Die Ermittlungen im Fall der getöteten 21-jährigen Idar-Obersteinerin laufen weiterhin. Der dringend tatverdächtige 32-jährige Idar-Obersteiner – wohl ihr Ex-Freund – sitzt in Untersuchungshaft, nachdem er die Tat gestanden hat: beziehungsweise sie nicht dementiert hat, wie die Staatsanwaltschaft Bad Kreuznach nun auf Nachfrage unserer Zeitung betont.
Nach dem Fund der Leiche der gefesselten Frau am Samstag, 29. September, in einer Böschung an der Preußischen Brücke war eine Sonderermittlungsgruppe der Kriminalpolizei gebildet worden. Todesursache ist scharfe Gewalt: Stichverletzungen wurden festgestellt. Eine Tatwaffe konnte bislang nicht ausgemacht werden. Untersucht worden war die Wohnung der jungen Frau, der dringend Tatverdächtige wohnte in unmittelbarer Nachbarschaft. Weder er noch die Tote wiesen Abwehrverletzungen oder Ähnliches auf.
Beziehungsstreit wohl eskaliert
Anhaltspunkte für eine Tatbeteiligung Dritter bestünden nicht, betont die Staatsanwaltschaft. Detaillierte Angaben zum Tatgeschehen liefert der 32-Jährige nicht: Man gehe nach wie vor von eskalierenden Beziehungsstreitigkeiten aus. Auch weitere Quellen hätten keine neuen Ansätze geliefert. Eingeschaltet werden soll ein psychiatrischer Sachverständiger, wenngleich es keine Hinweise auf psychische Erkrankungen beim dringenden Tatverdächtigen gebe. Dieser habe sich von seinem Pflichtverteidiger getrennt und einen Verteidiger seiner Wahl hinzugezogen. Ob und inwieweit sich der junge Mann noch zum Tatgeschehen einlasse, hänge nun auch von der Strategie der Verteidigung ab. Strafrechtlich ist der Mann bislang nie in Erscheinung getreten, auch Hinweise auf exzessiven Alkohol- oder Drogenkonsum gebe es nicht. Vermutlich habe er die tote Frau gefesselt, um sie besser transportieren zu können.
Ein weiterer Fall wird die Staatsanwaltschaft Bad Kreuznach vermutlich in naher Zukunft beschäftigen: Drei junge Männer mit Migrationshintergrund hatten in der Nacht zum 26. Oktober eine junge Frau unter 21 Jahren (das genaue Alter nennt die Polizei nicht) vor einer Shishabar verbal und körperlich angegriffen und getreten, als sie am Boden lag. Die Frau rappelte sich auf, blutete aus einer Kopfwunde, dann flüchtete sie und wurde ohnmächtig. Der Fall hatte unter anderem in den sozialen Netzwerken für großes Aufsehen gesorgt. Angeblich war eine Diskussion über Frauenrechte vorangegangen. Wie sich der dann eskalierende Streit genau dargestellt habe, werde umfassend untersucht.
Ermittlungen laufen
Ein Birkenfelder AfD-Kreistagsmitglied (Name der Red. bekannt) griff ein. Er und die junge Frau, sie wurde im Krankenhaus behandelt, trugen Verletzungen davon. Hier seien die Ermittlungen der Polizei Birkenfeld noch nicht abgeschlossen, betont die Staatsanwaltschaft. Man sei informiert, aber noch nicht tätig geworden.