Gewerbegebiet in Birkenfeld
Spatenstich am Heinrich-Hertz-Campus im Sommer geplant
Viele der Gebäude der ehemaligen Heinrich-Hertz-Kaserne sind bereits abgerissen
Daniel Rohmann

Bald soll mit der Erschließung des Geländes begonnen werden. Die EGHC verkündet Ansiedlungserfolge, darunter auch ein ehemaliger Turner der deutschen Nationalmannschaft, der das Sportangebot in Birkenfeld verbreitern will.

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Auf dem Gelände der ehemaligen Heinrich-Hertz Kaserne in Birkenfeld, wo unter anderem ein Gewerbegebiet entstehen soll, geht es mit großen Schritten voran. Dass es sich hier einmal um einen Luftwaffenstützpunkt handelte, ist jetzt an vielen Stellen kaum noch zu erkennen. „Das frühere Sanitätszentrum sowie das Schulungsgebäude sind bereits abgerissen“, sagt Maximilian Essig, Geschäftsführer der Entwicklungsgesellschaft Hertz Campus Birkenfeld (EGHC). Die Abrissarbeiten an der ehemaligen Kantine seien ebenfalls bereits weit fortgeschritten. Im Sommer 2025, also in den nächsten Monaten, soll der erste Spatenstich für die Erschließung des Geländes durch Anschluss an die Schönewaldstraße sowie Herstellung der Straßen auf dem zukünftigen Heinrich-Hertz-Campus (HHC) erfolgen, wie Essig ankündigt. Eine Baufirma, die die Arbeiten für die EGHC übernimmt, sei bereits in einer europaweiten Ausschreibung gefunden worden.

Erschließung des Heinrich-Hertz-Campus soll im Sommer 2026 abgeschlossen sein

Die EGHC wurde im Frühjahr 2022 von der Stadt Birkenfeld, der Kreissparkasse Birkenfeld, der Volksbank Hunsrück-Nahe, der WVE GmbH und der Firu mbH gegründet. Der Zweck der Gesellschaft war es, den seit langem leer stehenden Kasernenkomplex in Birkenfeld von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) zu erwerben. Die EGHC ist ebenfalls für die Organisation der Nachnutzung des ehemaligen Luftwaffenstützpunktes in Birkenfeld verantwortlich. Im Februar 2024 stimmte der Birkenfelder Stadtrat dem Bebauungsplan für den Heinrich-Hertz-Campus zu.

„Es sind sehr viele Angebote von Baufirmen aus der Region eingegangen, die die Arbeiten übernehmen wollten“, sagt Essig. Die Stadt Birkenfeld und die EGHC habe sich wie gesetzlich vorgesehen für den wirtschaftlichsten Anbieter entschieden, ebenfalls eine Baufirma aus der Region.

In großen Schritten gehen die Abrissarbeiten am HHC voran. Im Sommer 2025 soll die Erschließung des Geländes beginnen.
Daniel Rohmann

Der erste Bauabschnitt ist der südliche Teil des ehemaligen Kasernengeländes. Hier soll die Erschließung beginnen. Mit der Fertigstellung des zweiten Bauabschnitts im nördlichen Teil soll dann Essig zufolge spätestens im Sommer 2026, als nach rund einem Jahr Bauzeit, die Erschließung des Heinrich-Hertz-Campus abgeschlossen sein.

Die Erschließungspläne weichen mittlerweile etwas von dem ersten Bauplan aus dem Jahr 2024 ab. Im Januar 2025 hatte der Stadtrat Birkenfeld den Änderungen zugestimmt. Die Hauptstraße, also die Weiterführung der Schönewaldstraße, die vom Eingang des Heinrich-Hertz Campus geradeaus über das Gelände führt, soll eine Breite von 6,5 Metern behalten und für den Verkehr in beide Richtungen befahrbar sein. Enden soll die Hauptstraße in einem Wendehammer, der auch großen Fahrzeugen ermöglicht, zu wenden.

Das hier einmal ein Luftwaffenstützpunkt war ist an vielen Stellen auf dem Birkenfelder Gelände bereits nicht mehr zu erkennen.
Daniel Rohmann

Dabei hält die EGHC sich offen, die Straße möglicherweise noch am Punkt des Wendehammers zu erweitern, wenn zum Beispiel eine Anbindung an die B41, die zwar mal geplant, aber derzeit nicht in Sicht ist, möglich werden sollte. Die ursprüngliche Ringstraße rechts der Hauptstraße, die wie zuerst geplant von einer Einfahrt an der Hauptstraße in einem Bogen an das Ende der Planstraße führen sollte, um dann die Rückfahrt über die Hauptstraße zum Eingang des Campus zu ermöglichen, soll nun ebenfalls gerade von der Hauptstraße wegführen und in einem Wendehammer in Höhe der laut Bebauungsplan vorgesehenen PV-Freiflächenanlage im nördlichen Teil des Campus enden. Dabei ist hier allerdings nur eine Fahrbahnbreite von 5,5 Metern vorgesehen. Der Teil der auf dem ehemaligen Kasernengelände bereits vorhandenen Ringstraße, der nicht für die Erschließung genutzt wird, soll erhalten bleiben und kann von Grundstückskäufern und Investoren genutzt werden.

Ex-Turner der deutschen Nationalmannschaft kauft Sporthalle am Heinrich-Hertz-Campus

Wenn die Erschließung im Sommer 2026 abgeschlossen ist, stehen einige Firmen bereit, die Grundstücke gekauft haben und mit der Ansiedlung beginnen wollen. Eine Dachdeckerfirma sowie ein Elektrotechniker haben bereits vor längerer Zeit ihre Ansiedlung angekündigt. Jetzt vermeldet die EGHC zwei weitere Ansiedlungserfolge. Die frühere Panzerwerkstatt sei an ein regionales Unternehmen aus der Holzverarbeitung verkauft worden, das den Standort künftig als modernen Produktionsstandort nutzen werde, teilt Essig mit. Auch die ehemalige Turnhalle habe die EGHC verkaufen können. Und zwar an Artem Ghazaryan einen früheren Turner der deutschen Nationalmannschaft, der dort ein modernes Zentrum für Sport, Gesundheit und Weiterbildung entwickeln will.

„Diese ersten Verkäufe zeigen, dass die Flächen auf dem Heinrich-Hertz-Campus bereits jetzt auf großes Interesse stoßen. Unser Ziel ist es, hier ein modernes, funktionales Gewerbegebiet mit Aufenthaltsqualität zu schaffen“, sagt Essig.

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