Das sei nicht nur für spielende Kinder eine Gefahr, so lautet ein Hinweis von Stadtbürgerin Melanie Mai, über den die NZ bereits berichtet hatte. Am Montagabend nahm sich der Stadtrat bei einer Sitzung in der Brühlhalle der Sache an und entschied mit deutlicher Mehrheit, das Alkoholverbot, das bereits rund um den Stadtweiher gilt, auf den Wasserspielplatz an der Wäschbach auszuweiten.
Intensiv wurde am Montagabend im Rat diskutiert, wie sich die Situation am Wasserspielplatz an der Wäschbach verbessern lässt. Am Ende einigte sich das Gremium fast einstimmig – es gab lediglich vier Enthaltungen und keine Gegenstimme – auf ein Alkoholverbot für das Gelände. Grund sind die Trinkgelage von Jugendlichen aus Baumholder und Umgebung. Auch Erwachsene würden die Anlage immer verschmutzen, hieß es aus Ratskreisen.
Bereits im November 2019 war das Problem Thema im Stadtrat, erinnerte Klaus Dessauer (SPD), der von einer unhaltbaren Situation am Wasserspielplatz sprach. Alkoholisierte Gruppen feierten dort Feste und hinterließen dabei viel Müll, sagte der Sozialdemokrat. „Dort ist Gefahr im Verzug“, betonte Dessauer weiter, der sich für ein Alkoholverbot aussprach. Dieser Einschätzung schloss sich auch die überwiegende Mehrheit des Rats an. „Wir sollten dort ganz schnell aufräumen“, forderte etwa Stadtbürgermeister Günther Jung. Schließlich handele es sich bei dem Gelände in erster Linie um einen Spielplatz für Kinder, die man vor Gefahren schützen müsse.
Er habe bereits in der Vergangenheit Anwohner darauf aufmerksam gemacht, bei Alkoholexzessen am Wasserspielplatz unbedingt die Polizei zu verständigen. Bei den Beamten sei bis dato aber so gut wie keine Meldung eingegangen, sagte das Stadtoberhaupt weiter. Um der Situation Herr zu werden, brauche es ein Verbot, damit die Polizei eine Grundlage habe, am Wasserspielplatz künftig zu intervenieren. Diese Maßnahme hätte sich auch am Weiher bewährt gemacht, so Jung weiter. Seitdem der Alkoholkonsum dort untersagt ist, habe die Verschmutzung des Geländes deutlich nachgelassen.
Gegen die Ausweitung des Alkoholverbots auf den Bereich des Wasserspielplatzes sprachen sich Horst Klever und Karlheinz Gisch von der FDP aus. Sie äußerten die Befürchtung, dass Baumholder sich dadurch zu einer Stadt der Verbote entwickeln könnte. Das Duo der Liberalen warb dafür, stattdessen den Dialog mit den Gruppen dort zu suchen. Das sah auch Alexandra Doll (FWG) so, die sich bei der Abstimmung enthielt. Es handele sich wie überall eher um ein gesamtgesellschaftliches Problem, sagte die auszubildende Erzieherin, die im Jugendzentrum Baumholder arbeitet: „Verbote bringen uns da nicht weiter.“
Es brauche einen ganzheitlicheren Ansatz, meinte Yannick Simon (SPD): nämlich Verbot und Dialog. Offen blieb die Frage, wer die Verschmutzungen am Wasserspielplatz beseitigt. Gestern machte die Anlage einen ungepflegten Eindruck: Haufenweise Zigarettenstummel und andere Abfälle lagen in der Wiese. Neue Anreize will die Stadtspitze für die Jugendlichen durch die Anlegung eines Bikeparks mit Grillhütte in Form eines Kommunikationszentrums schaffen. (Weiterer Bericht folgt.)