Birkenfeld
Schon 25 000 Einkaufskörbe gefüllt

Was von den Tafel-Mitarbeitern aus den Geschäften der Kreisstadt und ihres Umlands abgeholt wurde, wird vor dem freitäglichen Ansturm gesäubert, sortiert und in den Regalen ausgelegt. Foto: Reiner Drumm

Reiner Drumm

Birkenfeld - Jeden Freitagmorgen das gleiche Bild: Vorm Souterrain des Georg-Wilhelm-Hauses in der Hauptstraße drängen sich gut zwei Dutzend Leute: Junge und alte. Oft sind es Frauen. Manche mit Kind auf dem Arm. Viele haben große Einkaufstaschen und Körbe dabei. Etwas verlegen meist wendet sich ihr Blick, wenn einer der Passanten in der Hauptstraße die Wartenden allzu forsch mustert.

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Birkenfeld – Jeden Freitagmorgen das gleiche Bild: Vorm Souterrain des Georg-Wilhelm-Hauses in der Hauptstraße drängen sich gut zwei Dutzend Leute: Junge und alte. Oft sind es Frauen. Manche mit Kind auf dem Arm. Viele haben große Einkaufstaschen und Körbe dabei. Etwas verlegen meist wendet sich ihr Blick, wenn einer der Passanten in der Hauptstraße die Wartenden allzu forsch mustert.

Punkt elf wird geöffnet. Das war schon so an jenen zweiten Freitag im November 2005, als Birkenfelds Tafel zum ersten Mal Lebensmittel an Bedürftige ausgab. Damals noch in sehr beengten Verhältnissen im Untergeschoss des evangelischen Gemeindehauses, schon bald aber zog man mit Lagerregalen und Theken in die zuvor als Jugendtreff genutzte Räume um. Das heutige Domizil – perfekt ausgestattet bis hin zum Kühlraum, ideal für angenehmes Arbeiten und reibungslose Ausgabe der Lebensmittel, wie die Mitarbeiter sagen – entstand vor drei Jahren nach einigen größeren Umbauten in Bereich der Garagen. Das Team der Mitarbeitenden zählt heute rund 25 Frauen und Männer. Aber Helfer sind immer gesucht. Derzeit mangelt's insbesondere an solchen, die den vereinseigenen Kleintransporter fahren können, aber auch beim Sortieren, der Ausgabe, der Registrierung und beim Putzen nach dem freitäglichen Ansturm sind Hilfskräfte gesucht, weiß Klaus Leisenheimer.

Dass der Freitagtermin wegen eines Feiertags verlegt wird kommt vor. Ausgefallen aber ist noch keine der wöchentlichen Ausgaben. Unterm Strich macht das 25 000 Lebensmittelpakete, die in den vergangenen fünf Jahren bei der Birkenfelder Tafel über den Tisch gingen. Die Pakete, deren Größe sich nach der Zahl der Familienmitglieder richtet, gibt's nicht umsonst. Einen symbolischen Euro zahlt jeder, der seine Bedürftigkeit nachgewiesen hat und sich bei der Tafel anstellt. Dafür darf „solange Vorrat reicht“ ausgesucht werden. Und damit auch jeder einmal die „große Auswahl“ hat, wird Woche für Woche eine andere Gruppe der eingetragenen Tafel-Kunden als erste eingelassen, erklären Christine Großmann und Mechthild von Selle. Die Zahl der Haushalte, die nach Lebensmittel fragen, liegt derzeit bei 80 bis 100, war aber im Verlauf der Jahre auch schon erheblich höher, berichten die beiden Frauen, die seit November 2005 zum Birkenfelder Tafel-Team gehören. Gleich geblieben ist auch der soziale Umfeld der Klientel: Die meisten leben von ALG und Hartz IV.

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