Idar-Oberstein – Auf Antrag der LUB-Fraktion beschäftigte sich der Stadtrat in seiner Sitzung am Mittwochabend mit dem Thema „Kommunales Energiegewinnungskonzept“. Wolfgang Augenstein forderte seine Ratskollegen dazu auf, neue Wege zu gehen und gleichzeitig an eine Tradition Idar-Obersteins anzuknüpfen. Schließlich sei der Idarbach einst zu Zeiten der Achatschleifen eines der „energiereichsten“ Gewässer in ganz Deutschland gewesen. Auch die Gründung der Oberstein-Idarer Elektrizitätsgesellschaft (OIE) in Privatinitiative und das jahrzehntelange Betreiben des Gaswerks in kommunaler Hand seien Meilensteine in der Energieversorgunggewesen. „Genau das ist heute wieder bundesweit Ziel der Kommunen“, so der LUB-Sprecher.
Anzupeilen sei die eigenständige Produktion von Energie und damit mittelfristig die Energieautonomie und auch die Gewinnerzielung – so wie es andere Kommunen bereits vormachten.
Mit ihrem Antrag renne die LUB bei der SPD „offene Türen“ ein, kündigte Elisabeth Jost für ihre Fraktion an. Das Thema Energie müsse permanent auf der Tagesordnung stehen.
Auch Armin Korpus (CDU) kündigte volle Unterstützung an: „Das wird spannend: Wie eine Kommune zum Energieversorger werden kann.“ Der Argumentation Augensteins, mit diesem zukunftsweisenden Thema könne man möglicherweise auch resignierende Ratsmitglieder wieder motivieren, die ja meist nur mit leeren Kassen und wachsenden Schulden konfrontiert seien, konnte der CDU-Sprecher indes nicht folgen: „Wir spüren in unserer Fraktion keine Resignation, sondern Freude über das Erreichte.“
Bürgermeister Frank Frühaus, der ebenfalls die Wichtigkeit des Themas unterstrich, sagte – ohne Abstimmung, aber im Konsens – eine Sondersitzung des Stadtrats zu, zu der ein Vertreter des Instituts für angewandte Stoffstrommanagement (IFAS) beim Umweltcampus Birkenfeld eingeladen werden soll. Stefan Conradt