Über ihn verlief bis vor einigen Jahren sogar die offizielle Trasse des Nahe-Radwegs. Doch die vielen Schäden waren neben der Topographie – von Kronweiler aus geht es steil, für eine Tour mit der Familie nicht empfehlenswert, ein langes Stück bergauf – ein maßgeblicher Grund dafür, dass dessen Hauptroute verlegt wurde und nun von Birkenfeld durch den Schönewald über Elchweiler, Burbach, Niederbrombach und die Landesstraße 173 nach Kronweiler führt. Daran erinnert Olaf Pauli vom Bauamt der Birkenfelder VG-Verwaltung im NZ-Gespräch.
Geld kommt aus EU-Fördertopf
Bei der Behörde ist vor einigen Tagen aber Post eingegangen, dessen Absender das Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) war. Das Schreiben enthielt den Bescheid, dass nach vorheriger Antragstellung eine Förderung für die Sanierung des Wirtschaftswegs bewilligt wird. Die Zuschusshöhe beträgt nach Auskunft von Pauli 153.000 Euro, wobei dieses Geld, wie es bei der Wegebauförderung in Rheinland-Pfalz üblich ist, in erster Linie aus dem Topf des EU-Programms ELER (Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung ländlicher Räume) bereitgestellt wird.
Mit dieser Finanzspritze wird der Großteil der Gesamtbaukosten abgedeckt, die laut Olaf Pauli 230.000 Euro betragen. Auf Vordermann gebracht wird der Weg, der an drei Gehöften vorbeiführt, auf einer Länge von zwei Kilometern – und zwar ausschließlich auf dem Höhenzug auf Rimsberger Gemarkung. Auf dem Steilstück in Richtung Nahe, das auf Kronweilerer Gebiet liegt, sind hingegen keine Arbeiten vorgesehen, weil sich das schmale Sträßchen dort noch in einem ordentlichen Zustand befindet.
„Wir sind froh, dass der Weg jetzt endlich saniert wird. Das ist dringend nötig, wäre ohne den Zuschuss aber unmöglich gewesen“, sagt der Rimsberger Ortsbürgermeister Wolfram Müller. Bereits um das Jahr 2005 herum habe es einen Anlauf gegeben, die schon damals schadhafte Strecke auf Vordermann bringen zu lassen. Dieser scheiterte jedoch, weil letztendlich die Anlieger nicht zu einer finanziellen Beteiligung an diesem Projekt bereit waren.
Anliegergehöfte zahlen Obolus
Das hat sich nun aber geändert. Auch die drei Landwirtschaftsbetriebe werden einen Obolus für den Ausbau der Strecke entrichten. Um dafür in den Gesprächen Überzeugungsarbeit zu leisten, hatte Müller nach eigener Aussage unter anderem ein noch größeres Straßenbauvorhaben ins Feld geführt, das in Rimsberg bevorsteht. Voraussichtlich 2020 wird dort nämlich der Ausbau der Ortsdurchfahrt (L 172) beginnen, was zur Folge haben wird, dass dann die Anlieger im Dorf selbst je nach Grundstücksgröße zwischen 6000 und 10.000 Euro an Beiträgen bezahlen müssen. Mit diesem Hinweis habe er gegenüber den Landwirten argumentiert, dass sie sich deshalb auch an der Sanierung des Wirtschaftswegs vor ihrer Haustür beteiligen sollen, was jetzt auch der Fall sein wird.
Auch die Gemeinde selbst steuert Geld für dieses Vorhaben bei – und zwar rund 20.000 Euro. Die Jagdgenossenschaft gibt etwa 30.000 Euro dazu, und selbst die Nachbarkommune Kronweiler ist zu einer „Goodwillaktion“ bereit, wie es der dortige Ortschef Harald Benzel formuliert.
Sie stellt 1000 Euro zur Verfügung, obwohl die Bauarbeiten ausschließlich auf Rimsberger Gebiet laufen. „Aber es ist ja so, dass auch Bürger aus unserem Ort diesen Weg nutzen“, sagt Harald Benzel. Auch viele Velofahrer sind auf ihm weiterhin als ausgeschildert Alternativvariante des Nahe-Radwegs unterwegs.
So erfreulich die vom DLR ausgesprochene Förderbewilligung war, gibt es jedoch noch einen Haken an der Sache. Der Zuschussgeber verlangt in seinem Schreiben, dass die Baumaßnahme am Feldwirtschaftsweg bereits Ende September abgeschlossen sein soll.
Baubeginn im Spätsommer geplant
„Das ist allerdings ein Zeitrahmen, den wir beim besten Willen nicht einhalten können. Wir müssen die Arbeiten ja erst einmal ausschreiben. Deshalb haben wir auch schon eine Fristverlängerung beantragt“, sagt Pauli. Auch Müller betont, dass die zeitliche Vorgabe des DLR unrealistisch sei. Beide geben allerdings als Ziel an, dass die Bauarbeiten im Spätsommer zumindest beginnen sollen.