Thomas Fillmann aus Dickesbach – sein Vater hatte das Gelände vor vielen Jahren gepachtet und in Schuss gehalten – hat mit seinem Gang an die Öffentlichkeit zahlreiche Fürsprecher gefunden. Und täglich werden es mehr, denn Fillmann hat eine Unterschriftenaktion gestartet, bei der bislang etwa 350 Menschen mit ihrem Autogramm ihren Unmut gegen diese Pläne ausgedrückt haben.
Rückblick: Im Jahr 1976 wurde der Weiher angelegt. Bedenken oder gar Widerstände gab es nicht, im Gegenteil: Die Ortsgemeinde Dickenschied erzielte – wenn auch nicht unbedingt nennenswerte – Pachteinnahmen. Das ist auch heute noch so. Nach einigen Jahren wechselte der Betreiber, doch nach dessen Tod verwaiste der Weiher und geriet ein wenig in Vergessenheit – bis zum Jahr 2004, dann wurden dort die Angelfreunde aktiv. Mit viel Engagement und Mühe befreiten sie das Gebiet von Gestrüpp und sanierten die Zufahrt zu dem etwa 450 Quadratmeter großen Tümpel. Die Angler errichteten eine Schutzhütte und stellten auch noch Ruhebänke auf.
Im Jahr 2005 erfuhr die Kreisverwaltung von der Existenz des Tümpels, beschloss aber, den Teich zehn Jahre zu dulden. Anschließend aber sollte der ursprüngliche Zustand des Schnorrenbachs wiederhergestellt werden, lautete die Auflage. Nun sind die zehn Jahre vorbei, und die Verwaltung pocht auf Einhaltung der Vorgaben. Eine weitere Duldung der Teichanlage ist aus wasserwirtschaftlicher Sicht nicht möglich, heißt es.
LUB-Intervention ohne Erfolg
Vor gut zwei Monaten schaltete sich auch die Liste unabhängiger Bürger (LUB) ein. Die LUB-Kreistagsfraktion richtete zu diesem Thema einen Fragenkatalog an Landrat Matthias Schneider. Daraufhin besprachen Landrat Schneider und Maik Arend, Vorsitzender der Angelfreunde Dickesbach, das Problem an Ort und Stelle. Schneider kam zu dem Schluss, dass die Teichanlage nicht genehmigungsfähig ist und auch nie war. Immerhin hat die Kreisverwaltung Verein und Gemeinde ihre Hilfe bei der Suche nach einer Alternative angeboten. Man müsse untersuchen, so erklärte Landrat Schneider immerhin, wie die Biotopfunktion des Teiches durch einen wasserwirtschaftlich vertretbaren Umbau erhalten oder sogar optimiert werden könne.
Doch dabei ist es bislang geblieben. Thomas Fillmann, der den Stein ins Rollen gebracht hat, will sich mit diesem Zustand nicht abfinden und hat eine Unterschriftenaktion ins Leben gerufen. „Der Widerstand für die Erhaltung des Biotops am Schnorrenbach festigt und erweitert sich“, sagt er. Für die Petition an den Landrat haben bisher mehr als 350 Unterstützer unterschrieben. Auch in den nächsten Wochen wird es weitere Aktionen in den umliegenden Ortsgemeinden geben. Bei der ersten Veranstaltung kamen mehr als 40 Interessierte zu dem Biotop und beschlossen, durch regelmäßige Präsenz ihren Unwillen zu bekunden. Weitere solcher Treffen folgten, das nächste soll dort am Samstag, 6. Oktober, stattfinden. Zwischenzeitlich machte Fillmann auch schon in Nahbollenbach und in Weierbach die Menschen auf diese Pro-blematik aufmerksam, und in dem sozialen netzwerk Facebook hat Fillmann zudem eine Seite Biotop Schnarrenbach angelegt, die sich zunehmender Beliebtheit erfreut. Unter anderem gehören ihr Stephan Dreher, Pressesprecher der Kreis-CDU, Idar-Obersteins Ex-Oberbürgermeister Bruno Zimmer und auch Landrat Schneider an.
Prominente Mitglieder vertreten
Weiherfreund Fillmann will mit der Übergabe der Unterschriftenliste an Landrat Matthias Schneider noch etwas warten. Wenn 500 Menschen unterschrieben – mehr als Dickesbach Einwohner hat – haben, soll es so weit sein. Und Fillmann ist sich sicher, dieses Ziel schon in naher Zukunft zu erreichen – „wie hoffentlich den Erhalt des Weihers auch“, sagt er.