Zunächst waren in der Saarstraße Trupps im Auftrag der Firmen Deutsche Glasfaser und Inexio am Werk, die im Rahmen des kreisweiten Weiße-Flecken-Programms Leerrohre für das spätere Glasfaserkabel verlegt haben. Sie wurden durch andere Kolonnen abgelöst, die für das Unternehmen Unsere Grüne Glasfaser (UGG) mit Sitz in Ismaning bei München tätig waren. Die UGG wurde von den Ortsgemeinden Hoppstädten-Weiersbach und Rimsberg sowie der Stadt Birkenfeld mit dem flächendeckenden Glasfaserausbau in den jeweiligen Kommunen beauftragt.
Somit wurde im Doppelort erneut die Saarstraße – diesmal aber auf der anderen Seite – aufgerissen und Leerrohre verlegt. Die entstandenen Gräben wurden sodann von dem im Auftrag der UGG agierenden Subunternehmen mit Erdaushub und Schotter zugeschüttet und anschließend mit einer Rüttelplatte verfestigt. Eine Asphaltschicht wurde aber nicht aufgetragen, wobei dies möglicherweise damit zusammenhängen könnte, dass 2023 unter der Regie des Landesbetriebs Mobilität (LBM) ohnehin der schon lange ersehnte Ausbau der Saarstraße beginnen soll.
Edeka-Inhaber ist stinksauer
Das Befahren der geschotterten Passagen auf der L 169 war bei trockener Witterung zunächst auch wenig problematisch. Aber als es zum Herbst hin öfter regnete, weichte die provisorische Verfüllung auf, und die Pkw- und besonders die Lkw-Reifen taten ihr Übriges. Das eingebaute Baustoffgemisch wurde regelrecht herausgedrückt, und es entstanden Schlaglöcher. Immer wieder kam es vor, dass Schotter, Erdreich und ein Wasser-Matsch-Gemisch nach allen Seiten spritzte, wenn Autos bei schlechten Wetterbedingungen über die nur provisorisch befestigten Straßenabschnitte rollten.
Im Bereich des Edeka-Marktes Decker war die Situation besonders schlimm. Dort wurde die etwa fünf Meter vom Straßenrand entfernte Wand des Geschäftsgebäudes durch Matsch verunreinigt. Inhaber Manuel Decker ist wegen der Probleme stinksauer, zumal sein Markt wegen der Bauarbeiten zeitweise weder von Kunden noch von Lieferanten angefahren werden konnte. Er ist mit seinem Unmut aber nicht allein. Wegen der aus ihrer Sicht unzumutbaren Zustände haben sich inzwischen viele Bürger bei Ortsbürgermeister Peter Heyda oder seinen Beigeordneten beschwert. Diese Kritik werde kontinuierlich von der Verwaltung an die entsprechend verantwortlichen Akteure der Bautrupps weitergegeben, heißt es von dort.
Hoffnung auf Besserung
„Wir nehmen die Beschwerden auf und leiten diese an die entsprechenden Stellen weiter. Das geschieht immer in der Hoffnung, dass endlich auf unsere Reklamationen reagiert wird und sich etwas an der Situation ändert“, betont Manuel Weber, der Erste Beigeordnete der Ortsgemeinde, im NZ-Gespräch. Aktuell habe man den Eindruck, „dass Bewegung in die Sache kommt und die unzumutbaren Zustände abgestellt werden. Im Hinblick auf den bevorstehenden Winter ist es enorm wichtig, dass wir jetzt so viel wie möglich wintersicher machen“, so Weber
Mittlerweile wurden zur Absicherung der Gefahrenstellen Hinweis- und Verbotsschilder aufgestellt. Abschnittsweise wird nun auch asphaltiert, und der Verkehr in der Saarstraße wird mittels Baustellenampeln geregelt. Wie Peter Heyda kürzlich bei einer Veranstaltung mitgeteilt hat, sollen die Arbeiten bis Weihnachten abgeschlossen sein. Die ausführenden Baufirmen haben eine behördliche Aufforderung erhalten, die Saarstraße schnellstmöglich wieder in einen ordnungsgemäßen Zustand zu bringen. Vorher werden keine neuen Aufbruchsgenehmigungen für weitere Straßenbaustellen im Ort erteilt.
In Sitzungen des Bauausschusses und des Gemeinderats wurde ebenfalls schon über die vielen Missstände beim Glasfaserausbau diskutiert. Dieses Problem taucht allerdings nicht nur in Hoppstädten-Weiersbach auf, sondern betrifft – wie in der NZ bereits mehrfach berichtet – auch viele andere Orte im BIR-Kreis, in denen es in der Vergangenheit und aktuell solche Breitbandausbauaktivitäten gegeben hat. Die Ortsgemeinde Hoppstädten-Weiersbach ist Auftraggeber für den Glasfaserausbau und hat mit der Ausführung der Arbeiten die UGG betraut. Der Landesbetrieb Mobilität (LBM) hat der Verlegung der Leerrohre in die Saarstraße zugestimmt, die sich in der Baulast des Landes befindet. Die Bauaufsicht und die jeweiligen Aufbruchgenehmigungen erteilt die VG-Verwaltung/Sachgebiet Tiefbau.