Ein grapschender Hoteldirektor, eine Tochter mit Problemen und eine Putzfrau, die sich vor der Arbeit drückt: Das Stück „Grand Malheuer“, das der Unterhaltungsverein Nahbollenbach aufgeführt hat, spielt mit so manchem Klischee – und ist auch gnadenlos ehrlich.
Manfred Greber
Idar-Oberstein. Partystimmung im Thermalbecken: Es ist tiefe Nacht, Martin Brändle und drei seiner Kumpels feiern so ausgelassen, dass Brändle am nächsten Morgen mit schwerem Kater durchs Kurhotel schleicht. Die Spuren der Partynacht lassen sich nicht verheimlichen: In der Hotelbar fehlen Champagnerflaschen, in der Küche Kaviar und Languste. Die Kumpels sind weg, nur Brändle ist noch da. Das ist nur einer de skurrilen Momente des Theaterstücks „Grand Malheur“, das der Unterhaltungsverein Nahbollenbach am Samstag in der ehemaligen Schulturnhalle zeigte. Am nächsten Samstag, 4. November, stehen die Akteure mit dem Stück ab 20 Uhr noch einmal auf der Bühne.
Brändle ist eine der Hauptrollen, aber im Grunde gibt es nur Hauptrollen in „Grand Malheur“: Da ist die geizige Klara, die mit Klamotten aus der Altkleidersammlung ins Kurhotel kommt und es zum Schluss im schicken weißen Kostüm verlässt. Da ist Putzfrau Elli, die einen der Gäste, Herrn Schneidermann, seinen auf dem Boden zurückgelassen Dreck beseitigen lässt und es sich selbst in einem Sessel bequem macht, mit einem Glas Champagner in der Hand.