Das Orchester sei nach wie vor in allen Registern gut besetzt, berichtet Lorenz, auch bei großen Konzerten komme man ohne Gastmusiker aus – bis auf die Instrumente, die nicht zur Stammbesetzung gehören wie Harfe, Kontrabass und Klavier. Viele Musikvereine haben da inzwischen Nachwuchsprobleme, beim SBO macht sich der Rückgang in anderer Form bemerkbar. „Unser Einzugsbereich wird immer größer“, berichtet Lorenz. „Inzwischen haben wir Mitspieler aus der Eifel, aus Trier und Koblenz. Das wiederum spricht natürlich auch für unser Renommee weit über die unmittelbare Region hinaus.“ Diese Veränderung hat auch organisatorische Folgen. „Wir proben nicht mehr wie bislang einmal wöchentlich, sondern machen etwa alle sechs Wochen ein komplettes Probewochenende.“
Im Moment wird natürlich noch intensiver geprobt: Seit Mittwoch versammelt sich das Orchester ganztägig im Stadttheater zu Tutti- und Registerproben für die Neujahrskonzerte in Idar-Oberstein und Birkenfeld. Das Jahr 2018 wird unter dem Motto „Glocken-Spiel“ begrüßt. Dies sei weniger von der Symbolik her als instrumental zu verstehen, erläutert Lorenz. Die Idee zu dem Thema habe er bei dem Stück „Bells for Stokowski“ bekommen, eine Hommage des jungen Komponisten Michael Daugherty an den berühmten Dirigenten Leopold Stokowski. „Ein faszinierendes Stück und eine Herausforderung für das Orchester, das sich dabei in ganz ungewohnte Klangwelten begibt.“
Insgesamt umfasst die Werkauswahl für das Neujahrskonzert ein breites Spektrum, in dem die weite Welt des Symphonischen Blasorchesters in fast allen Facetten musikalisch ausgeleuchtet wird. Der erste Konzertteil besteht ausschließlich aus britischen Werken. Nach einer kurzen Ouvertüre aus der Feder von Philip Sparke erklingt alte Musik von Gordon Jacob, der mit seiner „sprechenden Musik“ ein Orchester in allen Klangfarben leuchten lässt.
Den buchstäblich krönenden Abschluss des ersten Teils bildet das Werk „The Sword and the Crown“, bei dem mit entfernten Trompeten und Trommeln für das Publikum ein umfassendes Raumerlebnis geboten wird. Der zweite Teil besteht aus Werken amerikanischer Komponisten, in denen das Glockenspiel ebenfalls einen mehr oder weniger großen klanglichen Part einnimmt. Nach einem Eröffnungsstück von Richard Saucedo erklingen Arbeiten aus der Feder David Gillinghams, die genannte Stokowski-Hommage sowie zum Finale Leonard Bernsteins mitreißende „Candide Suite“ – dies ist im Übrigen die einzige Komposition, die nicht originär für Blasorchester geschrieben wurde.
Die Konzerte sind am Montag, 1. Januar, um 17 Uhr, mit Konzerteinführung um 15.30 Uhr und am Samstag, 6. Januar, um 19 Uhr mit Konzerteinführung um 17.30 Uhr im Stadttheater Idar-Oberstein sowie am Sonntag, 7. Januar, um 17 Uhr in der evangelischen Kirche Birkenfeld.
Karten gibt es für 16 (ermäßigt 10) Euro für die Aufführungen in Idar-Oberstein sowie für 12 (ermäßigt 8) Euro in Birkenfeld in den Buchhandlungen Schulz-Ebrecht, Carl Schmidt und M + R in Idar-Oberstein sowie bei Thiel und Engel in Birkenfeld sowie auf der Internetseite des Orchesters www.sbo-oberenahe.de oder unter Tel. 0631/370 59 55. Auch die Abendkasse ist geöffnet.