Sanierungsmaßnahmen an der Fassade und der Mauerkrone gehen weiter - Ausschuss genehmigt 41 000 Euro
Stadt unterstützt Maßnahme: Schloss Oberstein erhält neue Sandsteinspeier
Burgenverein

Idar-Oberstein. An einem alten Gemäuer gibt es immer was zu tun. Das weiß der Burgenverein Schloss Oberstein am besten – dort wird die Corona-bedingte Schließung derzeit dazu genutzt, um kleinere Schäden am Mauerwerk oder auch an der Balustrade auszubessern oder instand zu setzen. Doch bei den ebenfalls erforderlichen größeren Maßnahmen stoßen die Vereinsmitglieder an ihre Grenzen: Um die größtenteils maroden und in zwei Fällen gänzlich abgebrochenen sogenannten Sandsteinspeier zu reparieren beziehungsweise zu ersetzen, muss ein Spezialkran mit Arbeitskorb her.

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Da hilft jetzt die Stadt: Der Bau-, Infrastruktur und Umweltausschuss hat jetzt der Maßnahme „Sanierung Schloss – Mauer und Speier“ zugestimmt und die nötigen Mittel (41.000 Euro) zur Verfügung gestellt. Die Stadtverwaltung kann die Maßnahme somit ausschreiben und umsetzen. Die Submission ist für Mai geplant, ebenso eine zeitnahe Ausführung. Denn der Burgenverein möchte natürlich nach einer Lockerung der Corona-Maßnahmen möglichst schnell wieder Führungen anbieten und seine überdachte Außenterrasse im Sommer öffnen.

Was genau wird gemacht? Ein großer Teil der Burgmauern hat keine Abdeckung und ist so der Witterung ausgesetzt. Dadurch hat sich im Lauf der Zeit an einigen Stellen der Mörtel gelockert und zersetzt. Zum Teil haben sich bereits Steine gelöst und sind heruntergefallen, an anderen Stellen gibt es bereits Bewuchs von Gras und sogar Bäumen, die aus dem Mauerwerk entfernt werden müssen. Aus diesem Grund wurde auch schon vorsorglich ein Teilbereich im äußeren Burghof abgesperrt.

Die Entwässerung des Burghofs erfolgt seit jeher über steinerne Bodenabläufe, welche an eine Entwässerung durch die Burgmauer angeschlossen sind – das sind die sogenannten Speier, gefertigt aus Sandstein. Zwei sind infolge der Witterungseinflüsse bereits abgebrochen und müssen komplett erneuert werden. Um dem in Zukunft vorzubeugen, sollen Edelstahlrohre an die Entwässerungsrohre angeschlossen und über die Sandsteinspeier nach außen geführt werden, sodass das ablaufende Wasser nicht mehr auf die Burgmauer gelangt, wo es mit der Zeit die genannten Schäden verursacht. Für diese Arbeiten ist ein Spezialkran mit Arbeitskorb notwendig.

„Eine Sanierung des Mauerwerks und der Mauerwerksfugen sowie deren Abdeckung ist dringend notwendig, um weitere Schäden zu vermeiden“, hieß es in der Vorlage der Verwaltung, der der Ausschuss einstimmig folgte.

Schloss Oberstein, im Volksmund zur Abgrenzung zur Burg Bosselstein auch „Neues Schloss“ genannt, stammt aus den Jahren 1320 bis 1330 und wurde in den Jahren 2011 bis 2014 saniert. Dabei erhielt der Innenhof eine Teilüberdachung. Eigentümerin ist die Stadt Idar-Oberstein, der Burgenverein betreibt die historische Anlage als Nutzer. Dies ist in der Nutzungsvereinbarung vom 29. Mai 2015 geregelt. Auf deren Basis ist die Stadt für die Behebung baulicher Mängel zuständig. Dafür sind jährlich 70.000 Euro im Haushalt veranschlagt.

Von unserem Redaktionsleiter Stefan Conradt

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