Nach der jüngsten Sitzung des Fördervereins zum Erhalt des Bürger- und Jugendzentrums Baumholder-Westrich hat VG-Bürgermeister Bernd Alsfasser das Gespräch mit Altbürgermeister Volkmar Pees und Wolfgang Keller vom Vorstand des Fördervereins gesucht. „Es war ein gutes Gespräch und wir haben offen über alle Punkte gesprochen“, sagt Alsfasser im NZ-Gespräch. Aus den Diskussionen im Förderverein wolle er sich aber heraushalten, da er kein Mitglied sei, erläuterte er weiter.
Daraufhin habe man gemeinsam einen Besichtigungstermin des Jugendzentrums (JUZ) mit Architektin Gundula Kelley-Delisio vereinbart, die Alsfasser angesprochen hatte. Dabei haben sie gemeinsam mit dem Hausmeister die Bausubstanz des Gebäudes angeschaut und mit Keller und Pees darüber gesprochen, welche Sanierungsmaßnahmen unerlässlich sind und wo man nicht ganz so dringend handeln müsse. „Ich bin der letzte, der das Gebäude abreißen will“, betont der VG-Bürgermeister. Zumal das angrenzende ehemalige Gemeindezentrum weiterhin eine Option bleibt, sollten mehr Büroräume für die Mitarbeiter der VG benötigt werden.
„Ich bin der letzte, der das Jugendzentrum abreißen will.“
VG-Bürgermeister Bernd Alsfasser
„Das war ein sehr guter Austausch. Gundi (Gundula Kelley-Delisio, Anm. der Red.) hat selbst einen Bezug zum Jugendzentrum, da ihre Kinder immer hierher gingen“, berichtet Wolfgang Keller. Bei dem Rundgang ging es in alle Räume, von der Heizung und den Sanitärräumen im Keller bis zu den Nebenräumen, die aktuell gar nicht genutzt werden. „Im ehemaligen Lagerraum neben dem Saal ist das Dach undicht und es fehlt einfach ein behinderten gerechtes WC“, sagt Keller.
In einem nächsten Schritt solle ein Gutachter die Elektrik des Altbaus prüfen. Grundsätzlich sei wohl das Dach abzudichten und ein Austausch oder eine energetische Sanierung der alten Fenster seien erforderlich. Die Heizung funktioniere ja noch und auch die Toiletten im Keller seien durchaus noch nutzbar. Grundsätzlich glaubt der Schriftführer des Fördervereins, dass die Substanz des Jugendzentrums gar nicht so schlecht sei. Die Architektin habe alle vorhandenen Unterlagen erhalten, und sie werde sich nun mit einem Entwurf einer Sanierung befassen.
Bernd Alsfasser glaubt, dass das JUZ mit vertretbarem Aufwand zu sanieren sein könne. „Wir müssen eine gemeinsame Lösung mit der Stadt finden und ein umsetzbares, zielorientiertes Konzept erstellen“, erklärt Alsfasser. Dies habe er auch im Ältestenrat erläutert. Dies bestätigt auch Stadtbürgermeister Günther Jung: „Es war gut, sich zusammenzusetzen und auszutauschen.“ Wenn man einen Plan erarbeite, nur das zu sanieren, was dringend erforderlich sei, komme man vielleicht voran, befand Jung.
„Die Begehung mit Gundi war für ich begeisternd. Man merkt richtig, dass sie Herzblut für den Erhalt des Gebäudes mitbringt.“
Wolfgang Keller, Schriftführer Förderverein und Fraktionssprecher der LfB im VG-Rat
Wolfgang Keller ist mit dem jüngsten Austausch durchaus zufrieden und hofft, dass man nun vorankommt. „Bernd Alsfasser ist bereit, uns zu unterstützen, das Gebäude zu erhalten. Das ist schon mal wichtig!“, betont er. Doch der Förderverein wird auch weiter Stimmen sammeln, um in der Bevölkerung mehr Unterstützung für den Erhalt des JUZ zu gewinnen. Nachdem man zuletzt beim Genussmarkt die Unterschriftenlisten ausgelegt hatte, will der Förderverein auch bei dem neuen Frühlingsmarkt am heutigen Samstag für Unterstützung werben.
Parallel soll zeitnah im Stadtrat der gemeinsame Antrag von LfB, SPD und FDP für eine gemeinsame Erklärung der Stadt gegenüber der VG zum Erhalt des Jugendzentrums zur Abstimmung gebracht werden. „Es geht vorn, langsam, aber es geht voran“, zeigt sich Keller überzeugt. Nur die Frage der Finanzierung gelte es ebenfalls, in einem nächsten Schritt zu konkretisieren. „Wir haben seinerzeit leichtfertig auf Fördermittel über die Lokale Aktionsgruppe Erbeskopf verzichtet. Schaut man nach Ruschberg und dem aus diesem Topf finanzierten Gesundheitspunkt, könnten wir schon viel weiter sein“, glaubt Keller.