Verband hat eigenen Personaldienstleister gegründet
Schwesternverband geht neue Wege bei der Pflege: Schwesternjoker soll Personalmangel lindern
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Projektleiterin Alexa Cronauer (rechts) zusammen mit einer der neuen Schwesternjoker. Foto: Kim Breyer
Kim Breyer. Kim Breyer

Vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels in der Pflege hat der Schwesternverband einen eigenen Personaldienstleister gegründet. „Damit geht der gemeinnützige Träger aus dem saarländischen Ottweiler unter anderem an seinem Standort in Idar-Oberstein einen besonderen Weg“, sagt der Vorstandsvorsitzende Thomas Dane.

Aktualisiert am 30. Juli 2023 18:11 Uhr

Es wurde statt der üblichen „Springerpools“ ein separater Betriebsteil mit eigener Marke und eigener Leitung geschaffen, der „Schwestern Joker“, der die Vorteile aus Zeitarbeit und Festanstellung kombiniert.

Die Pflegebranche kämpfe mit einem nie dagewesenen Personalmangel, heißt es in einer Pressemitteilung: „Von dieser Situation profitieren Zeitarbeitsfirmen, die die schwierige Lage der Anbieter nutzen und Personal zu übertariflichen Löhnen vermitteln. Das führt die Träger in eine Kostenfalle, da sie einerseits Fachpersonal vorhalten müssen und andererseits keine übertariflichen Personalkosten von den Kassen refinanziert bekommen.“ Außerdem koste ein Zeitarbeitnehmer wegen der Umsatzsteuer und den Gewinnmargen der Fremdfirma den Entleiher mehr als das Doppelte als eine fest angestellte Pflegekraft.

Die Mitarbeitenden im Schwesternjoker erhalten eine gesonderte Erschwerniszulage, die den häufigen Wechsel der Einsatzorte honorieren soll, außerdem einen Dienstwagen und ein Diensthandy. Im Unterschied zur klassischen Zeitarbeit haben die Pflegekräfte eine Stammeinrichtung und sind in die Abläufe beim Schwesternverband eingearbeitet. Das werde von beiden Seiten als sehr positiv wahrgenommen, erläutert Thomas Dane: „Durch die flexible Einsatzplanung sowohl regional als auch überregional und durch das eigene Schwestern-Joker-Auto sind die Mitarbeitenden maximal flexibel und können auch kurzfristig aushelfen.“

Dabei kommen sie nicht nur in stationären Pflegeeinrichtungen, sondern auch in Einrichtungen für Menschen mit Beeinträchtigungen oder bei ambulanten Pflegediensten des gemeinnützigen Trägers zum Einsatz. Die „Joker“ erhalten zwar einen etwas höheren Lohn. Für den Träger rechnet sich das Modell aber trotzdem, denn im Unterschied zur Zeitarbeit fallen weder gesonderte Verwaltungskosten noch Mehrwertsteuer und Gewinnmargen für Personaldienstleister an.

Für das Modell hat sich der Schwesternverband die Projektleiterin Alexa Cronauer in die Zentrale geholt. Laut der Pressemitteilung hat sie vor ihrem Wechsel bei einer Zeitarbeitsfirma gearbeitet und kennt deshalb den Markt und die Wünsche der Arbeitnehmer genau. Zusammen mit ihr wurden die Details der Umsetzung und das Profil der Marke „Schwestern Joker“ in kurzer Zeit intern erarbeitet und umgesetzt. Das Modell ist Anfang 2023 gestartet. Derzeit werden die Teams in den Regionen aufgebaut. red

Mehr Informationen findet man im Internet unter dem Link schwesternjoker.de

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