Staatsanwaltschaft: Arbeiten verzögern sich
Tankstellen-Mord: Anklageschrift liegt nun doch erst im Januar vor
Im Fall des im September erschossenen Tankstellen-Kassierers in Idar-Oberstein verschiebt sich die Anklage voraussichtlich auf Januar 2022.
Hosser

Bad Kreuznach/Idar-Oberstein. Im Fall des Mitte September erschossenen Tankstellen-Kassierers in Idar-Oberstein verzögert sich die Anklage auf Anfang nächsten Jahres. „Ich halte jetzt im Laufe des Januar für realistisch“, sagte der Leitende Oberstaatsanwalt Gerd Deutschler in Bad Kreuznachauf Nachfrage. Grund für die Verzögerung seien „Verschiebungen, die sich im normalen Geschäftsbetrieb ergeben wie etwa die IT-Auswertung“.

Am Samstag, 18. September, war ein 20 Jahre alter Schüler, der als Aushilfe in einer Tankstelle in der Hauptstraße jobbte, von einem Kunden mit einem Kopfschuss getötet worden. Zuvor hatte er ihn mehrfach auf die coronabedingte Maskenpflicht hingewiesen, da der Kunde ohne Maske Bier kaufen wollte. Als mutmaßlicher Täter sitzt ein 49-Jähriger aus Idar-Oberstein unter Mordverdacht in Untersuchungshaft. Nach seiner Festnahme hatte der Mann ausgesagt, dass er die Corona-Maßnahmen ablehne und ihm die Pandemie zugesetzt habe. Die Tat löste bundesweit Entsetzen und Anteilnahme aus. Der zuvor nicht polizeibekannte 49-Jährige hat den Todesschuss gestanden.

Deutschler war Mitte November noch davon ausgegangen, dass die Anklage bis Jahresende stehen könnte. „Die Prognose hat sich nicht ganz erfüllt“, sagt er nun. Die Auswertung der sichergestellten Datenträger des Beschuldigten habe sich als „relativ aufwendig“ herausgestellt. Der mutmaßliche Täter war selbstständiger freiberuflicher Softwareentwickler und verfügte über sehr viele Speichermedien, Festplatten und gemieteten „Webspace bei Dritten“.

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