Die OIE AG stellt in einem Sofortprogramm 50.000 Euro zur Verfügung, die für eine Linderung der Kosten beim Mehrverbrauch etwa durch den Einsatz von Pumpen und Trockengeräten entstanden sind. Angedacht ist, dass bis zu 250 nachweislich Betroffene 200 Euro erstattet bekommen. Dabei soll der Nachweis der Schäden möglichst unbürokratisch und unkompliziert erfolgen – eine Kopie der Schadensmeldung an die Versicherung, Fotos der Schäden oder der Mietvertrag etwa für Trockengeräte sollen reichen.
Auch mehr Geld für „OIE macht's möglich“
Auch die unter anderem vom DRK geforderten Berechtigungsscheine für Betroffene als Nachweis für Bedürftigkeit würden dem regionalen Energieversorger helfen, sagte Vertriebsleiter Manfred Klasen: „Die Lage ist auch für uns nicht alltäglich, da liegen keine fertigen Konzepte im Schreibtisch...“
Zusätzlich stockt die OIE aufgrund der großen Schäden, die auch Vereine im Fischbachtal und andernorts durch die verheerenden Wassermassen erlitten haben, ihr Programm „OIE macht's möglich“ im kommenden um zehn zusätzliche Projekte mit einem Volumen von je 2000 Euro auf, wie OIE-Vorstand Ulrich Gagneur, selbst Feuerwehrmann, in einer Pressekonferenz bekannt gab. Mit diesem Programm können Mitarbeiter des Energieversorgers ihren Verein, der möglicherweise vom Unwetter betroffen war, unter die Arme greifen.
Mit den Hilfsprogrammen mit einem Gesamtvolumen von 70.000 Euro wolle die OIE die Verbundenheit mit der Region unterstreichen, so Gagneur. „Die Bilder und Videos, die uns erreicht haben, sowie unsere eigenen Besuche vor Ort haben uns sehr betroffen gemacht“, sagt auch OIE-Vorstand Eva Wagner. „Das Leid, das die Menschen ertragen müssen, ist groß, und hier wollen wir schnell und unbürokratisch helfen.“
Um in den Genuss der Prämie zu kommen, wenden sich OIE-Kunden mit ihrer Kundennummer, der Bankverbindung und einem Nachweis an die Kundenberater im OIE-Energieladen in Idar-Oberstein oder den Energiepunkten in Herrstein, Rhaunen, Baumholder und im Globus in Weierbach.
Landrat: Katastrophenschutzkonzept überarbeiten
Landrat Matthias Schneider, der Herrsteiner VG-Bürgermeister Uwe Weber und Idar-Obersteins Oberbürgermeister Frank Frühauf dankten dem Unternehmen für die Unterstützung. Weber berichtete, dass seine Verwaltung ebenso wie viele andere Häuser und Betriebe in Herrstein noch immer ohne Strom, zum Teil auch ohne Telefon und Internet sind. Deshalb sei sein Amt nur begrenzt handlungsfähig: „Wir brauchen noch ein paar Tage.“ Derzeit sei ein wichtiges Handlungsfeld, die Hilfe und die Spendeneingänge zu strukturieren.
OB Frühauf berichtete, dass die Stadt Idar-Oberstein ihre Hallen und auch das Stadttheater für Benefizkonzerte kostenfrei zur Verfügung stelle. Landrat Schneider sagte, dass man nun die Einsatzlage analysieren müsse. Er schlug vor, für solche Fälle Sandsäcke bereitzulegen, mit denen man der Bevölkerung im Ernstfall schnell helfen könne. Eine Überarbeitung des Katastrophenschutzkonzeptes sei in Arbeit. Uwe Weber unterstrich, dass der Hochwasserschutz immer wichtiger werde. Er sei mit dem Mainzer Umweltministerium im Gespräch, um ein Konzept zur Entschärfung der Situation im Fischbachtal zu erarbeiten. Was man als positives Fazit aus der Katastrophe ziehen könne: „Der Zusammenhalt in unseren Dörfern funktioniert“ – das gelte auch für die Zusammenarbeit mit den Nachbarn aus Kirn und Idar-Oberstein. Die dortigen Feuerwehren hatten unbürokratisch Soforthilfe geleistet.