Birkenfeld
Sympathie und Spenden für den Gnadenhof

Thomas Schmidt (2. von rechts) überreicht dem Ehepaar Ralf und Simone Willrich (1. und 3. von links) die Spenden, die er im Rahmen seines Projekts an der Höheren Berufsfachschule für Organisation und Officemanagement in Idar-Oberstein gesammelt hat. Foto: Jörg Staiber

Jörg Staiber

Birkenfeld - Im Sommer 2011 haben Ralf und Simone Willrich damit begonnen, am Stadtrand von Birkenfeld den Gnadenhof Avalon aufzubauen. Hier soll alten Tieren eine Zuflucht und die Möglichkeit gegeben werden, in einer schönen und friedlichen Umgebung ihr Gnadenbrot aufzuzehren. Rund 80 Tiere leben hier - Hängebauchschweine, Ziegen, Schafe, aber auch zwei Lamas. Wir haben uns mal umgeschaut.

Birkenfeld – Im Sommer 2011 haben Ralf und Simone Willrich damit begonnen, am Stadtrand von Birkenfeld den Gnadenhof Avalon aufzubauen. Hier soll alten Tieren eine Zuflucht und die Möglichkeit gegeben werden, in einer schönen und friedlichen Umgebung ihr Gnadenbrot aufzuzehren. Rund 80 Tiere wie Hängebauchschweine, Ziegen, Schafe, aber auch zwei Lamas leben hier schon.

Der Aufbau des Hofes und vor allem Unterhalt der Tiere kosten viel Geld, sodass das Ehepaar für jede Spende dankbar ist. Eine solche kam jetzt in etwas ungewohnter Weise durch das Engagement von Thomas Schmidt zustande. Der Jugendliche ist Schüler der Abschlussklasse der Höheren Berufsfachschule für Organisation und Officemanagement in Idar-Oberstein. Im Fach Projektmanagement musste er als Abschlussarbeit ein konkretes Projekt mit allen dazugehörigen praktischen, organisatorischen und rechtlichen Voraussetzungen vorbereiten und umsetzen.

Als spezielles Thema wählte er sich die „Planung und Durchführung einer Spendenaktion für den Gnadenhof Avalon in Birkenfeld“ aus. „Meine Mutter hat mir über den Gnadenhof erzählt“, berichtet er im Gespräch mit unserer Zeitung. „Das fand ich richtig gut, und da kam ich auf die Idee, das als Abschlussarbeit zu machen.“ Die Vorbereitungen fielen dann umfangreicher aus, als er das zunächst vermutet hatte. Neben umfassenden Informationen über die Arbeit des Gnadenhofes und die Erstellung eines Flyers musste da etwa eine Sammelgenehmigung bei der Verbandsgemeindeverwaltung eingeholt werden.

Zehn Tage lang ist Thomas Schmidt nachmittags in Birkenfeld mit der Sammelbüchse von Haustür zu Haustür gezogen und hat gesammelt. 319,72 Euro sind dabei herausgekommen, aber das Geld ist sicher nicht das einzige, vielleicht nicht einmal das wichtigste Resultat der Aktion.

„Die meisten Leute waren bereit, etwas zu spenden“, berichtet der Schüler. „Etwa 90 Prozent der Angesprochenen standen der Idee positiv gegenüber.“ Schmidt musste aber auch feststellen, dass der Gnadenhof bei den Bürgern kaum bekannt war. „Da war es schon sehr gut, dass ich einen Flyer hatte und mich selber vorher darüber so genau informiert hatte“, erklärt er. „Das war eine Form der Öffentlichkeitsarbeit, die wir selber gar nicht leisten könnten“, freut sich Simone Willrich über die Hilfe. „Dabei kann man die Menschen durch nichts so gut erreichen wie durch die persönliche Ansprache.“

So sieht es auch ihr Ehemann Ralf Willrich. „So bekommen wir auch mit, wie die Stimmung gegenüber einem solchen Projekt ist“, sagte er. Dies sei vor allem auch im Hinblick auf die weiteren Pläne wichtig – und da hat man noch einige. „Avalon soll auch eine Möglichkeit werden, wo sich Tiere und Menschen begegnen“, erläutert Willrich. „Wir haben schon Kontakt zu einigen Schulen, Kindergärten und Behinderteneinrichtungen aufgenommen. Bis zum Sommer soll hier das Gelände so weit in Ordnung gebracht werden, dass hier Besuchergruppen hinkommen können.“ Und mittelfristig möchte Willrich, der im Rahmen von Projekten mit Langzeitarbeitslosen bereits Ausgrabungen auf dem Ringkopf durchgeführt und die Loretta-Traumschleife angelegt hat, die Idee des Gnadenhofes auch für die Integration von Arbeitslosen nutzen. „Ich bin fest davon überzeugt, dass man über die Arbeit mit Tieren auch an solche Langzeitarbeitslose und Jugendliche herankommt, die man über andere Maßnahmen nicht erreicht.“

Von unserem Reporter

Jörg Staiber

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