Erneuerung der Hauptverkehrsstraße
Sanierung der Saarstraße in Hoppstädten-Weiersbach soll 2026 starten
Die Abbiegung nach Links zur Industriestraße soll umgestaltet werden.
Reiner Drumm

Lange haben die Einwohner auf die Erneuerung der Hauptverkehrsstraße gewartet. Ablehnungen und Verzögerungen plagten das Projekt. Doch im kommenden Jahr soll die Sanierung der Saarstraße endlich beginnen. Was bei dem Gemeinschaftsprojekt geplant ist.

Für die Einwohner von Hoppstädten-Weiersbach ist das Verkehrsschild mit dem Ausrufezeichen und dem Hinweis auf Straßenschäden, das Autofahrer auf der Saarstraße (L 169), der Hauptverkehrsstraße im Ort, begrüßt schon beinahe Teil des Ortsbildes geworden. Denn über die Jahre wurde die Saarstraße im Ort zu einem „running gag“, der besonders in der Karnevalszeit gerne hervorgeholt wird. Doch 2026 soll es endlich so weit sein: Das Gemeinschaftsprojekt von Ortsgemeinde, der Verbandsgemeinde Birkenfeld und dem Landesbetrieb Mobilität Rheinland-Pfalz (LBM), die Sanierung der Saarstraße, könnte beginnen.

„Geplant ist die Ausschreibung und Vergabe der Bauleistungen der L 169 (Saarstraße) in Hoppstädten-Weiersbach für Ende 2025. Die Baudurchführung soll dann im Jahr 2026 starten. Wenn das Baurecht beziehungsweise die bauliche Umsetzung und die Finanzierung gesichert sind, können die Arbeiten anlaufen“, heißt es dazu vom LBM. Das bestätigt auch der Blick in den Hoppstädten-Weiersbacher Haushaltsplan für dieses Jahr. Für den Ausbau der Gehwege in der Saarstraße werden im Haushaltsplan für 2025 50.000 Euro an Planungskosten veranschlagt. Bei dem Gemeinschaftsprojekt ist die Ortsgemeinde für die Sanierung der Gehwege, die VG-Werke für die Erneuerung der Wasserleitungen und Kanäle und der LBM für die Sanierung der Straße selbst zuständig.

Welche Arbeiten an der Saarstraße geplant sind

Das zuständige Ingenieurbüro sei damit beauftragt, zügig die Entwurfs- und Genehmigungsplanung zu erarbeiten, teilt der LBM weiter mit. Dabei soll die Saarstraße im Wesentlichen auch nach der Erneuerung im wiederhergestellten Zustand, aussehen wie bisher. Einzig kleine Änderungen des Straßenbilds sind nach Angaben des LBM geplant. So soll die Abbiegung nach links in die Industriestraße umgestaltet werden. Gehwege und Bushaltestellen sollen barrierefrei umgebaut werden. Außerdem wird von der L 168 kommend, nach der Brücke über den Steinaubach eine Ein- und Ausleitung für den Radverkehr angelegt. Die VG-Werke werden im Vorgang die Wasserleitung und den Kanal erneuern. Das sei aufgrund zahlreicher Rohrbrüche sowie Rissen am Kanal notwendig, wie die Werke mitteilen. Kosten soll die Erneuerung der L 169 laut LBM rund 3,2 Millionen Euro, wobei der Anteil des Landes bei rund 1,4 Millionen läge und er Anteil von Werken und Ortsgemeinde bei rund 1,8 Millionen.

An diesen Anblick haben die Menschen in Hoppstädten-Weiersbach gewöhnt. Denn über viele Jahre wurde das Straßenprojekt immer weiter nach hinten verschoben.
Reiner Drumm

Sollten im Jahr 2026 wirklich die Bagger an der Saarstraße in Hoppstädten-Weiersbach anrollen, würde damit eine viele Jahre andauernde Odyssee für die Doppelgemeinde zu Ende gehen. Denn schon lange beschweren sich die Einwohner über den Zustand ihrer Hauptverkehrsstraße. 2019, der Wunsch nach einer Sanierung aus der Einwohnerschaft hat auch hier schon mehrere Jahre auf dem Buckel, lehnt der LBM noch einen Vollausbau der Saarstraße ab. Der Landesbetrieb zog den Ausbau der L 172 in Rimsberg vor, hielt für die Saarstraße (L 169) eine damals nicht terminierte Erneuerung der Fahrbahnoberfläche für ausreichend. Ein Standpunkt, der bereits 2019 auf Kritik unter anderem seitens der VG-Werke Birkenfeld stieß. Werkleiter Justus Jahn wies auf die mehr als 40 Jahre alten Wasser und Abwasserleitungen hin, die ebenfalls erneuert werden müssten. Die VG-Werke schlugen ein Gemeinschaftsprojekt vor, das der LBM Anfang 2019 jedoch noch ablehnte. 2020 stellt die Ortsgemeinde Hoppstädten-Weiersbach erstmals Planungskosten für die Erneuerung der Gehwege in der Saarstraße in ihren Haushalt ein - in der Hoffnung, dass das Land 2021 die L 169 in ihre Planungen aufnimmt.

Verzögerungen und Absagen plagen das Projekt Saarstraße

Doch erst 2022 ist die Sanierung der Saarstraße erstmals im rheinland-pfälzischen Landesstraßenbauprogramm zu finden. Die Erneuerung wird jetzt auch als Gemeinschaftsprojekt zwischen LBM, VG-Werken und Ortsgemeinde geplant. Beginnen sollte das gemeinsame Bauprojekt nach damaliger Planung Mitte 2023. Doch Anfang 2023 wird zurückgerudert: Der LBM hält einen Baustart in 2023 für unrealistisch. Denn es sei weiterhin unklar, in welchem Umfang sich die Ortsgemeinde an der Maßnahme, etwa im Hinblick auf die Erneuerung der Gehwege, beteiligen werde. Besonders Überlegungen der Ortsgemeinde zum Bau eines Nahwärmenetzes würden laut LBM die Planungen verzögern. Das bestätigte auch der damalige Ortsbürgermeister Peter Heyda (SPD). Die Pläne für das Nahwärmenetz unter der Saarstraße gehen jedoch nicht auf - die Beteiligten konnten sich nicht einigen. Auch der Bau eines Radwegs für die Saarstraße wird vom LBM mit dem Hinweis auf fehlende bauliche Voraussetzungen abgelehnt. Bis heute konnte so die Erneuerung der Saarstraße nicht begonnen werden. „Es kam im Rahmen der Planung zu Verzögerungen durch Forderungen der Ortsgemeinde nach einer Nahwärmeversorgung und einem straßenbegleitenden Radweg, der sich in der vorhandenen Straßenraumbreite allerdings nicht umsetzen lässt“, teilt der LBM auf Anfrage unserer Zeitung mit.

Doch diese Planungen sind seit einiger Zeit zu den Akten gelegt, trotzdem kann auch in diesem Jahr die Sanierung der Saarstraße nicht beginnen. „Aus verschiedenen Gründen musste die Baumaßnahme L 170 in Hoppstädten-Weiersbach und Dienstweiler vorgezogen werden. Die Hauptbauleistung dieser Baumaßnahme wird in 2025 erfolgen. Zuvor wird von den Verbandsgemeindewerken Birkenfeld noch die Wasserleitung erneuert“, begründet der LBM die weitere Verzögerung.

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