Schöner, herzlicher, einladender, grüner: Im Quartier Wasen soll sich ein attraktiver Raum für alle Generationen entwickeln. Die Planungen laufen. Etliche Spiel-, Sport- und Ruheangebote gehören zum Konzept. Eine der Attraktionen soll ein Soccerplatz werden.
Hintergrund: Das integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept (ISEK) sieht als eine zentrale Maßnahme ein Entwicklungsszenario für den Bereich der ehemaligen Flurschule in Oberstein samt Umfeld vor. Nachdem die schulische Einrichtung geschlossen wurde, wurden soziale Einrichtungen wie die städtische Spiel- und Lernstube oder die städtische Tagesgruppe in den ehemaligen Schulräumen untergebracht. Zudem nutzen Vereine und Gruppen Räumlichkeiten für vielseitige Aktivitäten (Musik, Tanz, Sport), was den Ort zu einem beliebten Treffpunkt in der Innenstadt von Oberstein macht. Mit dem im ISEK beschriebenen Entwicklungsszenario sollen die Spiel- und Bewegungsangebote ausgebaut und insbesondere auf das einst als Schulhof genutzte Außengelände erweitert werden.
Planung soll bis Mai stehen
Der ehemalige Schulhof ist derzeit für die Öffentlichkeit kaum nutzbar, da die sozialen Einrichtungen gesetzlich einem erhöhten Schutzgrad unterstellt sind. Diese machte die Errichtung eines zwei Meter hohen Metallzauns notwendig. Im Zuge des Projekts soll dieser Zaun nun versetzt werden, um die Freifläche der Bürgerschaft zur Verfügung zu stellen. Die Städtebauförderung ermöglicht der Stadt, diesen Bereich mithilfe von Fördermitteln neu zu gestalten, um einen Ort der Begegnung mit attraktiven Aufenthalts- und Bewegungsangeboten für alle Altersgruppen zu schaffen. Hierzu wurden die Bürger aufgerufen, ihre Wünsche und Ideen in die Planung miteinzubringen. Die Ergebnisse aus den Bürgerworkshops wurden vom beauftragen Planungsbüro BBP aus Kaiserslautern aufbereitet.
Vorgesehen ist, so hieß es in der Bauausschusssitzung im Dezember 2024, etwa die Hälfte des Freibereichs dauerhaft zu öffnen und attraktiv zu überplanen, die andere Hälfte wird den städtischen Einrichtungen während der Betreuungszeiten vorbehalten sein. Außerhalb dieser Zeiten kann später auch dieser Teil über Tore geöffnet werden. Die Sanierung und Modernisierung des ehemaligen Schulgebäudes selbst ist für einen späteren Zeitpunkt geplant.
Für die Neugestaltung der Quartiersmitte bis zur Entwurfsplanung hat die Stadt 1,86 Millionen Euro zugrunde gelegt. Die Kosten für das Gesamtprojekt belaufen sich nach Stand Dezember auf 2,4 Millionen Euro einschließlich Honorar- und Nebenkosten. Die Planung soll bis Mai stehen, danach die Ausschreibung erfolgen, sodass ein Baubeginn 2026 und die Fertigstellung 2027 realistisch sei. „Wir wollen jetzt schon vorankommen“, sagt auch Stadtplaner Kevin Keller.
Fest für Familien
Für die Erarbeitung des finalen Entwurfs konnten Anregungen und Vorschläge eingereicht werden. Der Beirat für behinderte Menschen wurde bereits gehört, am 29. April, 17.30 Uhr, tagt der Beirat für Migration und Integration: Auch dort soll die Planung unter Regie von Stadtplaner Kevin Keller dargelegt werden. Die Entwurfsplanung wird dem Stadtrat zu einem späteren Zeitpunkt zum Beschluss vorgelegt.
Am 10. Mai, von 13 bis 17 Uhr, findet zum fünften Mal das Familien- und Stadtteilfest auf dem Platz der ehemaligen Flurschule statt. Organisiert vom Quartiersmanagement, wird das Fest wie in den vergangenen Jahren von den beteiligten Institutionen und Vereinen aus dem Quartier getragen. Die Stadtplanung wird ebenfalls mit einem Stand vertreten sein und Fragen beantworten. Private hielten sich mit Modernisierungen ihrer Objekte im Quartier stark zurück, sagt Keller. „Es gab ein paar, die man an einer Hand abzählen kann, aber bis auf Beratungsgespräche geht es leider nicht voran.“
Perspektivisch interessant wird die Frage sein, was aus der Kita St. Walburga wird. Die Kita steht offenbar vor dem Aus (die NZ berichtete). Was wird aus dem Gebäude? Der alte, noch rechtsverbindliche Bebauungsplan sowie der neue, noch im Verfahren befindende Bebauungsplan setzen für die Fläche soziale Gemeinbedarfseinrichtungen fest. Ein Verkauf an Private und eine Umnutzung (zum Beispiel als Wohnhaus) ist nach dem alten und nach dem neuen Baurecht – Stand heute – nicht möglich.