Baumholder – Die gewaltigen Schneemassen in der Kennedyallee sind fürs erste weg. Am Montagabend wurde die Hauptdurchgangsstraße ab 19 Uhr für Stunden gesperrt, damit der Schnee von Mitarbeitern des Bauhofs, Bauunternehmern und Garten- und Landschaftsbauern aus der Stadt auf zwei Radlader und zwei Lkw geschaufelt und auf den Festplatz am Weiher transportiert zu werden. Nicht genug loben konnte Michael Röhrig, der als 1. Beigeordneter der Stadt für den Bauhof zuständig ist, die Leistung der an der Aktion Beteiligten: „Das war schon gewaltig.“
Als er gegen 22 Uhr aus der Stadtratssitzung kam und nachschauen wollte, wie die Arbeiten vorankommen, „da waren die schon an der Poststraße angelangt“. Schon vorige Woche hatte sich der Stadtvorstand überlegt, wie die Schneemassen in der wichtigsten Straße Baumholders wegzubekommen sind. Vor allem ging es darum, dem Busverkehr den Weg durch die Kennedyallee zu erleichtern. Vier von fünf Bussen fahren durch die Hauptverkehrsader. Wenn einer stecken bleibt, läuft nichts mehr in der Straße. Röhrig: „Wir stehen da extrem in der Verantwortung.“
Zunehmend Probleme gibt's auch beim Bauhof. Das Streusalzlager leert sich mehr und mehr, gestreut wird noch an steilen Straßenabschnitten und in der Hauptverkehrsader, der Rest wird nur noch vom Schnee geräumt. Doch trotz aller Sparsamkeit reicht das Salz nur noch für ein paar Tage, weiß Röhrig. Und dann? „Wir versuchen, auf dem Weg der Amtshilfe von anderen Kommunen Salz zu bekommen.“ Die Aussichten sind jedoch verschwindend gering – die anderen haben selbst kaum genug Streusalz. Am Bauhof läge es jedenfalls nicht, dass Baumholders Salzlager so gut wie leer ist. „Wir haben frühzeitig bestellt“, erklärt Röhrig. Die für vorigen Montag zugesagte Lieferung wurde kurzfristig storniert und soll nun am 27. Dezember kommen. Doch Röhrig glaubt nur bedingt an die Zusage, da ja nicht einmal der Zuliefer selbst weiß, wann er wieder Streusalz geliefert bekommt.
Von der Schneeräum-Aktion profitieren die Geschäftsleute in der Kennedyallee: Jetzt können Kunden wieder auf die Parkplätze fahren. Gerade in der für den Umsatz so wichtigen Zeit vor Weihnachten sind die Verkaufsläden auch auf gute Bedingungen angewiesen. Es gab Umsatzverluste, aber schuld daran ist schon den ganzen Monat über das schlechte Wetter, erklärt Ulrich Jung vom gleichnamigen Friseurladen. Der spätabendliche Schneeräum-Dienst hilft in einer solchen Situation zwar nur bedingt, aber Geschäftsleute wie Jung sind dankbar für den Einsatz. „Die Aktion war super.“ Die Anwohner sollten allerdings auch selbst die Schaufeln in die Hand nehmen, fordert Jung. Denn der nächste Schnee kommt bestimmt.