Allerdings muss die Freie Wählergemeinschaft Dr. Nagel (FWG) nach ihrem Bestwert vor fünf Jahren mit acht Mandaten nun zwei Sitze abgeben. Die FWG Dr. Nagel kommt auf 31,8 Prozent Zustimmung und erhielt 471 Stimmen. 2019 waren es noch 38,7 Prozent bei einer geringeren Wahlbeteiligung. So wird die Fraktion um Stadtbürgermeister Günther Jung künftig nur noch mit sechs Vertretern im Rat präsent sein.
Zwei Zugpferde haben sich zurückgezogen
„Dass wir ohne Jochen Scherne und Anke Georgiadis nicht mehr diese Stimmenzahl einfahren werden, war mir klar“, sagt Stadtbürgermeister Günther Jung. Der Vorsitzende der FWG Dr. Nagel ist aber dennoch zufrieden, nicht noch stärker verloren zu haben. Denn die SPD hat einerseits von Christian Flohr auch in der Stadt profitiert, und Ärger und Streit im VG-Rat hätten sich auch in den Abstimmungsergebnissen in Baumholder widergespiegelt. „Fleiß und Präsenz werden belohnt. Das gilt nicht nur für den VG-Bürgermeister, auch Michael Schug hat ein tolles Ergebnis eingefahren, das auch mit seinem Engagement über die Kommunalpolitik hinaus begründet ist.“
Die SPD hingegen kann sich über einen Stimmenzuwachs freuen. „Das ist mit Blick auf den allgemeinen Trend schon sehr gut“, sagt Andreas Pees, Sprecher für die SPD im VG-Rat. So haben sich 491 Wähler bei insgesamt 1480 gültigen Stimmzetteln für die Sozialdemokraten ausgesprochen, die so stärkste Fraktion im Rat werden. „Dies bestätigt unsere Arbeit im Stadtrat, und dies wollen wir fortführen“, erklärt Pees weiter.
LfB legt ein Mandat zu
Ebenfalls Zuwächse kann die Liste für Baumholder (LfB) verzeichnen, die mit 374 Stimmen 25,7 Prozent der Wähler für sich gewinnen konnte. Bei der Stimmenverteilung führt dies zu einem fünften Ratsmandat für die LfB. LfB-Vorsitzender Reimund Conrad berichtet von einer internen Wahlparty: „Wir haben gestern zusammengesessen und auch gefeiert, dass wir in der Stadt einen Sitz hinzugewonnen haben.“ Nun wolle man auch weiter daran arbeiten, das Jugendzentrum zu erhalten, und hoffen, dies mit Unterstützung von Christian Flohr und der SPD in Absprache mit der VG auch in der Stadt umsetzen zu können.
Unverändert mit zwei Ratsmandaten sind die Liberalen im Stadtrat vertreten. Trotz eines leichten Stimmenrückgangs auf 9,7 Prozent votierten 144 Personen für die FDP. Dies waren sechs weniger als vor fünf Jahren. „Im Stadtrat konnten wir unsere Plätze halten“, berichtet FDP-Vorsitzender Karlheinz Gisch. Allerdings fand er es enttäuschend, dass seine Partei kaum noch Listenstimmen verbuchen konnte. „Die guten Ergebnisse sind fast alle durch persönliche Stimmen zustande gekommen“, sagt er.
Der Stadtrat wird sich voraussichtlich Anfang Juli konstituieren, erklärt Günther Jung. Vorgesehener Termin ist Montag, 1. Juli
SPD (sieben Sitze): Christian Flohr (1198 Stimmen), Yannick Simon (949), Andreas Pees (870), Ursula Lambur (617), Maren Meschenmoser (513), Christopher Korb (458), Johanna Dunzweiler (451). Erster Nachrücker wäre Michael Flohr (431)
FWG Dr. Nagel (sechs Sitze): Günther Jung (1093 Stimmen), Ulrich Jung (768), Michael Schug (715), Christina Maurer (560), Christian Horbach (549) und Günter Heinz (500); Ersatzperson ist Christopher Rech (424), der für Günther Jung nachrückt, der zum Stadtbürgermeister gewählt wurde.
LfB (fünf Sitze): Wolfgang Keller (871), Reimund Conrad (567), Marianne Schinkel-Holtmeier (535), Yannik Schimmelpfennig-Horbach, (395), Michael Röhrig (377); erste Ersatzperson wäre Armin Durmann (372)
FDP (zwei Sitze): Karlheinz Gisch (611), Horst Klever (500)