Im Bauausschuss befassten sich die Ausschussmitglieder mit den beiden Grundschulen in Trägerschaft der VG. Nach einem Ortstermin auf dem Schulhof der Grundschule Westrich (Bericht folgt) ging es im Sitzungssaal um die Überarbeitung der Planung für den seit 2019 laufenden Vorbereitungen, in der Grundschule mehr Raum zu schaffen.
Ging es ursprünglich schon einmal um einen Anbau, kamen dann der Ausbau des Dachgeschosses und zuletzt ein Container in die Gremien. Die Planungen für den Containeranbau waren schon weit gediehen, doch die Verfügbarkeit verzögerte den Anbau zuerst und im vergangenen Jahr musste dann auch noch einmal der Bauantrag überarbeitet werden. Aus 2022 wurde so 2025 – und die Kosten stiegen auf mehr als 500.000 Euro. Doch die VG erhält dazu eine Förderung.
Nun kamen weitere Überlegungen hinzu. Rouven Hebel, der Erste Beigeordnete berichtete im Bauausschuss, dass man statt eines eingeschossigen Anbaus durch eine Aufstockung mehrere Themen abarbeiten könne, die die Arbeit an der Schule weiter einschränkten. „Mit einem zweigeschossigen Anbau könnten wir im Erdgeschoss wie vorgesehen einen Multifunktionsraum und ein Sprechzimmer einrichten und im zweiten Stock einen weiteren Klassenraum und ein neues Büro für die Schulleitung“, erklärte er. Somit könnten acht Klassenräume im Hauptgebäude für eine durchgängige Zweizügigkeit geschaffen werden.
Alle acht Klassenräume in einem Gebäude
Der ausgelagerte Klassenraum in der Besenbinderhalle könnte im Gegenzug die Schulbücherei aufnehmen, da er mit dem Nebenraum dann auch ein Lesezimmer böte. Denn die bisherige Schulbücherei im Entree könne dann zu einem Sekretariat umfunktioniert werden, um direkt am Zugang zur Schule Besuchern und Schülern zur Verfügung zu stehen. Auch im Obergeschoss gebe es Handlungsbedarf, da die Lehrertoilette bislang eng bemessen sei. Wenn man das bisherige Büro der Schulleitung für weitere Toiletten umbaue, könne man auch getrennte Toiletten nach Geschlechtern ausweisen, da inzwischen auch ein männlicher Lehrer an der Grundschule unterrichte.
„Das wäre zeitgemäß“, meinte auch VG-Chef Bernd Alsfasser. Er plädierte für die Abkehr von der Containerbauweise. Zumal Hebel auch die zunehmende Diskussion um Sicherheitsstandards beispielhaft anführte. Durch einen geschlossenen Anbau zum Hauptgebäude sei ein unbefugtes Betreten nicht möglich, da im neuen Sekretariat der Blick auf den Eingang gewährleistet werde.
Doch einen Haken hat der neue Plan auch: Die Kosten werden sich auf Grundlage des Baukostenindex auf rund 996.700 Euro annähernd verdoppeln. „Markus Zillig hat uns das anhand des Index hochgerechnet“, sagte Hebel. Allerdings werde der Kreis dann 10 Prozent – also gut 100.000 Euro – der Baukosten tragen. Zudem habe man die Zusage über 280.000 Euro vom Land für den Containeranbau und Hebel geht davon aus, dass man mit mindestens dieser Summe auch weiter rechnen kann. „Wir werden bei einer neuen Planung natürlich versuchen, weitere Fördermittel zu generieren, aber dafür muss das Verfahren komplett neu begonnen werden“, schilderte er.
Steigende Kosten sind ein Thema
So bleiben rund circa 620.000 Euro, die die VG selbst zu tragen hätte. Diese Preissteigerung hielt Stadtbürgermeister Günther Jung (FWG Dr. Nagel) durchaus für die Gemeinden für problematisch, die weitere Umlagesteigerungen weder von VG noch Kreis guthießen. „Grundsätzlich ist diese Überlegung sicherlich zukunftsorientiert, aber man darf die Frage, was dies für die Finanzierung bedeutet, nicht außer Acht lassen“, erklärte er. Das sah auch Reimund Conrad (LfB) so. Er wollte wissen, wie die restliche Finanzierung aussehe, wenn man die bisherigen 500.000 Euro für den Container stattdessen für den Erweiterungsbau nutze.
Der Beigeordnete Aljoscha Schmidt (CDU) erinnerte an die Historie des Bauvorhabens, dass sich nun schon mehr als sechs Jahre hinziehe. Ein zweigeschossiger Ausbau wäre wünschenswert, zumal „die Baukosten nicht günstiger werden.“ Auch der Beigeordnete Michael Röhrig (LfB)betonte, dass ein Massivbau längerfristig Kosten spare: Wir investieren hier in die Kinder.“
Bernd Alsfasser verwies darauf, dass man bemüht sei, die Umlage in der VG nicht steigen zu lassen, aber auch beim Kreis müsse man sehen, dass das Geld zur Finanzierung der Aufgaben einfach auch gebraucht werde. Auf Heimbach bezogen bedeute die Entscheidung aber auch, dass die Mittel in diesem Jahr nur für die Planung gebraucht würden, da ein Bau frühestens 2026 erfolgen könne. „Dann müssen wir auch hingehen und Prioritäten festlegen und andere Dinge um ein Jahr oder mehr schieben“, erinnerte er. Allein eine Planung und die Beantragung der neuen Baugenehmigung werde dauern. Schlussendlich entschied der Ausschuss, eine Planung für einen zweigeschossigen Massivbau an das Büro Hub aus Idar-Oberstein für 73.400 Euro zu vergeben.