Betriebe sind bisher laut Geschäftsleitungen gut durch Corona-Krise gekommen
Sprudelfirmen bekommen Platz zum Wachsen
Die sogenannte Sprudelstraße (Kreisstraße 6) führt zu den Werken der beiden großen Mineralwasserfirnen in Schwollen. In diesem Bereich soll nun eine weitere Vorratsfläche ausgewiesen werden, um den beiden Unternehmen eine Erweiterung zu ermöglichen. Foto: Axel Munsteiner
Axel Munsteiner

Schwollen. Die Gemeinde Schwollen will im Rahmen ihrer Planungshoheit den im Ort ansässigen Mineralwasser- und Getränkefirmen – also der Hochwald Sprudel Schupp GmbH und der Schwollener Sprudel GmbH und Co. KG – Entwicklungsraum für mögliche Erweiterungen geben. In der jüngsten Sitzung hat der Rat mit acht Jastimmen bei einer Enthaltung die Ausweisung einer 1,4 Hektar großen Vorratsfläche für solche denkbaren Expansionen beschlossen.

Dieses bisher bewaldete Gelände befindet sich in der westlichen Verlängerung der Straße „Am Sauerbrunnen“. Es liegt am Rand der K 6, die oft auch als Sprudelstraße bezeichnet wird, rechtsseitig in Richtung der B 269. Die neue Vorratsfläche schließt sich nahtlos an das bestehende Sprudelgebiet an. Ortsbürgermeister Heiko Herber verweist im Gespräch mit der Nahe-Zeitung darauf, dass die Kommune einen vorsorglichen Beschluss im Sinn der Sprudelbetriebe gefasst hat.

Konkrete Bauabsichten gibt es auf den Vorratsflächen, die perspektivisch beispielsweise als zusätzliche Lagerplätze oder für Bebauungen genutzt werden könnten, aber offenbar noch nicht. „Es ist nicht so, dass wir jetzt schon fertige Pläne vorliegen hätten und es morgen schon mit Arbeiten losgehen würde“, betont jedenfalls Tim Frühauf von der Geschäftsführung der Firma Schwollener Sprudel auf Anfrage unserer Zeitung. Ähnlich äußert sich Alexander Schupp von der Geschäftsführung von Hochwald Sprudel gegenüber der NZ.

Anders als viele Unternehmen aus anderen Sparten sind die beiden Sprudelbetriebe nach Auskunft ihrer Verantwortlichen wirtschaftlich bisher gut durch die Corona-Krise gekommen. „Sie hat aber zugleich eine Riesenherausforderung für unsere Firma bedeutet, die wir dank unserer Mitarbeiter hervorragend gemeistert haben“, sagt Alexander Schupp. Gleichlautendes ist auch von Tim Frühauf zu hören.

Als Unternehmen, die im Sinn der Versorgungssicherheit systemrelevante Bedeutung haben, mussten sich die beiden Sprudelbetriebe in der Anfangszeit der Krise zunächst unter anderem damit befassen, dass es zu Hamsterkäufen von Kunden im Handel kam und in der Folge die Leergutreserven der Hersteller schwanden. „Anders als im Sommer, wo der höhere Konsum ja absehbar ist, waren wir bei der Corona-Krise praktisch von jetzt auf gleich mit einer neuen Situation konfrontiert“, sagt Schupp.

In beiden Werken mussten zudem natürlich beispielsweise im Hinblick auf Hygieneregeln zusätzliche Vorkehrungen getroffen werden, damit es nicht zu Corona-Infektionen kommt und dadurch möglicherweise die Aufrechterhaltung der Produktion gefährdet wird. „Das war aber zum Glück nicht der Fall. Es sind alle gesund geblieben“, betont Frühauf. Diese Aussage gilt nicht nur für Schwollener Sprudel mit seinen rund 110 Mitarbeitern, sondern auch für die Firma Hochwald Sprudel mit ihren insgesamt circa 250 Beschäftigten.

Was den Absatz der Produkte beider Unternehmen angeht, ergibt sich durch die Corona-Krise ein differenziertes Bild. Die Verkaufszahlen von Mineralwasser und anderen Getränken aus Schwollen, mit denen sich Privatkunden beispielsweise in den großen Lebensmittelmärkten eindecken können, sind deutlich angestiegen, sagen sowohl Schupp als auch Frühauf.

„Andererseits sind gewisse Handelszweige wochenlang komplett weggebrochen“, sagt Schupp und spricht damit beispielsweise die lange Zeit geschlossenen Gastronomiebetriebe an, die unter anderem auch von den Sprudelbetrieben beliefert werden. Zudem wird es auch in den kommenden Monaten so sein, dass viele große Veranstaltungen wie Volks- oder Sportfeste wegen der Pandemie nicht stattfinden werden und somit auch kein Verkauf von Getränken, die die beiden Schwollener Firmen produzieren, erfolgen kann.

Von unserem Redakteur
Axel Munsteiner

Top-News aus der Region