Die im Haushalt veranschlagten Mittel aus 2024 und 2025 würden für den Neubau von zwei Kunstrasentennisplätzen, der Verlegung des Kleinspielfeldes und neuer Flutlichter für den Naturrasen nicht ausreichen. Doch der Haushalt ist nach dem Wegbrechen der Grundsteuer B bekanntlich sehr eng. Insgesamt 287.500 Euro hatte die Stadt im Nachtragsetat für dieses Jahr eingeplant. So hofft der Stadtbürgermeister Günther Jung nun, mit Unterstützung von Fördermöglichkeiten über den Goldenen Plan sowie das regionale Zukunftsprogramm im bislang veranschlagten Rahmen doch zurechtzukommen.
Grundlage ist eine Anfrage des VfR Baumholder für den der Abteilungsleiter Fußball, Matthias Dingert, bei der Stadt und zuletzt im Haupt- und Finanzausschuss vorstellig wurde. Nachdem die eigentlich für dieses Jahr im Kreis Birkenfeld priorisierten Maßnahmen „Auf der Bein“ sowie am Birkenfelder Schwimmbad nicht angegangen werden können, biete sich die Chance, diese Förderung für Bauholder über den VfR zu nutzen. Dingert berichtete, er habe mit Axel Rolland, Vorsitzender des Sportbundes Rheinhessen im Kreis sowie den zuständigen Sachbearbeitern bei Kreisverwaltung und Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) gesprochen. Alle hätten ihm signalisiert, dass ein Antrag des VfR über den Goldenen Plan für dieses Jahr gute Aussicht auf Bewilligung habe.
„Der Kunstrasen wurde 2007 gebaut, und er ist fertig.“
Matthias Dingert, Abteilungsleiter Fußball VfR Baumholder
Denn grundsätzlich geht es Dingert auch um den Kunstrasenplatz. Der wurde 2007 gebaut und zwischenzeitlich das grüne Granulat mit Sand ersetzt. „Der Platz ist fertig, in spätestens zwei Jahren muss er erneuert werden. Jetzt haben wir eine einmalige Chance, ihn mit einer 50-prozentigen Förderung mit den anderen Maßnahmen auch gemacht zu bekommen“, schilderte er den Ausschussmitgliedern. Er habe daher im Vorfeld unterschiedliche Firmen nicht um für einen neuen Kunstrasenplatz, sondern auch für die beiden neuen Kunstrasentennisplätze, das Kleinspielfeld sowie die Flutlichtinstallation angefragt. Und er habe eine deutliche Verteuerung für alle drei von der Stadt geplanten Maßnahmen konstatieren müssen – ohne den Fußballplatz zu betrachten.
„Allein die Tennisplätze haben sich auf circa 150.000 Euro verteuert und auch die Verlegung des Kleinspielfelds wird mehr als 50.000 Euro kosten“, sagte er. Veranschlagt hatte die Stadt zuerst 40.000 Euro und nun mit einer möglichen Förderung 32.500 Euro. Dingert schlug den Ausschussmitgliedern nun vor, Kunstrasenplätze für Tennis und Fußball über den Goldenen Plan einzubringen. Damit werde man bei einer 60-prozentigen Förderung über das Sportförderprogramm bei diesen für die Tennis- und Fußballabteilung des VfR grundlegenden Anlagen auch bei – weiter – steigenden Preisen zurande kommen.
„Es ist eine einmalige Gelegenheit, und wir müssten das Geld in spätestens zwei Jahren sowieso in die Hand nehmen.“
Günther Jung, Stadtbürgermeister
Man könne auch die Flutlichter für 20.000 Euro (30.000 Euro flossen bereits im Vorjahr für die Fundamente und Flutlichtmasten) sowie der Verlagerung des Kleinspielfeldes auf eine Wiese im Stadionbereich zwar ebenfalls über dieses Programm versuchen, Dingert befand allerdings, dass man hier eher auf die 100-prozentige Bezuschussung für das regionale Zukunftsprogramm agieren solle. Kämmerin Jessica Schmitt hingegen befand, beide Wege zu gehen sei aus ihrer Sicht nicht förderschädlich. „Wir können nach der Bewilligung des Goldenen Plans immer noch für die Flutlichter und das Kleinspielfeld auf das Zukunftsprogramm umschwenken“, sagte sie. Günther Jung plädierte dafür, den Weg über den Goldenen Plan inklusive des Kunstrasenplatzes für die Fußballer zu unterstützen. „Es ist eine einmalige Gelegenheit, und wir müssten das Geld in spätestens zwei Jahren sowieso in die Hand nehmen“, sagte der Bürgermeister. Zumal die Stadt die Umsetzung an den VfR abgebe, der als Verein nicht so eng an das Ausschreibungsrecht mit europaweiten Ausschreibungen gebunden sei wie die Stadt.
Während alle Fraktionen Zustimmung signalisierten, waren Karlheinz Gisch und Horst Klever nicht ganz zufrieden mit dem Ablauf. Klever monierte abseits des Ratstisches, er wisse nicht, welchen Anteil der VfR zu dem Förderprogramm beisteuere. Wolfgang Keller (LfB) hingegen befand, man müsse das außergewöhnliche Engagement Dingerts hervorheben, da er der Stadt so für einen weiteren Fußballkunstrasen der Stadt auch Geld spare. Dingert selbst erklärte am Folgetag, er bevorzuge es den Förderantrag auf die Tennis- sowie den Fußballplatz zu beantragen und Flutlichter und Kleinspielfeld über das regionale Zukunftsprogramm anzugehen.