Ruschberg
Ruschberger wollen Orchesterrekord

Ruschberg. Zu Weltrekordlern werden wollen im kommenden Monat zehn Aktive des Musikvereins Germania Ruschberg. Sie sind am 9. Juli dabei, wenn in der Frankfurter Commerzbank-Arena das größte Orchester der Welt aufspielen soll. 10 000 Musiker hat der Veranstalter, die Event-Agentur 12 Löwen GmbH aus Offenbach angepeilt. Rund 5500 Anmeldungen sollen bislang vorliegen. Die würden allerdings noch nicht ausreichen, denn der bisherige Weltrekord, der im australischen Brisbane aufgestellt wurde, liegt bei 7224 Musikern, die am 13. Juli 2013 beim Queensland-Music-Festival gemeinsam musizierten.

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Dass es gar nicht so einfach ist, diesen Rekord zu knacken, musste Jens Illemann, der Initiator des Projekts, im vergangenen Jahr feststellen, als er dies in Hamburg versuchte. Per Crowdfunding konnte nicht genügend Geld gesammelt werden, um damit die Stadionmiete und die weiteren Kosten für die Veranstaltungsplanung decken zu können, zudem meldeten sich nicht genügend Musiker an. Kritik gab es damals auch für die wenig zentrale Lage.

Mit der Neuauflage in Frankfurt startet Illemann nun einen neuen Versuch und hofft auf möglichst viele Musiker, die sich für seine Idee begeistern können. Überzeugen von dem Konzept konnte er eine Konzertagentur und die Stadion-Frankfurt-Management GmbH, die als Veranstalter einstiegen. Im Anschluss an den Weltrekordversuch findet ein Pop-meets-Classic-Konzert statt, an dem neben der Neuen Philharmonie Frankfurt, die am 20. August im Steinbruch Juchum gastiert, Adel Tawil, Daniel Wirtz, Angelo Kelly und Johannes Oerding mitwirken.

Vier Stücke soll das gigantische Orchester gemeinsam spielen, Auszüge aus Dvoráks 9. Sinfonie und dem 4. Satz von Beethovens 9. Sinfonie, „Starlight Express“ aus dem gleichnamigen Musical sowie „Music Was My First Love“ von John Miles. „Der musikalische Wert einer solchen Veranstaltung ist natürlich begrenzt“, räumt Matthias Martini, der Vorsitzende des MV Germania Ruschberg, ein. „Dabei geht es vor allem um den Spaß, für unsere jungen Musiker wird es ein riesiges Erlebnis, in dem großen Stadion zu spielen.“ Eine große Herausforderung sieht Martini vor allem für den Dirigenten Wolf Kerschek. „Der wird das wohl über die Stadionleinwand dirigieren, aber die Abstände zwischen den Musikern sind ja so groß, dass es allein schon rein physikalisch eigentlich nicht möglich ist, absolut synchron zu spielen.“

Dirigent Kerschek, der auch als Musiker, Komponist und Arrangeur einen Namen hat und bereits den Echo Klassik und den Hamburger Jazzpreis gewonnen hat, sieht in dem Ganzen mehr als eine Gaudi. „Das Event ist ein Plädoyer für das aktive gemeinsame Musikmachen, das kommt bei den Leuten an“, ist er überzeugt. „Ich bin mir sicher, dass dieser Weltrekord für uns alle ein einzigartiges Erlebnis wird.“ Jörg Staiber

Infos zur Veranstaltung unter www.wirfuellendasstadion.de

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