Sarah Schott und ihre Freundin wollen Kindern Hoffnung schenken
Sarah Schott will Kindern Hoffnung schenken: Mit Kuscheltieren geht es auf Deutschland-Tour
Sarah Schott fühlt sich zurzeit gut, zwei Jahre ist ihre Lungentransplantation her: Nun hat sie große Pläne und hofft auf viele Mitstreiter bei ihrer Deutschland-Tour. Foto: privat

Idar-Oberstein. Das Wichtigste vornweg: Sarah Schott geht es zurzeit gut. Die 25-Jährige, die vor ziemlich genau zwei Jahren eine Spenderlunge erhalten hat, an Mukoviszidose erkrankt ist und noch dazu vor gut einem Jahr die Diagnose erhielt, dass sie eine spezielle Form des Lymphdrüsenkrebs hat, ist voller Tatendrang.

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Sarah Schott fühlt sich zurzeit gut, zwei Jahre ist ihre Lungentransplantation her: Nun hat sie große Pläne und hofft auf viele Mitstreiter bei ihrer Deutschland-Tour. Foto: privat

Die junge Idar-Obersteinerin berichtet: „Zwei Jahre geschenkte Lebenszeit durch die neue Lunge! Ich denke gerade jetzt in dieser Zeit natürlich auch an meinen Spender und seine oder ihre Familie und bin einfach unglaublich dankbar, dass er oder sie mir dieses Leben geschenkt hat. Zum Thema Krebs gibt's noch nicht so viel Neues: Meine T-Zell-Therapie schlägt aber richtig gut an. Wieder ein unbekannter Spender, der mir das Leben gerettet hat. Noch ist der Krebs nicht ganz weg, aber die Chancen stehen gut, dass dem bald so ist.“

Sarah wohnt mittlerweile wieder in ihrer WG in Koblenz, schreibt fleißig an ihrer Bachelorarbeit – sie studiert Grundschulpädagogik – und genießt ansonsten einfach ein „ganz normales Leben“, soweit man das so behaupten könne, wie sie selbst sagt. Und Pläne schmiedet sie: Momentan investiert sie viel Zeit in ihre Kuscheltier-Paten-Aktion. „Ich liebe es, die Energie zu haben, solche Projekte auf die Beine stellen zu können.“ Mit im Boot ist Freundin Hanna Herzog: „Der Grundgedanke dahinter ist, dass wir durch die Unterstützung von ganz vielen Menschen Kuscheltiere an Kinderkliniken verteilen, wo sie den kleinen und großen Patienten in einer schwierigen Zeit neuen Mut und Kraft schenken. Ich weiß einfach durch meine eigenen Krankenhausaufenthalte selbst nur viel zu gut, wie so ein kleiner Mutmacher wieder neue Hoffnung verbreiten kann.“

Zu Beginn ihrer Chemotherapiezeit überraschte Freundin Hanna die kranke Sarah mit einem selbst gedruckten T-Shirt und der Aufschrift „Pinguine fressen Krebstiere“: „Selbstverständlich musste ich davon sofort ein Foto in meiner Instagram-Story teilen – so ein cooles T-Shirt hat nun mal nicht jeder. Kurze Zeit später trudelten in meinem Postfach die ersten Nachrichten ein.“

Giraffen und Pinguine sollen vor allem kranken Kindern in Kliniken Hoffnung machen.
privat

Kann man das kaufen? Wo? Wie? Und schon war die Idee eines Onlineshops mit selbst designten T-Shirts geboren. Doch es bleibt nicht bei coolen Shirts: Pinguin Philip und Giraffe Gerda , putzige Kuscheltiere, sollen schwer erkrankten Kindern Mut machen und neue Hoffnung schenken: „Deshalb ist es unser Ziel, möglichst viele dieser kleinen Mutmach-Kuschelpartner an Patienten in Kinderkliniken zu verteilen. Manchmal ist eine kleine Aufmunterung, ein kleiner Weggefährte einfach genau das, was es braucht, um wieder lächeln zu können und neue Kraft zu finden.“

Für einmalig 15,10 Euro kann man unter www.pinguinkuh-shop.de Pate für ein Kuscheltier werden – „dieses Kuscheltier sammeln wir dann und übergeben es an Kinderkliniken.“ Da die Freundinnen schon so viel Unterstützung für diese Aktion bekommen haben – „wir haben bereits rund 1800 Kuscheltiere verteilt“ – planen Sarah und Hanna jetzt eine Tour, bei der es mit einem großen Bus voller Kuscheltiere durch Deutschlands Norden und Westen gehen soll und an möglichst vielen Kliniken Kuscheltiere verteilt werden: „Dafür brauchen wir jetzt natürlich ganz viel Unterstützung und freuen uns sehr, wenn unser Projekt durch die Übernahme einer oder mehrerer Patenschaften unterstützt wird. Damit wir den Bus Anfang Oktober dann bis unters Dach vollladen können.“

Erste Krankenhäuser in der Umgebung wurden bereits versorgt: so das Idar-Obersteiner Klinikum sowie Krankenhäuser in Trier, Koblenz und in Bad Homburg. Die genaue Route planen die engagierten Frauen, sobald sie wissen, wie viele Paten-Kuscheltiere bis dahin zusammenkommen werden: „Je mehr wir haben, desto mehr Kliniken können wir anfragen.“

Weitere Infos: E-Mail an pinguinkuh.shop@gmail.com

Zwölf Stationen stehen schon fest. Jeder Pate erhält eine kleine Patenschaftsurkunde und selbstverständlich einen Bericht inklusive Foto, wo das Patentier am Ende gelandet ist.

Von unserer Redakteurin Vera Müller

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