Ein Jahr ist es nun her, dass die Brandschützer ins neue zentrale Gerätehaus der Verbandsgemeinde umgezogen sind. Dieses ist nach einer komplizierten Baugeschichte nur wenige Meter weiter in der Brückener Straße 15 entstanden. Seit dem Auszug nutzt die Stadt das in den 1960er-Jahren entstandene Gebäude, in dem die VG derzeit noch eine Corona-Schnellteststelle betreibt, wieder hauptsächlich für ihre Belange. Denn die VG war auch in den Zeiten, als es die Feuerwehr nutzte, nur Mieterin gewesen. Eigentümerin des Hauses war und ist die Stadt, deren Bauhof sich direkt dahinter befindet.
Neue Lagerflächen für Bauhof
Das Team um Leiter Rüdiger Korb nutzt nun die neu gewonnenen Flächen im Gebäudekomplex. „Die Bauhof-Außenstellen sind nun ins Mutterhaus zurückgekehrt“, erklärte Stadtbürgermeister Miroslaw Kowalski im Rat. Denn extern im Stadtgebiet angemietete Lagerhallen konnten gekündigt und das Material des Bauhofs nun wieder zurück in die Brückener Straße 5 gebracht werden.
Allerdings hat sich zwischenzeitlich herausgestellt, dass am gesamten Gebäudekomplex der früheren Feuerwache umfangreiche Sanierungsmaßnahmen erforderlich sind. So müssen große Teile des Sockels saniert werden, da diese feucht sind. Eine Außenwand der am Gebäude angehängten Flachdachgarage ist stark durchfeuchtet und muss getrocknet und neu verkleidet werden.
Sichtbare Schäden in Fahrzeughalle
Die von der Stadt neu übernommenen Gebäudeteile haben zudem zum Innenhof hin alte Holztore, die dringend ersetzt werden müssen. Das Gleiche gilt für die mehr als 30 Jahre alten Fenster. Die von der Bauabteilung der Verbandsgemeindeverwaltung erstellte Mängelliste weist zudem darauf hin, dass die Betonpfeiler zwischen den Toren der Fahrzeughalle starke Beschädigungen aufweisen und teilweise sogar bereits die Armierung der Pfeiler sichtbar ist.
Auch der Bodenbelag in der früheren Fahrzeughalle weist starke Abnutzungserscheinungen auf. Darüber hinaus ist das Dach über dem Bürobereich an mehreren Stellen undicht und muss instand gesetzt beziehungsweise ersetzt werden.
Wenn die Sanierung angepackt wird, soll der komplette Gebäudekomplex mit einer digitalen Zutrittskontrolle versehen werden, um der vorhandenen „Schlüsselwirtschaft“ Herr zu werden. Im Zuge der Maßnahme soll des Weiteren die Außenbeleuchtung ersetzt werden und ein Fassadenanstrich erfolgen. Auch im Innenbereich der Fahrzeughalle sind Malerarbeiten vorgesehen.
Die Gesamtkosten für die Maßnahmen werden nach derzeitiger Kostenschätzung der VG-Verwaltung mit 294.000 Euro veranschlagt, wobei Kowalski im Rat diesbezüglich noch zwei Zusatzbemerkungen machte. Erstens sei schwer abschätzbar, ob es wegen Inflation und Preissteigerungen nach Zuschussbewilligung und Ausschreibung der Arbeiten bei diesem Betrag bleiben wird. Zweitens sei in dieser Kalkulation auch nicht die Installation einer Fotovoltaikanlage auf dem Dach enthalten. Ein solches Projekt zur Solarstromerzeugung sei aber gerade wegen der günstigen Ausrichtung des Dachs sinnvoll.
Noch mehr „Baustellen“ in Sicht
CDU-Fraktionssprecher Bernd Wenzel merkte zudem an, dass man eventuell auch über eine Erneuerung der Elektrik in der alten Feuerwache nachdenken müsse. Diesen Punkt griff auch Holger Noß von der SPD auf. Es sei richtig, schon zum jetzigen Zeitpunkt den Antrag auf Förderung aus dem Investitionsstock zu stellen, um bei der nächsten Bewilligungsrunde für das Jahr 2023 dabei zu sein. „Andererseits müssen wir aufpassen, dass wir bei der Sanierung bruchstückhaft vorgehen“, so Noß.
Auch der SPD-Politiker rechnet also damit, dass sich im Haus noch weitere „Baustellen“ auftun könnten. Er erklärte zudem, dass auch aus seiner Sicht noch einige Unsicherheiten hinsichtlich der tatsächlichen Gesamtkosten bei dem geplanten Modernisierungsvorhaben bestehen.