Rock, Pop und Country 
RockIn Buhlo: Starker Sound bei starker Hitze
Die Covergiganten Zentury XX bildeten am Samstag den Abschluss des rockigen Festivalteils. Doch zum ersten Mal ging es auch am Sonntag weiter.
Reiner Drumm. RD

Das RockIn Buhlo gehört in der Region beinahe zum Pflichtprogramm. Auch in diesem Jahr ließen zahlreiche Besucher und Bands es wieder krachen. Das gab es am Wochenende in Buhlenberg zu hören und zu sehen. 

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150 Helfer, sieben Bands, drei Tage und insgesamt mehr als 1000 Besucher: Das Festival RockIn Buhlo, das mittlerweile fast schon zur regionalen Tradition gehört, hat am vergangenen Wochenende wieder für rockige Sommerstimmung gesorgt. Dabei gab es auch eine Neuerung. Das bisher an zwei Tagen, freitags und samstags, stattfindende Festival erweiterte der Veranstalter, der Kulturverein Buhlenberg, um den Sonntag. Statt Rock und Pop wie an den ersten beiden Tagen gab es am Sonntag Countrymusik auf die Ohren.

„Das Festival war insgesamt ein Erfolg mit einem guten Ergebnis für den Verein auch in finanzieller Hinsicht“, teilt Kulturvereinsvorsitzender Michel Grandmaire mit. Für den Verein ein durchaus wichtiger Umstand: Denn im vergangenen Jahr zwangen starke Regenfälle und Gewitter mit Unwetterqualität die Veranstalter zu einem frühzeitigen Abbruch des RockIn Buhlo. In diesem Jahr jedoch lachte die Sonne über Buhlenberg. Auf die Hitze, vor allem am Sonntag, sei der Kulturverein jedoch gut vorbereitet gewesen, sagt Grandmaire. „Es gab viele Sonnenschirme auf dem Platz, am Sonntag haben sowohl die Westerngemeinde als auch wir zahlreiche Pavillons aufgestellt – ein über den Zaun geschwungener Wasserschlauch stand zur Abkühlung bereit.“ Verkaufsschlager am Sonntag sei dann auch das Mineralwasser gewesen – der Kulturverein habe sogar die Preise für kleine Wasserflaschen gesenkt, nachdem die Großen ausgegangen sein, um Hitzefolgen vorzubeugen.

Deutscher Rock und überregionaler Galaauftritt

Den Auftakt des Festivals machte am Freitag ab 18.30 Uhr die regionale Band Von Sein und Schein. Mit selbst geschriebenen deutschen Texten, geboren aus persönlichen Erfahrungen der Bandmitglieder und eigens komponiertem, unverwechselbarem Sound sorgte die vierköpfige Alternative-Rock-Band für ausgelassene Stimmung. Doch es gab auch einen Wermutstropfen: „18.30 Uhr ist eigentlich zu früh, um ein Musikfestival zu starten – dementsprechend waren zu Beginn weniger Besucher da, als diese Band, die uns als Veranstalter sehr beeindruckt hat, verdient hätte“, sagt Grandmaire. Grund für den frühen Start sei die Vorgabe, dass das Festival, um Lärmbelästigung zu vermeiden, bereits um 12 Uhr in der Nacht enden müsse. „Wir wollen für das nächste Jahr Gespräche mit der Verwaltung aufnehmen, ob nicht auch ein späteres Ende möglich sei“, kündigt der Vorsitzende des Kulturvereins an. „Es ist schade, dass diese tolle Band aufgrund des frühen Beginns vor nur halb gefülltem Platz spielen musste.“

Die Band Track Attack trat bereits zum zweiten Mal in Buhlenberg auf.
Reiner Drumm. RD

Zum späteren Auftritt der Show und Galaband Gooseflesh hatte sich der Platz vor der Bühne aber bereits merklich gefüllt. Rund 390 Besucher konnte der Kulturverein am Freitag auf dem Festivalgelände begrüßen. Von eigenen Interpretationen klassischer Rockhighlights der 80er-Jahre über Balladen der 90er bis hin zu aktuellem Electro-Pop war für jeden Besucher etwas im Repertoire der sechsköpfigen Band dabei. Tanzfreude bis in die späten Abendstunden war so garantiert.

Anfänger und Profis gaben sich die Gitarre in die Hand

Am zweiten Festivaltag begrüßten die Twenty2s, die Schulband des Gymnasiums Birkenfeld, das Publikum ab 17.30 Uhr. „Für ihr junges Alter haben die vier zwischen 14 und 15 Jahren total abgeliefert“, ist Grandmaire auch wenige Tage nach dem Festival noch begeistert. Die Schulband hat am Samstag aber wohl mehr als einen neuen Fan hinzugewonnen – auch das Publikum feierte die junge Band.

Sonnenschirme sorgten auch beim späten Auftritt von Zentruy XX noch für den nötigen Schatten.
Reiner Drumm

Die Funk-, Pop- und Rock-Coverband Track Attack hielt die Stimmung am Samstag hoch und nahm das Publikum mit auf eine Reise durch die größten Hits der letzten 70 Jahre. Schon im vergangenen Jahr sorgte die Band auf dem RockIn Buhlo mit ihrer Seifenblasenkanone für unvergessliche Bilder. Kein Wunder also, dass die Musiker aus Wittlich in diesem Jahr aufstockten und gleich zwei der Seifenblasengeräte mitbrachten. „Wir wollten unbedingt, dass Track Attack in diesem Jahr wieder bei uns auftreten, weil sie nicht nur musikalisch, sondern auch menschlich etwas Besonderes sind“, sagt Grandmaire. Nach der Unwetterpleite im vergangenen Jahr hätten Track Attack auf einen Teil ihrer Gage verzichtet. „Und das, obwohl ihr Auftritt von dem Gewitter nicht einmal betroffen war.“

Wahlhunsrücker aus den USA: Jim Everett bringt seit 40 Jahren den Deutschen die Countrymusik näher.
Reiner Drumm

Den Abschluss des rockigen Festivalteils gestalteten die Profi-Musiker der Band Zentury XX. Dass manche Bandmitglieder langjährige Erfahrung zum Beispiel als Mitglied der Band Unheilig oder aus der Zusammenarbeit mit dem Queen-Gitarristen Brian May mitbringen, war zu spüren. Perfekt vorgetragene Rock-Cover sorgten für Jubel und Begeisterungsstürme bei den rund 470 Gästen, die am Samstag das RockIn Buhlo besuchten.

US- Südstaatenflair in Buhlenberg

Zu einem Zeitpunkt, als im vergangenen Jahr bereits abgebaut wurde, hatte am Sonntag dann die Stunde der Countrymusik geschlagen. Line-Dance und US-Südstaatenflair bestimmten nun das Bild in Buhlenberg. Musikalisch wechselte sich der aus Mississipi stammende Countrykünstler Jim Everett, der seine Wahlheimat im Hunsrück gefunden hat, mit der Band CountryToGo, deren Mitglieder teils aus Texas stammen, ab. Für besondere Bilder und das I-Tüpfelchen auf dem Countryflair sorgten die Linedancer vor der Bühne.

Ein besonderes Highlight: Die Linedancer, die mit ihrem Tanz die Auftritte der Countrymusiker begleiteten.
Reiner Drumm

Doch trotz toller Stimmung habe sich der Sonntag als besucherschwächster Tag erwiesen, sagt Grandmaire. Nur rund 180 Besucher kamen zu dem WildWest Buhlo getauften Countryevent unter freiem Himmel. „Das lag wohl auch an der Hitze“, sagt Grandmaire. Trotzdem wolle der Kulturverein den Sonntag wahrscheinlich beibehalten. „Möglicherweise als Familientag in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Buhlenberg.“

Das RockIn Buhlo sei in diesem Jahr friedlich und ohne Zwischenfälle über die Bühne gegangen. „Auch dank der tollen Security, die aufgrund des Diebstahls im vergangenen Jahr auch in der Nacht im Einsatz war“, sagt der Vorsitzende des Buhlenberger Kulturvereins.

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