Nachdem Hagner nach 23 Jahren den Squash-Schläger an den Nagel gehängt hatte, suchte er nach neuen sportlichen Herausforderungen und fand im Laufen und im Inline-Skaten Folgehobbys. Als er 2004 von seinem Plan, den Berlin-Marathon zu laufen, erzählte, zeigten sich einige Bekannte spontan spendenwillig. „Wenn Du das machst, spenden wir für einen guten Zweck.“ Hieraus entwickelte sich eine Obsession, seine Freude am Laufen mit Spendensammeln zu koppeln.
Hohen fünfstelligen Betrag gesammelt
Begünstigt war seit 2005 stets der Kinderhilfsfonds der Stadt Idar-Oberstein. Die Idee hierzu hatte sein Schwager Jupp Mähringer. Der Fonds, der ausschließlich aus Spenden gespeist wird, hilft Kindern in Not. Hagner hat in den 20 Jahren mehr als 10.000 Trainingskilometer und einen hohen fünfstelligen Betrag gesammelt. Die von ihm angeworbenen Spender transferieren die Fördersumme direkt auf das Konto des Kinderhilfsfonds. Alle Startgebühren und Reisekosten schultert Hagner selbst.
Fürs Wochenende, bei dem Rainer Hagner noch einmal die Halbmarathonstrecke in der Bundeshauptstadt unter die Rollen nimmt, hat er sich eine Zeit unter einer Stunde vorgenommen. Das sollte ihm sein kraftsparender und damit effektiver Laufstil ermöglichen. Trainiert hat er jedenfalls ausreichend – und auch schon wieder eifrig Spenden gesammelt.
Samstags skaten und sonntags laufen
Die Firmen Gottlieb und Wagner, Türkis-Renouf und Nagel Holzfachhandel haben zusammen bereits 1050 Euro für den guten Zweck gestiftet. Da schwingt eine Menge Vertrauen und Sympathie mit, die Firmen stehen neben anderen zur Seite, wenn Hagner für den Hilfsfonds anfragt. Natürlich spielt auch die Achtung vor der sportlichen Leistung eine Rolle. Zwischen 2005 und 2012 bewältigte Hagner jeweils die volle Marathondistanz. Fünfmal startete er dabei sogar doppelt. Samstags skaten und sonntags laufen, während andere noch ihre Wunden vom Vortag leckten.
Immer an seiner Seite ist seine Ehefrau Ilonka, die nicht nur die Marotten ihres Mannes schmunzelnd akzeptiert. Sie ist auch den Marathon mehrfach mitgelaufen. Beim Felsenkirche-Treppenlauf, den die Hagners seit 2015 ausrichten, ist Ilonka der ruhende Pol, während Rainer stets bis in die Haarspitzen angespannt ist.
Unvergessen ist seine Benefiztour von Idar-Oberstein nach Berlin, als er im Jahre 2012 auf den Rollen in die Bundeshauptstadt gefahren ist, um dort anschließend noch den Skate-Marathon zu bewältigen. Genau 777 Kilometer kamen dabei zusammen und natürlich jede Menge Spendengelder. „Ich bin dankbar, dass ich vor größeren Verletzungen verschont geblieben bin und immer die richtigen Leute an meiner Seite hatte“, erklärt der Marathon-Mann.