont der Ortsbeauftragte Marcel Braun. Der THW-Ortsverband Idar-Oberstein lädt interessierte Personen dazu ein, sich unter der E-Mail-Adresse presse@thw-idar-oberstein.de zu melden und an den kommenden Ausbildungsterminen teilzunehmen. Diese sind Mittwoch, 9. Oktober, ab 18 Uhr und am Samstag, 19. Oktober, von 8 bis 17 Uhr.

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