Die Unzufriedenheit der Anwesenden war spürbar: Der Schulträgerausschuss werde viel zu wenig einbezogen, fand Karlheinz Gisch (FPD), der laut in die Runde fragte: „Für was ist der denn eigentlich da?“ Als „beschämend“ bezeichnete Ulrich Jung (FWG Dr. Nagel) die Situation. Nachholbedarf in der Ausschuss- und Gremienarbeit räumte auch VG-Beigeordneter Rouven Hebel (FWG Westrich) ein, der die Sitzung leitete – VG-Bürgermeister Bernd Alsfasser war verhindert.
Informationen zur Erweiterung in Heimbach
Den Sachstand zur geplanten Erweiterung der Grundschule in Heimbach erläuterte der Fachbereichsleiter Bürgerdienste, Torsten Genenger. Er berichtete vom jüngsten Beschluss des VG-Rats, in der Grundschule Heimbach einen Containeranbau mit Dachverbindung zum Schulgebäude anzugehen. In der Erweiterung sollen ein Klassenraum und ein Arztraum untergebracht werden, der auch als Besprechungszimmer genutzt werden kann. Aus Kostengründen hatte sich der VG-Rat gegen einen Massivbau, der mit 500.000 Euro veranschlagt worden war, entschieden.
Stattdessen soll ein Container für voraussichtlich 300.000 Euro beschafft werden. Bauamtsleiter Christoph Donie erklärte, dass die Maßnahme bis spätestens Ende 2023 abgeschlossen sein soll. Jürgen Saar (FWG Westrich) regte an, die Installation von Fotovoltaik auf dem Dach der Schule zu prüfen.
Kosten für neuen Pausenhof steigen
Kontrovers wurde es beim nächsten Tagespunkt: Über die anstehende Sanierung des Schulhofs der Grundschule in Baumholder wurde hitzig diskutiert. Es herrsche dringender Handlungsbedarf, mahnte Donie, der die Unfallgefahr hervorhob. Eine Entwurfsplanung für das Projekt wurde bereits 2020 erstellt. Dennoch bekamen die Ausschussmitglieder das detaillierte Konzept bei der Sitzung zum ersten Mal zu Gesicht – was mehreren sauer aufstieß.
Neben einer Erneuerung des Belags auf dem Pausenhof soll auch das Pflaster vor dem Schulgebäude und an der Brühlhalle ersetzt werden. Zudem ist eine Umgestaltung des Schulhofs vorgesehen. Das Konzept sieht die Einteilung in mehrere Bereiche vor: Klettern, Hüpfen, Balancieren, Ballspiel, Toben oder Sitzen sollen möglich sein. Dafür soll die vorhandene Spielfläche umgestaltet werden.
Ausgaben auf 500.000 Euro gestiegen
An den veranschlagten Kosten schieden sich jedoch die Geister: Im Januar 2020 waren 220.000 Euro angedacht, mittlerweile seien die Angebote auf mehr als 500.000 Euro geklettert, erläuterte Donie. Die Darstellung sei imposant, meinte Gisch. Aber er fragte, ob eine Umsetzung in diesem Umfang nötig sei. Ähnlich sah dies auch Dirk Köbrich (SPD), der an die kostengünstigere Entscheidung in Heimbach erinnerte.
Seit mehr als fünf Jahrzehnten sei nicht in den Schulhof investiert worden, hielt Schulleiterin Anke Georgiadis dagegen. Außerdem sei die Schule in Baumholder deutlich größer als Heimbach: Von den 180 Schülern nutzte die Hälfte das Ganztagsangebot der Einrichtung. Diese Kinder verbrächten drei Stunden am Tag auf dem Schulhof, gab Ursula Lambur (SPD) zu bedenken. Der Ausschuss empfahl daher, den Ausbau des Schulhofs an den günstigsten Anbieter zu vergeben. Bericht folgt.