Die Freilichtbühne Mörschied ist in die neue Saison gestartet – und das gleich mit einem echten Kracher. Die Premiere von „Unter Geiern – Der Geist des Llano Estacado“ zog am Wochenende rund 2000 Besucher in ihren Bann – zweimal restlos ausverkauftes Haus. Sowohl am Samstag als auch am Sonntag verfolgten jeweils rund 1000 Zuschauer die Vorstellungen – bei bestem Sommerwetter und perfekter Stimmung.
Unter der Regie von Arnd Limpinsel, der auch das Drehbuch schrieb, entstand eine lebendige, detailverliebte Inszenierung, die den Wilden Westen nicht nur zeigt, sondern spürbar macht. Inmitten einer atmosphärischen Wüstenkulisse – inklusive echter Sandlandschaft und Felsplateaus – entfaltet sich ein Abenteuer mit viel Tempo.

Ein besonderes Highlight war auch in diesem Jahr der Einsatz von Tieren: Der majestätische afrikanische Schreiseeadler „Kayala“, der als Bote Manitus über die Bühne kreist, sorgte bei den Zuschauern für Staunen und Gänsehaut. Direkt über den Köpfen der Zuschauer gleitet „Kayala“ hinweg – so nah, dass man den Flügelschlag spürt.
Rund 60 Darstellerinnen und Darsteller standen auf der Bühne, unterstützt von einem ebenso engagierten Team von knapp 50 Personen hinter den Kulissen – darunter Technik, Pyrotechnik, Kostüm, Maske, Organisation und Zuschauerservice. Ohne dieses starke Miteinander wäre eine Produktion dieser Größenordnung nicht möglich.
Ein absoluter Höhepunkt war der spektakuläre Stunt zum großen Finale: Ein brennender Sprung aus 11 Metern Höhe, live und ohne Netz – ausgeführt von Alexander Klein, dem Stunt-Koordinator der Freilichtnbühne und zugleich Vorsitzender des Vereins. „Das war für mich ein persönliches Highlight, seit ich Stunts mache. Die Atmosphäre, das Adrenalin und die Reaktion des Publikums – das war unvergesslich“, sagte Klein nach der Vorstellung.
Explosionen, professionelle Kampfchoreografien, rasante Ritte, eine eigens für die Premiere inszenierte Bühnenillumination und die dichte, cineastische Inszenierung sorgten für durchweg positive Rückmeldungen. Die Begeisterung beim Publikum war deutlich spürbar – viele verließen die Tribüne mit leuchtenden Augen und dem Wunsch, bald wiederzukommen.

Die Freilichtspiele sind längst mehr als ein kulturelles Ereignis – sie sind eine echte Bereicherung für die gesamte Region. Touristisch wie emotional ist das, was hier geleistet wird, von unschätzbarem Wert. Der Verein zeigt sich dabei besonders dankbar für die großartige Unterstützung durch die Anwohnerinnen und Anwohner sowie die gesamte Region. Ohne diesen Rückhalt – ob durch logistische Hilfe, Nachsicht beim Probenlärm oder einfach durch wohlwollendes Interesse – wäre ein solches Projekt nicht umsetzbar.
Die Aufführungen laufen noch bis Ende Juli. Für die letzten drei Samstage der Saison hat sich die Freilichtbühne etwas ganz Besonderes einfallen lassen: Ein Zusatzprogramm vor dem eigentlichen Stück gibt Einblicke hinter die Kulissen. In drei Shows erleben Besucher, wie Mensch und Tier auf solch eine Produktion vorbereitet werden. Das Zusatzprogramm beginnt jeweils rund zwei Stunden vor Vorstellungsbeginn.
Tickets sind online erhältlich unter www.karl-may-moerschied.de oder – für Kurzentschlossene – auch an der Abendkasse.