Schüler helfen mit
Stefan‑Morsch‑Stiftung: Klassenzimmer und Speziallabor 
Die Zwölftklässler des Biologie-Grundkurses vom Gymnasium Birkenfeld macht sich über Leukämiehilfe aus dem Labor der Stefan-Morsch-Stiftung schlau.
Stefan-Morsch-Stiftung/Annika Bier

Wo Schulwissen auf Leben rettende Praxis trifft: Schüler des Gymnasiums Birkenfeld erleben im HLA-Labor der Stefan-Morsch-Stiftung, wie aus Biologieunterricht echte Hoffnung wird – und warum ihr Engagement mehr als nur ein Besuch ist.

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Es ist mehr als ein Besuch. Für das Gymnasium Birkenfeld bedeutet der Rundgang durch das HLA‑Labor der Stefan‑Morsch‑Stiftung, Deutschlands erster Stammzellspenderdatei, auch eine Rückkehr an einen Ort, der eng mit ihrer eigenen Schulgeschichte verknüpft ist. Stefan Morsch selbst – Namensgeber der Stiftung und erster Europäer, der eine Stammzelltransplantation von einem nicht verwandten Spender erhielt – war einst Schüler dieses Gymnasiums.

In dieser Woche besuchten Zwölft- und 13-Klässler der Biologie‑Grundkurse das Labor der Stiftung. Der Besuch ist Teil einer langjährigen Zusammenarbeit, in deren Rahmen Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit erhalten, medizinische Forschung, ethisches Engagement und Biologieunterricht miteinander zu verbinden – direkt vor Ort, dort, wo Hoffnung auf molekularer Ebene entsteht.

Die Kooperation zwischen Gymnasium und Stiftung hat Tradition: Bereits 2022 wurde die Schule als „Lebensretter‑Schule“ ausgezeichnet – ein Zeichen für langjähriges Engagement im Kampf gegen Leukämie und für die Stammzellspende. Mit den Mitarbeitern erkunden Jugendliche im stiftungseigenen HLA‑Labor Themen, die sie im Biologieunterricht bereits theoretisch behandelt haben: von Genetik über Immunabwehr bis zur Frage, wie man mit Stammzellen Leben retten kann. Dabei wird der Prozess in der Praxis den Jugendlichen Schritt für Schritt vermittelt.

Partnerschaft klappt wunderbar

Dass die Zusammenarbeit zwischen Schule und Stiftung weit über rein fachliche Inhalte hinausgeht, zeigt ein anderes Beispiel: Einige der Schüler nutzten diesen Einblick, um sich später selbst als potenzielle Stammzellspender registrieren zu lassen. Damit tragen sie aktiv dazu bei, dass Menschen mit Blutkrebs einen passenden genetischen Zwilling finden – ein Prozess, der Leben retten kann.

„Unsere Partnerschaft mit dem Gymnasium Birkenfeld ist mehr als nur ein Lernangebot“, so Marco Schäfer, Laborleiter der Stiftung. „Es ist Teil unseres Engagements, junge Menschen dafür zu sensibilisieren, wie solidarisches Handeln anderen Hoffnung schenkt.“

Die Verbundenheit zwischen Stiftung und Gymnasium begann vor Jahrzehnten: Die Schule war eine der ersten Bildungseinrichtungen, die mit der gemeinnützigen Organisation Typisierungsaktionen und Aufklärungsveranstaltungen durchführte und sich über Jahre als Lebensretter‑Schule verdient gemacht hat.

Und auch der Blick in die Zukunft macht diese Kooperation besonders wertvoll: 2026 feiert die Stiftung ihr 40‑jähriges Bestehen – ein Anlass, der auch dazu genutzt wird, Menschen deutschlandweit auf die Bedeutung der Stammzellspende aufmerksam zu machen. Die Zusammenarbeit mit Schulen ist dabei ein wesentlicher Baustein, um junge Menschen für das Thema zu gewinnen und Solidarität praktisch erlebbar zu machen.

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